Politik & Gesellschaft

Australische Initiative „VegePlan“ erklärt Fleischkonsum zum Top-Klimakiller

Laut einigen statements des UN-Umweltprogramms (UNEP) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) trägt eine vegane und eine vegetarische Lebensweise erheblich dazu bei, Hunger und Armut auf der Welt zu bekämpfen und die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu mildern. Nicht zuletzt aus diesen Gründen setzen sich viele Umwelt- und Tierschutzorganisationen für eine pflanzliche Ernährung ein und richten ihre Aktivitäten gegen die etablierte Fleischindustrie.

Der globale Fleischkonsum und die produzierende Fleischindustrie haben erwiesenermaßen negative Auswirkungen auf unser Klima und sind für einen Großteil aller CO2-Emissionen weltweit verantwortlich. Wie stark die Produktion tierischer Lebensmittel unsere Umwelt jedoch tatsächlich im Einzlenen belastet und was der persönliche Verzicht auf Fleisch bewirken kann, zeigt die australische Initiative Vegeplan auf.
Auf der Homepage der Initiative finden sich zahlreiche Informationen zur aktuellen Situation auf dem Planeten. Richtet man den Blick auf die ausgestoßenen Treibhausgase der globalen Tierhaltungsindustrie wird schnell klar, weshalb Veganismus und Vegetarismus einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten können. Die durch die Tierhaltung produzierten Treibhausgasemissionen machen laut VegePlan ganze 18% der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase aus. Durch Tierhaltung werden darüber hinaus Ammoniak und Methan freigesetzt, letzteres mit einem 23-mal höheren Treibhauspotenzial als Kohlenstoffdioxid (CO2). 65% aller von den Menschen erzeugten Lachgasemissionen sind der Tierhaltung zuzuschreiben. Lachgas hat ein Treibhauspotenzial, das sogar 296-mal so hoch ist wie das von CO2.
Fleisch Milch Treibhausgase
Treibhausgasemissionen bei Fleisch- und Milchproduzenten © Heinrich Böll Stiftung
Doch nicht nur der hohe Emissionsausstoß, der durch die zunehmende Massentierhaltung weiterhin steigt, erweist sich als umweltschädlich. Nach VegePlan nimmt Viehweide ganze 26% der gesamten Landfläche unseres Planeten ein und ist somit der Hauptantriebsfaktor für die Abholzung globaler Waldbestände. Würde man nun diese enorme Fläche ausschließlich für den Anbau pflanzlicher Produkte nutzen, so wäre hiermit eine mögliche Antwort auf den Welthunger gefunden. Ein Bauer, der die Fläche von einem Hektar Land besitzt, kann mit der Erzeugung von tierischen Produkten wie Eier, Milch und Fleisch zwischen 5 und 10 Personen über das ganze Jahr ernähren. Dementgegen werden bis zu 30 Personen ein ganzes Jahr lang satt, würde dieselbe Fläche für den Anbau von Gemüse, Obst, Getreide und pflanzlichen Fetten genutzt werden.
Mit einem Blick auf die wachsende Bevölkerung ist nachhaltiger Konsum sowie eine nachhaltige Produktion entscheidend: Bis 2050 wird ein Bevölkerungswachstum um 41% auf 9,5 Milliarden Menschen erwartet.
Die Initiative Vegeplan versucht 1.000.000 Menschen anzuregen, auf Fleischkonsum zu verzichten oder ihn zumindest zu reduzieren. Jeder Teilnehmer kann einsehen, wie sich der eigene Fleischverzicht auf seine Umwelt auswirkt. Als Motivation kann er sich unter anderem die Mengen an Wasser, die durch seinen Verzicht eingespart werden oder auch wieviele Bäume durch seine Hilfe gerettet werden, anzeigen lassen. Bislang konnte Vegeplan 33.603 Menschen für diese Initiative begeistern.

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