Pizza und Pasta galten lange Zeit als echte Kalorien- und Kohlenhydrat-Bomben. Zwei junge Gründer haben sich diesem Thema gestellt und den beiden allseits beliebten Klassikern neues „Low-Carb-Leben“ eingehaucht. So entstanden aus der Kombination von Lein- und Chiasamen revolutionäre Produkte, die auch die Investoren Frank Thelen und Carsten Maschmeyer in „die Höhle der Löwen“ begeisterten. Das war die Geburtsstunde von „Lizza„. Wir haben Gründer Marc Schlegel zur aktuellen Situation und der Zukunft der Low-Carb-Pizza interviewt.
Wie ist die aktuelle Situation bei Lizza?
Lizza ist die Teig-Innovation im Kühlregal und eine echte Alternative zum konventionellen Weizenteig. Wir erfüllen vielen Verbrauchern einen Herzenswunsch: Immer mehr Menschen ernähren sich bewusst und genau hierfür liefern wir die ideale Grundlage. Besonders Allergiker (Gluten, Lactose, Histamin, uvm.) sowie Sportler und Fitnessbegeisterte zählen zu unseren Kunden. Inzwischen haben wir über drei Millionen Teige verkauft. Hunderttausende glückliche Kunden, die lange Zeit erfolglos nach einer gesunden Alternative suchten, zeugen davon, dass wir den Zahn der Zeit getroffen haben. Mittlerweile gibt es Lizza bereits in über 6.000 Supermärkten in Deutschland und Österreich und wir arbeiten aktuell am Eintritt in die Schweiz. Hier wird es schon bald tolle Neuigkeiten geben.
Erst Pizza und nun auch Wraps, Pasta und Mehl. Was sind eure Pläne/Neuheiten für 2018?
In den letzten zwei Jahren hat sich bei uns jede Menge getan und wir sind sehr stolz darauf, wie sich unser Produkt-Portfolio stetig erweitert. Für 2018 wollen wir den Fokus auf unseren Pizzaboden legen. Der Allrounder kann morgens als Brot Ersatz verwendet, im Sommer auf den Grill gelegt und als Beilage gegessen oder natürlich für die klassische Pizza verwendet werden. Zudem wollen wir die Rezeptur und die Fluffigkeit des Teiges verbessern. Außerdem testen wir gerade die nächste Sensation für den Tiefkühlbereich: Fertige, vorbelegte Lizzas. Es bleibt spannend…
Wie haben die Investoren nach „die Höhle der Löwen“ (kurz: DHDL) euer unternehmerisches Handeln verändert?
Die Teilnahme bei DHDL und der Zugewinn von Frank Thelen und Carsten Maschmeyer ins Unternehmen, hat viel Vertrauen und Vorschusslorbeeren mit sich gebracht, die uns schnell mit Zulieferern, Produktions- und Kooperationspartnern, sowie Supermärkten ins Gespräch gebracht haben. Das hat unser Wachstum enorm befeuert. Die Show hat unseren Superfood-Teig aus Lein- und Chiasamen über Nacht bei einem Millionenpublikum bekannt gemacht.
Das Löwen-Engagement geht weit über die Kapitalausstattung hinaus. Sie stehen uns wahrlich mit Rat und Tat zur Seite. Mit Hilfe von Frank Thelen’s Team haben wir z.B. unseren Onlineshop aufgebaut und das Team von Carsten Maschmeyer schult monatlich unser Vertriebsteam in punkto schriftlicher und mündlicher Kommunikation. Die beiden sind eine große Unterstützung, haben stets ein offenes Ohr, stellen ab und an kritische und gute Fragen und coachen uns unternehmerisch.
Welche Vertriebskanäle nutzt ihr derzeit?
Anfangs verkauften wir unsere ersten belegten Lizzas auf einem Hinterhof-Markt in Frankfurt. Nachdem das positive Feedback nicht abriss, machten wir uns selbständig, entwickelten das Rezept weiter und verkauften Lizza auf Wochenmärkten und Festivals. Anfang 2016 erblickte dann unser Onlineshop das Licht der Welt. Lizza gibt es aktuell in über 6.000 Supermärkten in Deutschland wie Rewe, real, Edeka und Kaufland. Auch in Österreich ist Lizza bereits bundesweit in allen Merkur- und Billa-Filialen gelistet. Wir arbeiten mit Hochdruck an der internationalen Expansion und werden noch dieses Jahr für die eine oder andere Food-Überraschung online und im Supermarkt verantwortlich sein.
Was sind eure nächsten Schritte im Handel?
Wir werden die Lizza Distribution im Deutschen und Österreichischen Lebensmitteleinzelhandel weiter stärken und gewinnen wöchentlich Märkte dazu. Darüber hinaus testen wir neue Produkte auf Leinsamenbasis, u.a. ein Wrap und die weltweit erste Low Carb Pasta aus Leinsamen die seit wenigen Wochen ihren Weg in immer mehr Supermärkte findet.
Ihr strebt nach „verantwortungsvollem Unternehmertum“ was genau meint ihr damit und wie sieht das bei euch aus?
Das beginnt bei den Rohstofflieferanten und hört auch bei unserem Team nicht auf. Wir wollen einen Unterschied machen, den Planeten besser hinterlassen als wir ihn angetroffen haben. Das ist leichter gesagt, als getan. Wir achten auf beste Bio-Qualität unserer Rohstoffe und arbeiten mit dem ersten deutschen Bauern zusammen, der für uns Leinsamen in Sachsen Anhalt anbaut. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kartonherstellern, haben wir einen innovativen Kälte-Isolations-Karton ausschließlich aus Pappe entwickelt. Das Thema Recycling ist uns auch eine Herzensangelegenheit: Unbeschädigte Kühlakkus und Isoliermatten von Retouren verwenden wir wieder, genauso wie leere Mehlsäcke zum Beispiel als Müllsäcke.
Wo seht ihr Lizza in 5 Jahren?
Wir wollen die Internationalisierung vorantreiben und Lizza in mehr Ländern verfügbar machen. Zudem werden wir die Bekanntheit der Marke weiterhin stärken und unsere Flagschiff Lizza Pizza verbessern und optimieren. Eine steile Lern- und Wachstumskurve steht uns bevor und wir freuen uns auf die nächsten Jahre.