Interviews

Vegane Investments – Im Interview mit Willem Blom

Schon lange nutzen Firmen und Investoren sogenannte „grüne Investments“, um in erneuerbare Energien und saubere Umweltlösungen zu investieren. Nun gehen einige Investoren noch einen Schritt weiter und spezialisieren sich – aus ethischen oder wirtschaftlichen Gründen – auf den rasant wachsenden veganen Sektor. So auch Willem Blom – Unternehmer & Investor – der mit seinem Kapital lediglich „vegane Investments“ tätigt. Im Interview erzählt er mehr zu dieser neuen Investmentart.

Wie sind Sie auf die Idee von „veganen Investments“ gekommen?
Ich interessiere mich für den veganen Lebensstil, seitdem ich im Kloster in Korea Sunmudo Kampfkunst gelernt habe. Die dort lebenden Mönche waren die fittesten und gesündesten, die ich in meinem Leben jemals getroffen habe. Das koreanische Essen, das mir im Tempel serviert wurde, war strikt vegan, nur mit natürlichen Zutaten hergestellt und nährstoffreich. Den finalen Stoß, hin zur veganen Investmentfirma, gaben mir schließlich die intensive Auseinandersetzung mit den negativen Effekten tierischer Produkte auf die Umwelt und das fehlende Bewusstsein für Ethik in der Tierzucht.

Welche Strategie verfolgen Sie denn bei Ihren Investments?
Ich möchte Unternehmen unterstützen, welche den Umschwung von der tierischen Agrarwirtschaft, hin zu einem veganen Lifestyle beschleunigen. Dabei suche ich immer nach Unternehmern, die große Visionen und eine klare Strategie haben, um ihre Träume zu verwirklichen. Und am liebsten noch gepaart mit einem Gründer, der die ergänzenden Fähigkeiten besitzt diese Träume umzusetzen.

Auf welche Bereiche fokussieren Sie sich beim Investieren?
Generell habe ich einen starken Food-Fokus und das betrifft pflanzliche Alternativen zu Fisch, Fleisch und Milch. Dennoch investiere ich ebenso in vegane Restaurants, Lieferdienste oder Apps.

Wie wird Veganismus Ihrer Meinung nach den Markt verändern?
Der Veganimus beeinflusst bereits in großem Umfang die gesellschaftliche Denkweise über tierische Produkte. Dabei wird, besonders in unserer westlichen Ernährung, die Reduktion von Fleisch- und Milchprodukten, immer populärer. Ganz besonders bei der Zielgruppe der Millennials. Auch Initiativen wie „meat-free-monday“ und die „30 Tage fleischfrei“-Challenge animieren ein großes Publikum dazu, eine pflanzliche Ernährung wenigstens einmal auszuprobieren. Und die Veränderung ist auch sichtbar bei den großen konventionellen Firmen wie „Danone“, „Cargill“ oder „Tyson Foods“, die alle in vegane Produkte und Unternehmen investieren. Auch andere Unternehmen „Domino’s Pizza“, „Tesco“, „Pret-a-Manger“ und „Hello Fresh“, bieten jetzt immer mehr vegane Alternativen an.

Was sind denn zur zeit Ihre Investments mit dem größten Potential?
Ich bin sehr zuversichtlich bei einer neuen veganen Fastfood-Kette hier in den Niederlanden, welche diesen Monat startet. Aber auch eine deutsche Rezensions-App für vegane Restaurants hat meine Aufmerksamkeit.

Haben Sie einen Investment-Tipp für unsere Leser?
Ich muss sagen, dass die Rede über Laborfleisch von Uma Valeti – CEO & Gründer von „Memphis Meats“ – wirklich meine Meinung zu Clean-Meat geändert hat. Für alle Menschen, die weiterhin tierische Produkte essen wollen, bietet Clean-Meat eine sehr gute Alternative. Eine Alternative ohne die negativen Auswirkungen der Massentierhaltung. Mit rasant fallenden Produktionskosten, einem starken Venture-Capital im Rücken und den Gründern mit einer klaren Vision, glaube ich, dass Memphis Meats das Potential hat den Fleischmarkt aufzumischen.

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