Interviews

ecodemy: „Die Zeit für die Idee einer pflanzenbasierten Ernährung ist einfach reif“

vegane Ernährung, Gesundheit, Fachfernschule, Wissen, Kompetenz
Dominik Grimm, Institutsleiter; © ecodemy

Die Fachfernschule für Ernährung und Gesundheit, ecodemy®, bietet Interessenten wissenschaftlich fundierte Aus – und Fachfortbildungen zur pflanzenbasierten Ernährung an. Die Einrichtung versteht sich dabei als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis. Wir sprachen mit Dominik Grimm, Initiator, Mitbegründer und Institutsleiter von ecodemy, über die Zielgruppe, Entwicklungen seit der Gründung und Pläne für die Zukunft.

Was genau ist ecodemy?
ecodemy ist eine Fachfernschule für Ernährung und Gesundheit, unser Themenschwerpunkt liegt hierbei auf der pflanzenbasierten Ernährung. Wir unterrichten wissenschaftliche fundierte Inhalte, klar verständlich und mit Praxisbezug.

Wie groß ist aktuell das Interesse an den Aus- und Fachfortbildungen?
Unsere Aus – und Fachfortbildungen richten sich an wissenshungrige, gesundheitsbewusste Verbraucher und Fachleute. Wir sind damit dem Ruf renommierter Ernährungsgesellschaften gefolgt, dass Menschen, die sich vegan ernähren möchten, über entsprechendes Wissen verfügen sollten. Das Interesse der Menschen hat selbst unsere Erwartungen weit übertroffen. Der Mix aus Fakten, Halbwahrheiten und oft einseitiger Berichterstattung in den Medien verunsichert. Viele Verbraucher wollen einfach selbst Bescheid wissen über potenziell kritische Nährstoffe, Sinn und Unsinn von Supplementen und wie man die ganze Familie pflanzenbasiert gesund ernährt.

Wer sind die Dozenten hinter dem Konzept und was macht diese zu veganen Experten auf Ihrem Gebiet?
Unser Wissenschaftsteam kommt aus den Bereichen Ernährungs- und Gesundheitswissenschaften, Ernährungsberatung, Ökotrophologie, Biologie, Didaktik und Coaching. Da wir uns selbst auch pflanzenbasiert ernähren, unterrichten wir zeitgemäß, lebendig und authentisch, denn wir wissen, worauf es in der Praxis ankommt.

Wie und wo vermarkten Sie Ihre Dienstleistungen?
Wir sind ausschließlich online vertreten. Zum einen, weil das unseren Studenten größtmögliche Flexibilität ermöglicht: Lernen, wann, wo und in welchem Tempo man möchte, auch die Tests und Prüfungen finden online statt, die Präsenzphasen realisieren wir über Webinare. Zwei weitere, für uns sehr wichtige Punkte sind Aktualität und Umweltschutz. Digital können wir unser Ausbildungsmaterial immer topaktuell halten, was gerade im Bereich der Ernährungswissenschaften zwingend erforderlich ist. Da wir auf Printmaterial fast komplett verzichten, lediglich das Abschlusszertifikat wird per Post versandt, schonen wir Ressourcen. Unsere Skripte sind aber so konzipiert, dass sie auf Wunsch ganz oder teilweise ausgedruckt werden können, für die Studierenden, die lieber mit Papier arbeiten.

Wie schätzen Sie aktuell die Entwicklung der veganen Zielgruppe ein?
Die vegane Lebensweise ist, wie man so schön sagt, in der Mitte der Gesellschaft angekommen, Tendenz steigend. Während man noch vor 10 oder 15 Jahren als Vegetarier wie ein Exot dastand, findet man heute in fast allen Restaurants und Kantinen auch vegetarische Gerichte. Die vegane Idee wird eine ähnliche Entwicklung durchlaufen. Auch wenn wir als Ernährungsfachleute natürlich keine Freunde von Convenience Produkten sind, stimmt es uns mehr als zuversichtlich, dass bereits Industrie und Handel reagieren und die Entwicklung veganer Produkte vorantreiben. Wer heute herausfindet, dass vegane Speisen durchaus genießbar sind, befasst sich morgen eventuell auch mit den ethischen und ökologischen Vorteilen und geht dann vielleicht auch den nächsten Schritt zur vollwertigen und gesunden Pflanzenküche.

