Ritter Sport wurde vor kurzen zur “bekanntesten” Marke für vegane Schokolade gekürt.
Die beliebte Marke Ritter Sport setzt schon seit längerem auf den Trend zu milchfreier Schokolade und bietet ein wachsendes Sortiment an laktose- und glutenfreien Alternativen. Zu Beginn das Jahres erweiterte das Unternehmen seine vegane Range um die beiden neuen Sorten „Roasted Peanut“ und „Salted Caramel“. Für alle seine Produkte bezieht Ritter Sport als erster großer Tafelschokoladenhersteller ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao und ist seit 2020 ein klimaneutrales Unternehmen.
Michaela Holzäpfel ist die Leitung Marketing Deutschland bei Ritter Sport und bereits seit 2002 im Unternehmen tätig. Wir sprachen mit ihr über das vegane Produktangebot der Marke, neue Marketingstrategien und die Zukunft des Marktes.
Frau Holzäpfel, Ritter Sport brachte 2016 die ersten beiden veganen Tafeln auf den Markt. Was hat sich seitdem im veganen Sortiment getan? Wie viele und welche Produkte umfasst es heute?
Insgesamt haben wir aktuell fünf 100g Tafeln im Sortiment, bald kommt eine weitere hinzu. Neben den beiden Halbbitter-Varianten Crunchy Mandel und Crunchy Voll-Nuss gibt es die Mild Classic, die mit ihrer cremigen Rezeptur wie eine leckere Milchschokolade schmeckt, aber natürlich ohne Milch auskommt. Seit Anfang dieses Jahres sind die trendigen Sorten Roasted Peanut und Salted Caramel neu dazugekommen, die beim Verbraucher super beliebt sind.
Was zeichnet die neuen Produkte im Vergleich zu den bereits auf dem Markt vorhandenen Angeboten aus?
Mit der Roasted Peanut haben wir ein Produkt entwickelt, was derzeit einmalig auf dem Markt ist. Unsere cremige Rezeptur Mild Classic, die im Übrigen die Basis der beiden neuen Sorten Roasted Peanut und Salted Caramel bildet, zeigt in Verbraucherbefragungen geschmacklich einfach eine klare Überlegenheit zu den marktüblichen veganen Schokoladen. So bieten wir zusammen mit den Halbbitter-Varianten eine sehr vielfältige Produktpalette, bei der jeder seine Lieblingssorte findet – so wie man das von Ritter Sport kennt und liebt.
Was sind die Hauptüberlegungen und Herausforderungen bei der (Weiter-)Entwicklung des veganen Sortiments?
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich das gleiche Produktangebot zur Auswahl, wie sie es aus dem klassischen Milchschokoladen-Bereich kennen. Der Verzicht auf klassische Zutaten wie Milch bringt große Herausforderungen an die Rezeptur: zum einen hinsichtlich der Cremigkeit, zum anderen hinsichtlich des Geschmackes, da insbesondere Flexitarier wünschen, dass sich das Schokoladenerlebnis nicht vom gewohnten Genuss unterscheidet. Die produktionstechnische Herausforderung einer veganen Kennzeichnung ist, dass der gesamte Logistik- und Produktionsprozess strikt getrennt vom klassischen Sortiment verlaufen muss. Das verursacht Kosten und erklärt, warum z.B. eine vegane Rezeptur wie unsere Marzipan nicht als vegan ausgelobt werden darf.
Wie ist das Feedback auf das erweiterte vegane Angebot vom Handel und von den Verbrauchern?
Wir haben sehr viel und sehr gutes Feedback sowohl vom Verbraucher als auch vom Handel erhalten. Die Nachfrage nach veganen Schokoladen steigt weiter an, da sich insbesondere auch Flexitarier zunehmend nach veganen Alternativen umsehen.
Wie hat sich die Marketing- und Werbestrategie für das vegane Sortiment entwickelt? Welche spezifischen Kampagnen oder Initiativen waren erfolgreich, um die Aufmerksamkeit der Verbraucher zu erregen?
Bewährt hat sich für uns der 360° Ansatz, also an allen Touchpoints ineinandergreifende und aufeinander abgestimmte Maßnahmen zu spielen:
- Zum einen eine aufmerksamkeits- und reichweitenstarke Werbekampagne im digitalen Out-of-Home-Bereich und auf zahlreichen Social Media-Kanälen sowie Kooperationen mit verschiedenen Influencern, um den Verbrauchern die Neuheit vorzustellen.
- Zum anderen ein großangelegtes Produktsampling über relevante Kanäle, um das Produkt erlebbar zu machen. Und schließlich ergänzt um auffällige Platzierungen im Handel, eine breite Verfügbarkeit am Regal und Verkostungen der Schokoladen am PoS, um die Verbraucher zu begeistern.
Welche Rolle spielt das pflanzliche Sortiment bei der Erreichung der Klimaziele des Unternehmens?
Es ist ein weiteres, kleines Puzzleteil beim Erreichen unserer ehrgeizigen Klimaziele, aber insbesondere Ausdruck unseres Anspruchs an ein wirtschaftliches Arbeiten im Einklang mit Mensch und Natur.
Wie sehen Sie als Marketingleitung bei Ritter Sport die Zukunft von veganen Produkten in der Schokoladen-/Süßwarenindustrie? Mit welchen Chancen und Herausforderungen rechnen Sie in den kommenden Jahren?
Sehr positiv, wir stehen hier sicher erst am Anfang. Der Trend zur veganen Ernährung wird nicht abebben und es wird viele Produktinnovationen in diesem Bereich geben, so dass immer mehr Menschen feststellen werden, dass sich Genuss und Nachhaltigkeit nicht ausschließen. Herausfordernd wird die Verfügbarkeit von nachhaltig angebauten und rückverfolgbaren Rohstoffen bleiben. Wir sind zuversichtlich, dass wir hier mit unserem Engagement in den Ursprungsländern und auf unserer eigenen Kakaoplantage gut aufgestellt sind.
Frau Holzäpfel, wir bedanken uns für das Gespräch.
Mehr zum veganen Sortiment von Ritter Sport unter www.ritter-sport.com/de.