Das österreichische Startup-Unternehmen Revo Foods kündigt mit der nach eigenen Angaben weltweit ersten pflanzlichen Alternative zu Oktopus-Tentakeln, aus Pilzprotein hergestellt wird, seine neueste Produktinnovation an. Auf die Frage nach den Produktionsmethoden antwortete Revo, dass es „einen einzigartigen neuen 3D-Strukturierungsansatz testet“, über den noch keine weiteren Details bekannt gegeben werden können.
Das Produkt mit dem Markennamen „THE KRAKEN – Inspired by Octopus“ ist verzehrfertig, kann aber auch gegrillt, gebraten oder gebacken werden. Mit ihm lassen sich klassische Oktopusgerichte nachkochen. Die Mykoprotein-Tentakel sollen ein authentisches Aroma, einen authentischen Geschmack und eine authentische Textur, ein mit Nutriscore A bewertetes Nährwertprofil sowie einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und einen hohen Anteil an Ballaststoffen aufweisen.
THE KRAKEN ist laut Revo Foods ein Beispiel für das kreative Potenzial neuer Technologien für die Herstellung vielfältiger und qualitativ hochwertiger Lebensmittel, da es einen Mangel an realistischen Produkten auf pflanzlicher Basis gibt.
Niccolo Galizzi, Head of Foodtech bei Revo Foods, kommentiert: „Oktopus-Tentakel sind mit ihrer intensiven Farbe und den ausgeprägten Saugnäpfen ein ganz besonderes Produkt mit einem aufregenden Aussehen. Bislang gab es keine realistische Alternative auf dem Markt. THE KRAKEN hat das Potenzial, eine echte Bereicherung für Oktopus-Fans zu sein!“
Die Neuprodukt basiert auf Mykoprotein, einer nährstoffreichen Zutat, die im Vergleich zu üblichen Rohstoffen in pflanzlichen Alternativprodukten deutlich weniger verarbeitet werden muss, wodurch mehr Mikronährstoffe und Vitamine erhalten bleiben. Da Mykoprotein von Natur aus faserig ist, muss es weniger verarbeitet werden, um Textur und Mundgefühl zu erzeugen, so Revo Foods, das auch seinen berühmten 3D-gedruckten Lachs, das erste kommerziell erhältliche 3D-gedruckte alternative Produkt, auf Mykoproteinbasis hergestellt hat.
Mykoprotein wurde erstmals in den 1980er Jahren von Quorn Foods der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und wird seitdem unter anderem von Schouten in den Niederlanden, ENOUGH im Vereinigten Königreich, Enifer in Finnland und Mycorena in Schweden genutzt.
Warum Oktopus?
Wir sprachen mit CEO Robin Simsa und fragten ihn nach den Beweggründen für ein pflanzliches Tintenfischprodukt. Simsa erklärt: „Es handelt sich um ein sehr interessantes Produkt, für das es noch keine pflanzliche Alternative gibt [wir haben nachgeforscht und ein obskures Produkt gefunden, das keine realistischen Eigenschaften zu bieten scheint], und es hat eine sehr einzigartige Textur und Struktur. Außerdem ist es in vielen Ländern eine Spezialität, aber immer mehr Menschen sind sich der hohen Intelligenz und des Sozialverhaltens dieser Tiere bewusst, weshalb es wichtig ist, eine geeignete Alternative anzubieten.“
In der EU werden jährlich bis zu 200 000 Tonnen Oktopus verzehrt. Dokumentarfilme wie My Octopus Teacher auf Netflix haben mehr Verständnis, Interesse und Empathie für diese sozialen Tiere mit drei Herzen und neun Gehirnen geweckt und darüber hinaus hat die im letzten Jahr auf den Kanarischen Inseln geplante Oktopus-Farm zu internationaler Aufregung geführt und das Bewusstsein für die Intelligenz dieser Tiere geschärft.
Auf die Frage, ob Revo nach einer Reihe von Anti-Vegan-Kennzeichnungsgesetzen strategisch Begriffe wie „veganer Oktopus“ oder „pflanzlicher Oktopus“ vermieden hat, sagt Simsa: „Der Begriff „Release the Kraken“ ist eine Ikone der Popkultur, also wollten wir hier ein wenig verspielt sein. In jedem Fall handelt es sich um ein Produkt, das für die Gastronomie relevanter ist als für den Einzelhandel, so dass die Namensgebung für dieses Produkt unkritisch ist, da die Restaurants es auf die Speisekarte setzen können, wie sie wollen.“
Im Wesentlichen handelt es sich also um ein Produkt für die Gastronomie, das Revo in begrenzter Auflage in seinem Webshop testen wird, um Feedback einzuholen. „Wir werden es auswerten und bei positivem Ergebnis eine breitere Markteinführung im Laufe des Jahres in Betracht ziehen. Allerdings ist dieses Produkt höchstwahrscheinlich eher für die Gastronomie in bestimmten Ländern interessant, da es im Vergleich zu Lachs oder Thunfisch ein viel spezifischeres Produkt ist“, so Simsa.
Revo Foods‘ unaufhaltsamer Erfolg
Die Einführung des Oktopus folgt auf den Crowdfunding-Erfolg des Startups, bei dem es bereits mehr als 1,1 Millionen Euro gesammelt hat, sowie auf den jüngsten Sieg vor Gericht, bei dem der Wiener Stadtrat eine Klage wegen der Kennzeichnung seines pflanzlichen Lachses einreichte, die auf der absurden Behauptung beruhte, dass der Name des Produkts, „Revo™ Lachs – 100% pflanzlich mit Erbsenprotein“, die Verbraucher zu der Annahme verleiten könnte, es enthalte echten Lachs.
Das FoodTech-Startup ist seit 2022 Marktführer für Fischalternativen in Österreich und hat bisher eine Gesamtfinanzierung von 7 Millionen Euro erhalten. Die Revo Crew ist ein internationales Team von 35 Wissenschaftlern und Ingenieuren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Lebensmittelindustrie nachhaltig zu revolutionieren.
„Mit ein bisschen Kreativität und technologischem Know-how – und einer Besessenheit für Meeresfrüchte – ist alles möglich. Wenn wir so weitermachen, können wir bald eine komplett pflanzliche Meeresfrüchte-Paella anbieten“, schwärmt Robin Simsa, Geschäftsführer der Revo Foods GmbH.
„THE KRAKEN“ ist seit dem 15. März exklusiv im Revo-Onlineshop erhältlich und wird in die meisten europäischen Länder geliefert: Österreich, Deutschland, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Italien, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei und Schweden.
Weitere Informationen: revo-foods.com/de