Agrarwirtschaft

Clean Meat und Vertical Farming: EKSH zeigt, wie regionale Food-Innovation und klimafreundliche Landwirtschaft im Norden aussehen können

eksh landwirtschaft
© Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH)

Die EKSH hat mit Partnern aus Verbänden, Forschung, Landwirtschaft und Politik Zukunftsszenarien zum Thema „Landwirtschaften 2042“ entworfen.

Die Entwicklung eines Zukunftsszenarios ist ein wirksames Instrument der Politikberatung, um mögliche Trends frühzeitig aufzuspüren und Impulse für den notwendigen und tiefgreifenden Wandel zu geben. Die zugespitzte Darstellung des Szenarios regt zu Diskussionen an und zielt darauf ab, die Zukunft als gestaltbar zu begreifen.

Die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) bedient sich einer solchen Methoden geleiteten Kalkulation der Zukunft: „Landwirtschaften 2042“ zeichnet Visionen eines klimafreundlichen Schleswig-Holsteins, das den Herausforderungen des Klimawandels auf eigene Weise erfolgreich begegnet ist. Mit Unterstützung eines fachlich breit aufgestellten Expertengremiums aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Verbänden und Institutionen sowie dem Kölner Zukunftsforschungsinstitut z_punkt wurden systematisch die Treiber der landwirtschaftlichen Entwicklung identifiziert, zu Schlüsselfaktoren verdichtet und zu Szenarien pointiert.

Szenario „Stadt, Land, Food – Agritech mischt die Agrarökonomie auf“ fokussiert sich auf Innovationen der Biotechnologie, die Clean-Meat-Reaktoren und Vertical Farming in die Startup-Viertel der urbanen Räume bringt. Landwirtschaftliche Betriebe satteln um: Neben Gemüseanbau nach dem Prinzip des Precision Farming bieten vergütete Gemeinwohlaktionen, Emissionshandel und Energiewirtschaft neue attraktive Einnahmequellen, die durch touristische Angebote ergänzt werden. Das „grüne“ Multi-Unternehmertum wird neben dem Agritech-Startup ein zentrales Erwerbskonzept der Lebensmittelproduktion.

vertical farming
© Pongpichet – stock.adobe.com

Dreh- und Angelpunkt dieses Szenarios ist die technologische Innovation, die von universitären Exzellenzclustern, Forschungs-Bauernhöfen und Starup-Vierteln ihren Weg in die breite Anwendung findet. Sie revolutioniert auf diesem Weg viele Bereiche der Lebensmittelproduktion, der Agrarökonomie, der regionalen Wertschöpfung, der Energieproduktion und des Lebensmittelkonsums: So verschwindet in diesem Szenario die konventionelle Tierhaltung angesichts des Ressourcen schonenden, günstig zu produzierenden und ethisch vertretbaren Clean Meats bis auf touristisch relevante Restbestände fast gänzlich. Freigewordene Flächen können für notwendige Klimaleistungen renaturiert sowie als Ausflugsziel für Touristen genutzt werden. Auch eine Nutzung im Bereich Photovoltaik oder für den Anbau pflanzenbasierter Rohstoffe zum Beispiel für Baumaterialien ist denkbar.

Vertical Farming bringt die Produktion von Salaten und Gemüse in die effizienten Regalsysteme urbaner Hallen: Das spart Fläche, Wasser, Strom und Treibstoff. Der restliche Gemüse-, Obst- und Getreideanbau auf Ackerflächen wird durch Precision Farming umweltschonender und zugleich günstiger, Biolandwirtschaft dominiert. Der Boden kann, ob als nachhaltig bewirtschafteter Acker oder als wiedervernässtes Moor, mehr und mehr CO2 einlagern, was Landwirtinnen und Landwirten den inzwischen lukrativen CO2-Zertifikatshandel eröffnet. Sie ernten außerdem mit modularer Agri-PV und fliegenden Windturbinen effizient und klimafreundlich Energie.

2017 hatte die EKSH mit der gleichen Methode in vier Szenarien ihre „Energielandschaften 2042“ erstellt. „Landwirtschaften 2042“ schließt an dieses Projekt an, es entwirft dabei keine Zielvorstellungen oder Zielbilder. Es fordert vielmehr durch zugespitzte Darstellung zum Widerspruch heraus, zu eigenen Überlegungen und Strategien, wie eine Landwirtschaft der Zukunft aussehen sollte. Die systematisch abgeleiteten Visionen bieten damit Antworten und Anknüpfungspunkte für brennende aktuelle Fragen des Umweltschutzes, der Lebensmittelproduktion und der Agrarökonomie Schleswig-Holsteins.

Weitere Infos: https://www.eksh.org/projekte/energielandschaften-sh-2042

 

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