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Niederlande: Schouten Europe und Grassa starten Zusammenarbeit für Fleischersatzprodukte auf Grasprotein-Basis

Schouten und Grassa
Henk Schouten und Rieks Smook © Schouten

Die Entwicklung von Fleischersatzprodukten auf der Basis von Grasproteinen: Das ist das Ziel der Zusammenarbeit zwischen den niederländischen Unternehmen Schouten Europe und Grassa.

Graseiweiß ist eine geeignete Alternative zu Soja, einem pflanzlichen Protein, das bereits häufig in Fleischersatzprodukten verwendet wird. Grassa und Schouten werden in den kommenden Jahren die Einsatzmöglichkeiten von Grasprotein in Fleischersatzprodukten erforschen und testen.

Großes Potenzial

„Grasprotein hat ein enormes Potenzial“, sagt Rieks Smook, Direktor von Grassa. Gras liefert 2,5 Mal so viel Protein pro Hektar wie Soja. Grasprotein ist laut Smook eine „hochwertige, lokale und skalierbare Alternative zu Soja“. Im Vergleich zu anderen Eiweißquellen würde es zudem den CO2-Fußabdruck verringern.

Schouten Lab
© Schouten

Weniger Stickstoff

„Eine Kuh verwandelt nur 30 Prozent des Graseiweißes in Milch und Fleisch. Siebzig Prozent werden in Gülle umgewandelt. Grassa entzieht dem Gras zuvor einen Teil der überschüssigen Proteine. Das Restprodukt, das verarbeitete Gras, wird von der Kuh gefressen. Auf diese Weise wird das Eiweiß im Gras optimal verwertet“, so Smook weiter.

Neben der Gewinnung von 50% mehr Eiweiß aus demselben Hektar Land wird auch das Stickstoffproblem an der Quelle angegangen. Die Einfuhr von Soja wird durch Grasprotein ersetzt und da das verarbeitete Gras weniger Eiweiß enthält, geben die Kühe weniger Stickstoff (Ammoniak) ab.

Schouten Team
© Schouten

Proteinumstellung

Der Begriff Proteinumstellung bezieht sich auf die Verlagerung des Verbrauchs von tierischen Proteinen auf (mehr) pflanzliche und alternative Proteine. „Als Pionier und Innovator auf dem Markt für Fleischersatzprodukte sind wir immer auf der Suche nach interessanten Proteinquellen, die zur Proteinumstellung beitragen können“, sagt Henk Schouten, Eigentümer von Schouten Europe.

„Wir sind sehr an Proteinen aus Gras interessiert“, so Schouten weiter. „Es ist unser Bestreben, nachhaltige und lokale Zutaten in unseren Produkten zu verwenden. Die Partnerschaft mit Grassa ist daher ein großer Schritt für unser Unternehmen. In den kommenden Jahren werden unsere Produktentwickler gemeinsam mit Grassa die Anwendbarkeit von Grasprotein in Fleischersatzprodukten untersuchen.“

Rieks Smook ergänzt: „Wir arbeiten bereits im Bereich Tierfutter zusammen und freuen uns sehr, dass wir mit Schouten Europe einen exklusiven Partner für die Anwendung von Grasprotein in der menschlichen Ernährung gefunden haben.“

Schouten Chef
© Schouten

Nationale Eiweißstrategie

Um den Bedarf an pflanzlichem Eiweiß zu decken, will die Europäische Union unabhängiger vom Import eiweißreicher Pflanzen wie Soja werden und sich stärker selbst versorgen. Im Jahr 2018 hat die Europäische Kommission die Mitgliedsstaaten aufgefordert, eine nationale Eiweißstrategie zu entwickeln. Im Anschluss an den Eiweißbericht der Europäischen Kommission legte die niederländische Regierung die Nationale Eiweißstrategie für die Niederlande für 2020 vor.

Die Nationale Proteinstrategie zielt darauf ab, die Selbstversorgung mit neuen und pflanzlichen Proteinen in den nächsten 5 bis 10 Jahren zu erhöhen, und zwar auf nachhaltige Weise, die zur Gesundheit von Menschen, Tieren und der natürlichen Umwelt beiträgt. Das Verfahren von Grassa wird in der Nationalen Eiweißstrategie erwähnt und als vielversprechende Innovation zur Herstellung von lokalem pflanzlichem Eiweiß angesehen. Die Zusammenarbeit zwischen Grassa und Schouten Europe steht in diesem Zusammenhang und bietet eine direkte Verbindung zum menschlichen Verzehr von Grasprotein.

Schouten Produktion
© Schouten

Neuartige Lebensmittel

Neuartige Lebensmittel oder Zutaten werden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) auf ihre Sicherheit geprüft und kommen erst nach ihrer Zulassung auf den Markt. Auch Graseiweiß fällt unter diese so genannten Novel Foods. Grassa und Schouten erwarten eine Zulassung für den menschlichen Verzehr von Grasproteinen. Deshalb investieren die beiden Unternehmen jetzt gemeinsam in die Forschung und Produktentwicklung.

Mehr Informationen unter: schoutenfood.com und www.grassa.nl

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