Veganismus ist schon lange mehr als nur ein Trend! Diese Erkenntnis wird in immer mehr Köpfen von Privatpersonen aber auch Handelsunternehmen und Industrie klarer. Doch es gibt jemanden, der davon schon länger überzeugt war und sich aus diesem Grund schon frühzeitig mit seiner eigenen Handelskette im Markt positioniert hat – Jan Bredack, Geschäftsführer der Veganz GmbH.
Mit den vielfältigen Produkten seiner Marke „Veganz“ füllt er heute nicht nur die Regale seines eigenen Veganz-Supermarktes, sondern immer mehr auch die Einkaufswagen im Sektor Online-Shopping und findet zunehmend Unternehmen im stationären Handel, die ihr Sortiment mit seinen Produkten erweitern. Hierzu zählen unter anderem Rossmann, Edeka, Müller, Kaufland und einige weitere in ganz Europa. Doch das reicht dem ambitionierten Jan Bredack nicht, der bereits weitere Märkte sowie Produktneuheiten im Blick hat und diese in nicht allzu weiter Zukunft für sich erobern möchte. Welche das genau sind und wie die Entwicklung der Marke „Veganz“ in 2018 und den Folgejahren aussieht, darüber haben wir mit Jan Bredack persönlich gesprochen.
Veganz hat kürzlich in Paris eine Partnerschaft mit dem französischen Handelsriesen Carrefour verkündet, in wie vielen Outlets werdet ihr präsent sein?
Zunächst einmal sind wir sehr froh, dass wir einen starken Partner gefunden haben, mit dem wir unseren Einsatz für den kulturellen Wandel zu einer veganen Ernährung auch in Frankreich erfolgreich fortführen können. Wir starten in 150 – 200 Outlets in Paris, und zwar in der Innenstadt in den Market, City- und Express-Märkten, nicht jedoch aktuell in den großen Märkten an der Peripherie. Bis Sommer folgt der Roll-out entlang der Côte d’Azur. Im weiteren Verlauf des Jahres geht es dann nach und nach in die verschiedenen Ballungsgebiete.
Mittlerweile dürften selbst viele Marktkenner angesichts eurer zahlreichen nationalen und internationalen Partnerschaften den Überblick verloren haben. Wer sind derzeit eure Partner in Europa?
In Deutschland sind das dm, Rossmann und Müller sowie EDEKA, REWE, Kaufland, Globus, Real, Hit und Famila. In der Schweiz ist coop unser Partner. Mit Spar und dm arbeiten wir in Österreich zusammen. Spar ist auch Partner in Ungarn, Norditalien und Slowenien sowie im Laufe des Jahres in Russland, Griechenland, Portugal und einigen weiteren Ländern. In Frankreich ist Carrefour unser Partner. In UK und in Skandinavien sind wir in konkreten Gesprächen. Wir fokussieren uns derzeit auf Europa.
Asien und die USA sind sicher auch spannende Märkte, hier führen wir gerade viele Gespräche.
Welche Länder laufen für Veganz aktuell besonders gut?
Wir sind mit dem Verlauf in allen Märkten zufrieden, bemerkenswert positiv ist jedoch derzeit Osteuropa.
Wie ist Veganz in das Jahr gestartet, was erwartet ihr von dem weiteren Verlauf in 2018?
Wir liegen derzeit etwas unter Plan, da sich einige Neueinführungen und Vertragsunterzeichnungen verzögert haben. Wir sind jedoch zuversichtlich, unser Ziel für 2018 zu erreichen.
Wie groß ist aktuell euer Sortiment, mit welchen Neuheiten kommt ihr 2018 auf den Markt?
Wir bieten derzeit knapp 200 Produkte und sind praktisch in allen Bereichen präsent: Trockensortiment, Kühlware und Tiefkühlprodukte. Derzeit sind 90 neue Produkte für 2018 in der Pipeline, wobei etliche davon auch Produkte ersetzen werden.
Wir haben gerade Pizza neu auf den Markt gebracht. Kommen werden zudem proteinhaltige Produkte: Riegel, Snacks, Würste, Müslis, Porridges und Shakes. Weiter Produkte im Bereich Käse- und Fleischalternativen stehen auch auf der Agenda für 2018, dazu Fisch- und Fischstäbchen-Alternativen.
Stimmen im Markt sagen, dass sich der Hype um den veganen Lifestyle gelegt hat, einige Hersteller sprechen von Umsatzrückgängen, wie seht ihr den globalen Gesamtmarkt in den nächsten Jahren?
Wir sind sehr optimistisch, wir erleben jeden Tag neue Kunden, die von den Vorteilen der veganen Lebenweise begeistert sind. Vom veganen Markt ist derzeit erst sozusagen der „Nukleus“ erschlossen, deutlich unter einem Prozent. Es gibt noch sehr, sehr viel Potenzial und die globale Entwicklung stimmt uns sehr zuversichtlich, dass wir hier noch viel Wachstum sehen werden. Das bestätigen auch die zahlreichen Anfragen aus aller Welt, die uns erreichen. Diese Einschätzung teilen offensichtlich auch die vielen konventionellen Unternehmen, die in den Markt eingestiegen sind oder derzeit den Markteintritt vorbereiten.
Welche Produktsegmente werden die nächsten 2-3 Jahre Treiber im veganen Markt sein?
Dieses Jahr sind im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft natürlich Proteine für uns eines unserer Schwerpunktthemen. Sie werden auch in den folgenden Jahren ein großes Thema am Markt werden, weiterhin oben auf der Agenda bleiben die Themen Fleisch- und Käsealternativen sowie generell Snacks und Convenience-Produkte, für die sich, auf Grund der hohen Qualität, immer mehr Kunden begeistern können.
Wie viele Produkte des Sortiments sind bio-zertifiziert, wie viele sollen es in den nächsten zwei Jahren werden?
Zertifikate sind für uns ein wichtiges Thema, das wir sehr konsequent verfolgen, denn wir leben Qualität und Nachhaltigkeit. Deshalb sind nicht nur sämtliche Artikel von Veganz mit dem europäischen V-Label ausgelobt und entsprechen damit den strengen Qualitätsvorgaben der European Vegetarian Union für vegetarische und vegane Produkte, sondern auch ca 90 % unserer Produkte sind bio-zertifiziert. Unsere deutschen Kunden und Partner legen sehr viel Wert darauf, so dass wir sehr gut aufgestellt sind. In anderen Ländern spielen Zertifikate eine geringere Rolle, oder es gibt nationale Zertifikate-Präferenzen.