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Im Interview mit Magioni: „Einer der größten Rückschläge war, dass wir aufgrund von COVID nicht international expandieren konnten“

Lisa Veen, Geschäftsführerin von Magioni © Magioni

Das niederländische Startup Magioni hat sich auf die Entwicklung und Produktion veganer Gemüse-Pizzaböden spezialisiert, mit denen das in 2016 gegründete Unternehmen seinen Kunden zu einem gesünderen und nachhaltigeren Lebensstil motivieren möchte. Magioni möchte das „Fast Food zum Fit Food“ machen und setzt dafür auf Fertigpizza-Alternativen mit einem Gemüseanteil von bis zu 45 Prozent.

Am Anfang des Jahres kündigte Magioni im Rahmen der Veganuary-Kampagne seinen Eintritt in den deutschen Markt an, die Produkte sind zunächst in Berliner Edeka-Märkte zu finden. Im Interview mit Lisa Veen, der Geschäftsführerin von Magioni.

Frau Veen, warum habt Ihr Euch entschieden, jetzt nach Deutschland zu kommen?

Eigentlich planen wir den Eintritt in den deutschen Markt schon seit 2020. Unglücklicherweise war das dann durch Covid nicht möglich, also mussten wir dieses Vorhaben verschieben. Unsere Zielgruppe sind gesundheitsbewusste Millennials, Gen Z und junge Mütter mit kleinen Kindern, die digital erfahren sind. Wir konzentrieren uns sehr stark auf Städte, deswegen passt Berlin für uns so gut. In der Zukunft möchten wir natürlich auch noch in anderen deutschen Städten erhältlich sein. Mit unserem Konzept spielen wir derzeit auf jeden Fall eine Vorreiterrolle.

magioni pizza
© Magioni

Wie lange hat die Entwicklung der Produkte gedauert und was waren die größten Rückschläge in der Geschichte von Magioni?

Nachdem Gründerin Manon van Essen auf Instagram Tausende von Rezepten für Blumenkohlpizza auf Instagram gefunden hatte, begann sie eine Phase des experimentellen Pizzabackens, die sich über mehrere Monate hinzog. Das erste Rezept enthielt 37 Prozent Blumenkohl. Da wir uns ständig bemühen, unsere Produkte für die Verbraucher zu verbessern, gelang es uns im Sommer 2022 – nach einer langen Entwicklungszeit – den Gemüseanteil aller Pizzen auf 45 Prozent zu erhöhen und den Salzgehalt um 29 Prozent zu reduzieren.

In der Startup-Phase zu sein, bringt viele Herausforderungen und Lehren mit sich. Einer der größten Rückschläge war, dass wir aufgrund von COVID nicht international expandieren konnten, denn unser Ziel ist es, die nährstoffreichste und leckerste Marke zu sein, die Menschen auf der ganzen Welt dazu motiviert, sich für einen gesünderen und nachhaltigeren Lebensstil zu entscheiden. Wir tun das, indem wir bessere, geschmacksintensive Alternativen auf pflanzlicher Basis in bestehenden Kategorien anbieten und wir haben mit unseren Pizzaböden angefangen. Ja, wir träumen groß.

Wie war das erste Feedback auf dem niederländischen Markt?

Die erste Frage auf dem niederländischen Markt war: Kann ein pflanzlicher Pizzaboden lecker sein? Und die Antwort lautet: JA! Die Verbraucher mögen unser Konzept, weil der pflanzliche Pizzaboden tatsächlich nicht anders als ein herkömmlicher Pizzaboden schmeckt. So können sie eine köstliche Pizza genießen, die aber weniger Kalorien hat und außerdem reich an Nährstoffen ist. Außerdem schätzen Eltern mit Kindern unsere Produkte, weil sie ihnen helfen, mehr Gemüse im Essen unterzubringen. Und weil es Spaß macht.

magioni pizza
© Magioni

Wie habt Ihr Euch vor der Expansion den britischen und belgischen Markt im Vergleich zu den Niederlanden vorgestellt? Welche besonderen Herausforderungen hattet Ihr in den verschiedenen Ländern zu bewältigen?

Wir wollten auf jeden Fall Läden in den anderen Ländern besuchen. Treffen mit belgischen und britischen Agenturen vereinbaren, um Verbraucherinformationen zu bekommen. Die Zielgruppe genau erforschen (wo leben sie, was mögen sie, usw.) – wir wollen natürlich die Bedürfnisse unserer Kunden und Kundinnen verstehen!

Zu den Herausforderungen zählten vor allem Aspekte wie unterschiedliche Kulturen, Essgewohnheiten und Traditionen. Außerdem ist es nicht einfach, als niederländische Marke auch in anderen Ländern Vertrauen zu gewinnen.

Würdet Ihr alles, was Ihr bisher getan habt, noch einmal genauso machen?

Ja, denn deshalb sind wir da, wo wir heute sind. Obwohl es natürlich auch eine holprige unternehmerische Fahrt war, aber ich würde niemals all das Gelernte missen wollen, denn das stärkt einen, um für die nächste Phase bereit zu sein.

COVID hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, was den Start in Deutschland verzögert hat, sonst hätten wir früher angefangen. Aber wir sind sehr zufrieden, wo wir jetzt stehen, mit unseren Pizzaböden in den Regalen bei EDEKA und bei vielen Einzelhändlern in den Niederlanden, UK und Belgien.

magioni pizza
© Magioni

Welchen Rat würdet Ihr neuen Startups geben?

„Fokus“ ist das Schlüsselwort! Worauf man sich konzentriert, dahin fließt die Energie. Man muss sein Bestes geben, um sein Unternehmen zum Erfolg zu führen. Außerdem sollte man bei einem Rückschlag nicht gleich aufgeben. Sie sind Teil des Geschäfts. Bleibt positiv, manifestiert, was kommt und lasst euch von niemandem einreden, dass Ihr es nicht schaffen könnt!

Frau Veen, wir bedanken uns für das Interview.

 

Weitere Informationen zu den Produkten von Magioni finden Sie unter www.magioni.com/de.

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