Interviews

Kern Tec GmbH: Obstkerne als einzigartige Innovation

kern tec gründerteam
Das Grün­der­team von Kern Tec (von links): Mi­cha­el Beitl, Se­bas­ti­an Jeschko, Luca Ficht­in­ger, Fa­bi­an Wa­ges­reit­her © Kern Tec GmbH

Kern Tec ist ein österreichischer Verarbeiter von Obstkernen – speziell von Steinobst wie Marille/Aprikose, Zwetschke/Pflaume und Kirsche. Aus den Samen dieser Früchte werden nussige, pflanzenbasierte Produkte erzeugt. Kern Tec verwendet für diese Produkte Obstkerne aus industriellen Abfallstoffen, um so besonders nachhaltige und umweltschonende Alternativen zu produzieren. Das Unternehmen hat unter dem Markennamen „Wunderkern“ bereits einige Produkte auf dem österreichischen Markt lanciert, unter anderem in Kooperation mit der Supermarktkette Billa. Im Interview mit dem Gründerteam von Kern Tec.

Wie seid ihr auf die Idee mit euren Produkten gekommen?

Bei einem Glas Marillenschnaps mit österreichischen Fruchtanbauern wurde uns von dem Problem erzählt, dass sie große Mengen dieser Kerne entsorgen müssen, obwohl sie sehr wertvoll sind. Sie forschten einige Jahre an der Technologie zum Knacken und Sortieren der Samen, leider ohne Erfolg.

Diese Thematik hat uns daher sehr gereizt, einen ungenutzten, wertvollen Rohstoff mithilfe neuer Technologien in hochwertige Produkte zu verwandeln. Diese Begeisterung ist bis heute unverändert, da das Gesamtkonzept zu 100 % sinnvoll ist.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?

Die Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende, da sich herausstellte, dass einige weitere, neue Technologien notwendig sind. Die ersten Prototypen entstanden 6 Monate nach Start, die erste Klein-Industrieproduktion nach 16 Monaten.

Heute befindet sich ein Drittel unserer Kapazitäten in der Forschung, um die höchsten Potenziale der Rohstoffe zu gewinnen. Dies liegt hauptsächlich in der Entwicklung von Anwendungsbereichen, wie z.B. Milchalternativen.

wunderkern drink
© Wunderkern

Wie war das erste Feedback vom Markt?

Dies war von Anfang an sehr positiv, da die Geschichte, aus ehemaligen Abfallströmen Produkte ohne Kompromiss in Qualität und Geschmack herzustellen, begeisterte.

Wir waren aber sehr hochpreisig, da die Entwicklungskosten sehr hoch sind und erst in hohen Mengen günstiger werden. Dadurch kamen einige Projekte nicht zu Stande. Da wir mittlerweile einige 1000 Tonnen produzieren, haben wir neben den Rohstoff-Vorteilen einen konkurrenzfähigen Preis.

Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern?

Wir wollten ursprünglich hochwertige, pflanzliche Öle produzieren. Da dieser Markt jedoch nicht die nötigen Massen verträgt, gingen wir zusätzlich in Märkte, die mehr Menge vertragen. Dadurch entstanden unsere Nussaufstriche sowie Milchalternativen. 

Was gebt ihr neuen Startups mit auf den Weg?

Auch wenn es schief geht, die Lernkurve ist unbezahlbar. 

Liebes Gründerteam, wir bedanken uns für dieses Interview.

 

Weitere Informationen zur Kern Tec GmbH finden Sie unter www.kern-tec.com.

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