Politik & Gesellschaft

Eine Übersicht der wichtigsten Naturkosmetik-Label

Der Markt für Naturkosmetikprodukte boomt seit einigen Jahren und glänzt mit starken Wachstumszahlen. Gleichzeitig steigt damit auch der Wettbewerb der unterschiedlichen Produkte und Hersteller untereinander. Als Verbraucher ist es deshalb oft schwierig, Naturkosmetik als solche zu erkennen und sich nicht täuschen zu lassen. Zu diesem Zweck gibt es eine ganze Reihe von Naturkosmetik-Labeln, die als Orientierungshilfe dienen und die versprochene Produktqualität bestätigen.

Für Kosmetikartikel gibt es zahlreiche Zertifizierungs-Siegel, die sich jedoch sehr stark in ihren jeweiligen Anforderungen unterscheiden. Für den Verbraucher ist es daher gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten und wirklich aussagekräftige Prüfzeichen von weniger guten zu unterscheiden. Die folgende Übersicht listet deshalb einige der wichtigsten und vertrauenswürdigsten Label auf, die für echte Naturkosmetikprodukte vergeben werden.

NaTrue

Das NaTrue-Label existiert seit 2007, ist international gültig und konzentriert sich auf die Inhaltsstoffe eines Produktes. Diese Inhaltsstoffe werden in drei Kategorien unterteilt: natürliche, naturnahe und naturidentische Inhaltsstoffe. Außerdem wird in drei verschiedenen Qualitätsstufen zertifiziert, je nachdem wie hoch die Menge der Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau ist. Um Greenwashing zu verhindern, müssen mindestens 75% des Sortiments eines Unternehmens die NaTrue-Standards erfüllen. Produkte mit dem NaTrue-Label dürfen zudem keinerlei künstliche Inhaltsstoffe besitzen und müssen tierversuchsfrei sein. Der Verband NaTrue sieht seine Mission darin, „Natur- und Biokosmetik im Sinne der Verbraucher weltweit zu fördern und zu schützen“. Die hohen Standards des Labels werden darüber hinaus durch umfangreiche Kontrollprüfungen der jeweiligen Zertifizierungsstellen und der Produktionsprozesse der Hersteller ergänzt.

BDIH Standard

© BDIH

Dieses Prüfsiegel wurde bereits im Jahr 2001 vom Bundesverband deutscher Industrie- und Handelsunternehmen gegründet und verfolgt das Ziel, „Naturkosmetik im Interesse des Verbrauchers sachlich korrekt und nachvollziehbar zu definieren und Transparenz zu schaffen“. Weiterhin soll dieses Siegel einen fairen Wettbewerb ermöglichen, weshalb man auch besonders strenge Kriterien für die Vergabe entwickelte. Diese beziehen sich unter anderem auf die Gewinnung bzw. Erzeugung der Kosmetikrohstoffe sowie auf deren Verarbeitung. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Verboten. So müssen entsprechende Produkte z.B. komplett tierversuchsfrei sein und dürfen keine synthetische Farb- und Duftstoffe, Silikone, Paraffine oder andere Erdölprodukte enthalten. Erlaubt wiederum sind von Tieren produzierte Stoffe wie Milch oder Honig.

Demeter

© Demeter

Demeter ist einer der ältesten Bio-Verbände Deutschlands und gründete sich bereits in den 20er Jahren. In den 90ern entwickelte Demeter schließlich auch Zertifizierungsrichtlinien für Naturkosmetikprodukte, die nach der eigenen Philosophie am ganzheitlichen Anspruch der „Biodynamischen Wirtschaftsweise“ ausgerichtet sind. Zertifiziert werden diejenigen Produkte, deren Inhaltsstoffe mindestens einen Demeter-Rohstoffanteil von 90 Prozent nachweisen können. Die Demeter-Richtlinien gelten weltweit als die konsequentesten Vorschriften für hochwertige Bio-Produkte und sollen zur größtmöglichen Transparenz beitragen. Dazu zählen unter anderem der konsequente Verzicht auf Mineralöle, Benzol oder Hexan, Butylen- oder Propylenglycol und jede Art von tierischen Rohstoffen. Auch der Einsatz von Gentechnik und Nanopartikeln sowie radioaktive Bestrahlung oder Begasung sind strengstens verboten.

Veganblume

Da Naturkosmetikprodukte nicht immer vegan sein müssen, da sie z.B. Bestandteile wie Milch, Honig oder Bienenwachs erhalten können, hilft die Veganblume bei der Identifikation von rein veganen Produkten. Das Prüfsiegel wurde 1990 von der Vegan Society eingeführt und zeichnet Kosmetika aus, die zu 100% aus pflanzlichen Inhaltsstoffen bestehen. Darüber hinaus müssen entsprechende Produkte generell komplett tierfrei sein, sowohl was die Produktionsprozesse angeht, wie auch im Bereich von Tierversuchen.

Ecocert

Die französische Organisation Ecocert zertifiziert bereits seit 1991 ökologische Produkte und entwickelte 2002 schließlich auch Standardrichtlinien für Kosmetika. Hier unterscheidet man zwischen Naturkosmetik und Biokosmetik. Naturkosmetika müssen mindestens einen Anteil von 50 Prozent rein pflanzlicher Stoffe nachweisen, bei Biokosmetik sind es sogar 95 Prozent. Ecocert ist ebenfalls international tätig und unterhält zu diesem Zweck zahlreiche Tochtergesellschaften in anderen Ländern.

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