Was war für Sie und das Team die größte Überraschung nach dem Start von ecodemy?
Die Frage lässt sich leicht beantworten. Wir hatten bereits im ersten Jahresquartal weit mehr Anmeldungen für unsere „Vegane/r Ernährungsberater/in“-Ausbildung, als wir uns für das gesamte erste Jahr erhofft hatten. Das hat uns nicht nur aus unternehmerischer Sicht gefreut, denn unser Erfolg ist auch ein Beleg dafür, dass die Zeit für die Idee einer pflanzenbasierten Ernährung einfach reif ist. Das ist unter gesundheitlichen, ethischen und ökologischen Aspekten ein Gewinn für Mensch und Tier allgemein.

Warum sollten sich die Menschen und Unternehmen Ihrer Meinung nach mehr mit einer veganen Ernährung auseinandersetzen?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland – und anderen Industrienationen – die Todesursache Nr. 1, das Thema Ernährung geht uns also alle an. Vollwertige pflanzenbasierte Ernährung kann hier eines der Instrumente sein, mit der die epidemische Ausbreitung dieser sogenannten Zivilisationskrankheit einzudämmen wäre. Auch beim Thema Gewichtsmanagement, welches leider immer häufiger schon bei Kindern und Jugendlichen ein Thema ist, punktet vegane Ernährung präventiv. Das wirkt sich nicht nur auf die Lebensqualität der Menschen aus, sondern hilft auch, gesundheitliche Folgeschäden und die damit verbundenen Kosten zu reduzieren. Von den Unternehmen würden wir uns wünschen, dass sie sich unter den Aspekten Ökologie und Klimaschutz mehr der veganen Idee öffnen. Da geht mit mehr Pflanzenpower nämlich auch einiges.

Was sind die Pläne für die Zukunft von ecodemy? Welche Entwicklungsschritte haben Sie für 2019 geplant?
Wir haben kurz-, mittel- und langfristig so Einiges vor. Wir haben gerade eine neue Fachfortbildung herausgebracht: „Vegane Ernährung für Mutter und Kind“. Damit kommen wir dem vielfachen Wunsch nach, Licht ins Dunkel zu bringen, was vegane Schwangerschaft, Stillzeit und (Klein-)Kinderernährung angeht. Das Besondere an diesem Studiengang ist, dass wir uns hier auch dem Thema des sozialen Drucks annehmen, dem vegane Mütter und junge Familien in einem nicht-veganen Umfeld häufig ausgesetzt sind. Der Start unserer Fachfortbildung für den Bereich Darmgesundheit, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist aktuell für Anfang 2020 geplant. Dann folgt eine Fachfortbildung zum Thema Beratungs- und Kommunikationskompetenz für unsere Absolventen und andere Menschen, die im Gesundheitsbereich beratend tätig sind und eine weitere, in der es um gesundes Gewichtsmanagement gehen wird. Für 2021 haben wir natürlich auch schon Pläne.

Außerdem erarbeiten wir gerade spannende Konzepte, um unsere Absolventen auch nach der Ausbildung auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen. Wir werden in den kommenden Jahren sicher wieder auf Messen zu finden sein. Wir werden auf jeden Fall am Puls der Zeit bleiben und Lösungen für aktuelle Ernährungs- und  Gesundheitsprobleme mitentwickeln.

Was möchten Sie unseren Lesern noch mitteilen?
Wir würden gern Danke sagen. Danke an unsere Studenten und Absolventen und jeden Menschen, der die vegane Idee mitträgt. Gemeinsam können wir die Welt ein wenig besser hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.

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