21st.BIO hat in seinem dänischen Hauptsitz eine neue Fermentations-Pilotanlage eingeweiht, die Unternehmen beim Upscaling ihrer Produktion unterstützen soll.
„In dieser Branche kosten Fehler beim Upscaling viel Geld und Zeit“, erklärt Thomas Schmidt, Mitgründer und CEO von 21st.BIO. „Für unsere Kunden geht es vor allem darum, den nächsten Schritt richtig zu machen. Die Fähigkeit, die Produktivität zu steigern und gleichzeitig den Maßstab zu erhöhen, macht den Unterschied aus.“
21st.BIO bietet seine Pilotanlage anderen Unternehmen an, um den Schritt von der internen Fermentation im Labormaßstab zur Produktion im großen Maßstab zu erleichtern und zu beschleunigen. Neben Fermentationsprotokollen hilft 21st.BIO seinen Kunden hier auch bei der Auswahl der richtigen Zutaten für individuelle Projektanforderungen und begrenzt so das Risiko kostspieliger Fehlschläge.
„Unser Ziel mit dieser Pilotanlage war es, eine Minifabrik zu errichten, um die Kunden bestmöglich auf die industrielle Produktion im großen Maßstab vorzubereiten. Deshalb wollten wir, dass die Prozessausrüstung das nachahmt, was die Kunden bei ihrem nächsten Schritt in die großtechnische Bioproduktion vorfinden werden – nur eben im Pilotmaßstab“, erklärt Thorvald Ullum, Chief Technology Officer bei 21st.BIO.
Mit einer Fermentationskapazität von über 3.000 Litern bietet die Anlage eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Ausrüstungen und Kompetenzen, um Kunden bei der Optimierung ihrer eigenen spezifischen Prozesse zu unterstützen.
Die Pilotanlage konzentriert sich auf die Skalierung der Produktion von rekombinanten Proteinen und Peptiden für Anwendungen in den Bereichen Ernährung, Lebensmittel und Getränke, Landwirtschaft, Biomaterialien und Biopharma.
Wachstum der Bioproduktionstechnologie
Als Heimat von Pionieren der Präzisionsfermentation wie Novo Nordisk und Novonesis ist Dänemark ein europäischer Vorreiter in der Bioproduktion. Einem McKinsey-Bericht zufolge könnten schätzungsweise 60% des Inputs für die Weltwirtschaft im Laufe der Zeit auf biotechnologischem Wege erzeugt werden.
Aufgrund dieses Potenzials investieren viele Länder massiv in die Bioproduktionstechnologie, um in Zeiten klimatischer und geopolitischer Unsicherheiten qualitativ hochwertige Nahrungsmittel und Biomaterialien vor Ort zu produzieren.
Europa hat laut 21st.BIO die Chance, ein führender Player bei dieser zukunftsträchtigen Technologie und dem dazugehörigen Know-how zu sein. Daher begann die Eröffnung der neuen Anlage mit einem exklusiven Rundtischgespräch, bei dem zwanzig hochrangige Teilnehmer aus Politik, Finanzwelt und Industrie bei einem Mittagessen über die Führungsrolle der EU-Länder bei der industriellen Skalierung der Bioproduktion diskutierten.
Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, nahm an der Veranstaltung teil und unterstrich das große Potenzial des Biotech-Sektors bei der Bewältigung zentraler Herausforderungen, die von der Gewährleistung der Nachhaltigkeit bis zur Stabilisierung der globalen Lebensmittelketten reichen.
Vestager betonte die führende Rolle Europas in der Wissenschaft, räumte aber gleichzeitig ein, dass die Markteinführung von wissenschaftlichen Erkenntnissen häufig durch unzureichende Finanzierung, langwierige Regulierungsverfahren und einen geringen Talentpool behindert wird. Sie rief auch zur Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern und Akteuren der Industrie auf, um sicherzustellen, dass bei der Gestaltung der Politik die Erfahrungen der Industrie berücksichtigt werden.
Margrethe Vestager sagt:“ Wir arbeiten auf einen vereinfachten Rechtsrahmen und einen schnelleren Marktzugang hin, auf eine bessere Unterstützung des Scale-up, auf einen gerechteren Vergleich mit Produkten auf fossiler Basis und auf die Förderung von mehr Investitionen in die Biotechnologien und die biologische Herstellung in den kommenden Jahren. Europa kann nicht nur die Wiege für neue Lösungen sein, was hier geboren wird, sollte auch hier aufwachsen und bleiben.“
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