Interviews

New Food Conference: „Die NFC richtet sich an die gesamte Industrie entlang der Wertschöpfungskette“

Es gibt ein neues Format im veganen Wirtschaftskosmos: Die New Food Conference. Das von ProVeg veranstaltete Format ist ein weiterer Schritt für die Aufklärung der Branchen und hin zu der Mission „50by40“. Im Interview geben Julia Aumüller und Katleen Haefele, die beiden Organisatorinnen der NFC, Einblicke in die Planung der Konferenz.

Erstmals organisiert ProVeg die New Food Conference. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Julia Aumüller: Bisher gibt es keine große und international relevante Konferenz zur Kundenakzeptanz von Cultured Meat und pflanzlichen Alternativprodukten in Europa. Der Schwerpunkt unserer Veranstaltung wird auf der Verbraucherakzeptanz und der Gestaltung des europäischen Marktes liegen; wir wollen außerdem eine gesteigerte Aufmerksamkeit in den Medien erreichen und die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren. Dr. Mark Post, der “Vater des Cultured Meat”, ist Mitveranstalter der Konferenz und lädt gemeinsam mit ProVeg zu lebhaftem Netzwerken und kritischer Diskussion ein.

Katleen Haefele: ProVeg arbeitet seit Jahren in den Bereichen Consulting, Schulungen und Food Labelling mit großen Unternehmen aus dem Bereich Food Industry, Retail und Food Services zusammen. Mit unserem neuen Incubator-Projekt unterstützen wir zudem die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Plant-based und Cultured Meat. Zudem sind wir auf internationalen Messen und Veranstaltungen tätig, indem wir beispielsweise Erlebniswelten organisieren oder als Speaker vor Ort sind. Dabei haben wir immer wieder festgestellt, dass ein großer Bedarf für eine solche Konferenz in Europa vorhanden ist.

An wen richtet sich die Konferenz?
Katleen Haefele: Die New Food Conference richtet sich an die gesamte Industrie entlang der Wertschöpfungskette. Wir erwarten internationale Stakeholder aus der Lebensmittebranche von Halbfabrikats-Herstellern über Produzenten bis hin zu Expertinnen und Experten aus dem Einzelhandel und der Gastronomie. Da diese Konferenz Zukunftsthemen zum Schwerpunkt hat, sind eine weitere wichtige Zielgruppe Startups sowie Investorinnen und Investoren. Darüber hinaus richtet sich das Veranstaltungskonzept auch an Sozial- und Naturwissenschaftler, die Medien sowie Verbraucherzentralen.

Könnt ihr uns schon mehr zu den Inhalten verraten?
Julia Aumüller: Am ersten Tag der Konferenz wird es um pflanzliche Proteine gehen. Euromonitor und die bekannte Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler geben einen umfassenden Überblick über aktuelle Trends und Entwicklungen auf dem europäischen Markt. Simply V wird zeigen, wie neuartiger „Käse“-Genuss gelingen kann – nicht nur für die vegane Zielgruppe. Wir werden eine ganze Reihe innovativer Startups in Aktion erleben und sprechen mit Expertinnen und Experten über die Frage, wie man pflanzenbasierte Produkte für den Mainstream 2019 noch attraktiver macht. Es wird auch um Food Labelling, Marketing, Investment-Strategien und den europäischen Lebensmitteleinzelhandel gehen. Der zweite Tag ist den kultivierten Tierprodukten gewidmet. Zu den hochkarätigen Speakern zählen unter anderem Dr. Mark Post von Mosa Meat, Michael Selden von Finless Foods, Hanna Tuomisto von der University of Helsinki, sowie Arianna Ferrari, die zur Zeit für adelphi research forscht. Die Vortragenden werden dem Publikum nicht nur Einblick in ihre spannenden Projekte geben, sie werden vor allem auch miteinander über Umweltfragen und eine nachhaltige, tierleidfreie Zukunft des Agrarsystems diskutieren. Im Moment sind wir dabei, das Programm für die New Food Conference zu finalisieren. Es wird bald auf unserer Website zu finden sein.

Nun seid ihr ja eigentlich bekannt als Ernährungsorganisation, die sich für die pflanzliche Lebensweise einsetzt. Wie passt das Thema Clean Animal Products dazu?
Julia Aumüller: ProVeg arbeitet mit den wichtigsten Akteurinnen und Akteuren sowie den einflussreichsten Multiplikatoren aus Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer Reduktion von Tierprodukten um 50 Prozent bis zum Jahr 2040 (“50by40”) zu beschleunigen. Die zahlreichen problematischen Folgen unserer heutigen Ernährung erfordern Pragmatismus und sofortiges Handeln. Eine zentrale Lösung besteht darin, unsere Lebensmittelproduktion unabhängig von der industriellen Tierhaltung zu machen und dazu können kultivierte Tierprodukte einen wesentlichen Beitrag leisten. ProVeg ist davon überzeugt, dass sie dabei helfen können, die Mission 50by40 zu erreichen, deshalb beraten wir Unternehmen bei der Einführung innovativer pflanzlicher und auch kultivierter tierischer Produkte.

Gibt es eigentlich schon Tickets zu kaufen?
Katleen Haefele: Passend zum World Vegan Day und der feierlichen Eröffnung unseres Startup Incubators hat am 01. November 2018 bereits der Ticketvorverkauf für die New Food Conference begonnen. Dabei können Interessierte zwischen einem Zwei-Tages-Ticket oder Tagestickets wählen. Bis zum 30. November 2018 sind in unserem Ticketshop übrigens noch reduzierte Early-Bird-Tickets erhältlich. Der Vorverkauf geht dann natürlich zum regulären Preis weiter.

Wer unterstützt euch dabei, die NFC auf die Beine zu stellen? 
Katleen Haefele: Wir sind sehr glücklich, dass wir zwei tolle Hauptsponsoren für unsere Konferenz gewinnen konnten: Die Rügenwalder Mühle und Simply V unterstützen uns in dem Vorhaben, Cultured Meat und pflanzlichen Alternativprodukten in den Fokus zu rücken. Seit 2014 investiert die Rügenwalder Mühle verstärkt in fleischfreie Alternativen und auch Simply V hat das Ziel, die Umwelt und die Ressourcen der Erde zu schützen – nicht nur für heutige, sondern auch für zukünftige Generationen. Auch wenn wir bereits zwei Marktgrößen des Lebensmittelhandels im Boot haben, bieten wir nach wie vor weiteren Sponsoren die Chance, sich hier als Vorreiterinnen und Vorreiter dieses Zukunftsthemas zu platzieren. 

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