Interviews

HEYHO! Granola: „Wo andere die Türen zuschlagen, machen wir bei HEYHO! sie auf.“

Viele Stimmen behaupten, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Und damit der Tag nicht nur lecker, sondern auch noch mit gutem Gewissen und sozialem Engagement beginnen kann, gibt es von HEYHO! Granola eine soziale Lösung. Das Unternehmen hat nicht nur einen hohen Anspruch an Qualität und Geschmack, sondern auch an den Herstellungsprozess und die Konditionen für ihre Mitarbeiter. Wie das genau aussieht und welche Pläne das Unternehmen mit seinem Engagement verfolgt, hat uns Christian Schmidt (einer der drei Gründer) im Interview verraten.

Ihr seid ein veganes Social Business, bitte erklärt das unseren Lesern einmal.
HEYHO! geht in vielerlei Hinsicht neue Wege. In unserer Lüneburger Müsli-Rösterei entstehen in echter Handarbeit unerwartete Geschmacksexplosionen als Gegenentwurf zum Frühstücks-Einheitsbrei. Wir bringen Leben in den überlaufenen aber langweiligen Frühstücksmarkt. Doch damit nicht genug. HEYHO! will den guten Start in den Tag für wirklich alle, nicht nur am Frühstückstisch. Leider ist dieser nicht selbstverständlich. Viele Menschen werden aufgrund Ihrer Lebensgeschichte in unserer Gesellschaft ausgegrenzt. Dagegen setzen wir mir HEYHO! ein Zeichen und schaffen konkrete Job-Perspektiven für Menschen mit besonderen Biographien. In der HEYHO!-Rösterei finden Menschen einen Platz, die keine Chancen haben eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt zu finden. HEYHO! ist offen für alle: egal ob Menschen ohne festen Wohnsitz, ehemals Inhaftierte, Menschen mit Suchterkrankungen oder seelisch Erkrankte. Wo andere die Türen zuschlagen, machen wir bei HEYHO! sie auf. Aus der tiefen Überzeugung, dass jeder Mensch seinen Teil zum großen Ganzen beitragen kann. Zu unserer Verantwortung gehört auch, den ökologischen Impact unserer Produktion so gering wie möglich zu halten. Da war es für uns nur konsequent eine vegane Alternative zu den häufig mit Honig gesüßten Granolas anzubieten. HEYHO! ist bio aus Überzeugung, vegan, partnerschaftlich und menschengemacht. Alles andere ist für uns eben nur Müsli.

Wie sieht aktuell eure Produktpalette aus?
Aktuell haben wir vier spektakuläre Sorten im Angebot: Ob das Schoko-Granola „Late Night Breakfast“ mit schokolierten Laugenbrezeln und Bruchstücken der Kakaobohne, „Golden ChaiChai“ mit Chai-Gewürzen und Kurkuma, das süß-salzige Nuss-Granola „Saltcity Original“ mit ner vollen Ladung Nüssen und dem letzten echten Lüneburger Salz oder „Frühsportfreunde“ mit ganzen Himbeeren und riesen Kokos-Chunks – unsere Granoas sollen so schmecken, wie ein herausragendes Granola eben schmecken soll. Unsere Bio-Rohstoffe beziehen wir dabei ausschließlich von sozial und ökologisch denkenden betrieben. Dabei nehmen wir alle da draußen mit auf eine Reise in neue Geschmacks-Dimensionen.

Welche Neuheiten kommen in diesem Jahr noch?  
Wir tüfteln bereits an neuen Sorten und auch besondere saisonale Rezepturen in limitierter Auflage könnten den Onlineshop bereichern. HEYHO! wird immer herausragende Alternativen zum Einheitsbrei bieten und da ist sicher nicht bei Granola Schluss. Wir setzen uns generell nicht unter Zeitdruck, wichtig ist am Ende immer das unsere Produkte geschmacklich einzigartig sind. Es bleibt also spannend!

Wo seid ihr bereits gelistet?
Wir haben in Norddeutschland einen erfolgreichen Start mit denn’s Biomärkten hingelegt, über das uns entgegengebrachte Vertrauen sind wir sehr dankbar. Unser Fokus liegt auf dem Vertrieb über den Bio-Handel, allerdings sind wir auch sehr erfolgreich in Feinkostläden oder Supermärkten mit hohem Qualitätsanspruch. Mit HEYHO! haben wir uns ein einziges Ziel gesetzt, an dem wir uns selber messen: Möglichst vielen Menschen, die keine Chance mehr auf einen Arbeitsplatz haben, nachhaltig fair bezahlte Arbeitsplätze und somit Teilhabe zu ermöglichen. Herausragende Produkte und sinnvolles Wirtschaften sind die Grundlage für dieses Ziel. Erreichen können wir es allerdings nur mit Partnern, die mit all Ihren Werten zu uns passen und die auch deshalb bereit sind diesen besonderen Weg mit uns zu gehen.

Wie finanziert ihr euch aktuell?
Bis heute sind wir komplett aus Eigenmitteln finanziert.

Sucht ihr einen (social) Investor, wie sollte der aufgestellt sein?
Wir sind generell immer offen für Gespräche. Wichtig ist das ein Investment immer auf der gleichen Wertebasis stattfindet. Unser idealer Investor ist nicht nur Geldgeber, sondern maßgeblich sozialer Impulsgeber und nachhaltiger Wegbegleiter.

Wo möchtet ihr in fünf Jahren stehen?
Bei HEYHO! wollen wir uns dran messen lassen, wie vielen Menschen wir wieder eine Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen können.

In fünf Jahren haben wir unsere eigene Produktionsstätte und beschäftigen 50 Menschen fest, von denen 20 sonst keine Perspektive auf dem ersten Arbeitsmarkt gehabt hätten. Sie übernehmen Führungsverantwortung in einzelnen Arbeitsbereichen der Produktion und können von der Arbeit bei uns im Betrieb menschenwürdig leben. Perspektivisch wollen wir mit HEHYO! selbst Wohnraum in Lüneburg für unsere wohnungslosen Mitarbeitenden zur Verfügung stellen. Wir haben uns viel vorgenommen, so eine nicht-industrielle Revolution stemmt man ja nicht von heute auf morgen. Wenn Ihr uns da draußen unterstützen wollt, meldet Euch gerne!

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