Food & Beverage

Kulinaria Deutschland: Vegetarische und vegane Ernährung weiter im Trend

lebensmittel auf tisch
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Der Trend zu einer vegetarischen bzw. veganen Ernährung hält an. Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr Unterstützung durch die Lebensmittelhersteller bei der Umstellung auf eine fleischfreie Kost.

Anlässlich des Welt-Vegetarier-Tags (1. Oktober) und des Welt-Vegan-Tags (1. November) hat Kulinaria Deutschland in einer Studie mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut rheingold die Gründe für eine vegetarische bzw. vegane Ernährungsweise ermittelt. Meist haben Konsumentinnen und Konsumenten tatsächlich mehrere Gründe. Diese sind:

  • bewusste Ernährung
  • Tierschutz
  • Klimaschutz
  • Religion
  • hohe Fleischpreise
  • Gesundheitsaspekte
  • geschmackliche Abneigung.
veganes essen
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Anhand dieser Aspekte wurden mit Hilfe tiefenpsychologischer Interviews vier Motivationstypen identifiziert:

1. Typ Selbst-Erhaltung

Dies ist eher eine „unfreiwillige“ Ernährungsumstellung. Meist sind es ältere Konsumentinnen und Konsumenten mit gesundheitlichen Einbrüchen (z. B. hohe Cholesterinwerte oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen) und konservativen Ernährungsgewohnheiten. Die Umstellung fällt schwer.

2. Typ Selbst-Optimierung
Durch alle Altersgruppen hinweg isst diese Gruppe eher funktional und Selbstoptimierung geht über Genuss. Das Ziel ist Fitness, Schlankheit und „ewige Jugend“. Sehr fokussiert und diszipliniert werden Lebensmittel auf Nährwerte und gesunde Inhalte geprüft.

3. Typ Welt-Erhaltung
Diese meist jüngere Gruppe und bevorzugt Frauen haben ethische Gründe und Ideale als Ursache für die gewählte fleischlose Ernährung: Klimaschutz, Tierschutz, Umweltschutz und Fairness sind hier die Treiber. Sie möchten „das Richtige tun“ und „auf der guten Seite sein“.

4. Typ Welt-Entdeckung
Welt-Entdeckerinnen und -Entdecker genießen es zu essen. Die Qualität des Essens steht im Vordergrund. Es gibt eine ausgeprägte Entdecker- und Probierlust. Essen ist hier eine sinnliche Erfahrung und der Einkauf Teil des Lustgewinns.

Ersatzprodukte helfen bei Umstellung

In den meisten Fällen helfen sogenannte Fleisch-Ersatzprodukte, die Aussehen, Textur und Geschmack des Originalprodukts nachahmen sollen, den Verbraucherinnen und Verbrauchern beim ersten Schritt der Ernährungsumstellung weiter. Auch die sozialen Medien sind als Hilfestellung für neue Zutaten und Rezepte ein fester Orientierungspunkt.

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Hilfe seitens der Lebensmittelbranche gefordert

Dennoch fiel bzw. fällt vielen der Befragten die Ernährungsumstellung nicht leicht. Unter anderem wünschen sie sich mehr Unterstützung von Seiten der Hersteller. Gefragt ist hier eine noch breitere Produktauswahl, vor allem auch Produkte in niedrigeren Preisklassen. Besonders wichtig ist den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Orientierungshilfe der Herstellenden, wie beispielsweise die Nutzung von eindeutigen Siegeln für das schnelle Auffinden von vegetarischen/veganen Produkten oder auch bei der klaren Identifikation von tierischen und veganen Produkten. Eine Frage, mit der sich auch die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission im Rahmen des Leitsatzes für die Kennzeichnung vegetarischer und veganer Ersatzprodukte beschäftigt.

Regeln für Kennzeichnung von Ersatzprodukten

Aktuell gilt bei der Kennzeichnung folgende Regelung:

  • Bezeichnungen in Anlehnung an geschnittene Fleischstücke wie beispielsweise „Schnitzel“ und in Anlehnung an Lebensmittel aus zerkleinertem Fleisch wie „Frikadellen“ können verwendet werden.
  • Bezeichnungen für Kategorien von Wurstwaren, z. B. „Streichwurst“ oder „Bratwurst“ können verwendet werden.
  • Bezeichnungen für spezifische Wurstwaren wie „Lyoner“, „Salami“, „Leberwurst“ dürfen nicht verwendet werden bzw. nur in beschreibender Form wie „Typ Salami“ oder „nach Art Salami“.
  • Bezeichnungen, die in Anlehnung an spezielle gewachsene Fleischteilstücke wie „Schinken“ erfolgen, dürfen nicht verwendet werden.

Mehr zur Studie auf www.kulinaria.org.

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