Kultiviertes Fleisch, Zellkultur- & Biotechnologie

Niederlande: Geneus Biotech nutzt Stammzellen-Technologie zur Züchtung von Tierfasern für die Modeindustrie

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Mit den Produkten Furoid® und Liquid Series™ will Geneus Biotech zur Verbesserung des Tierschutzes in der Pelzproduktion und zum Recycling von Wollabfällen beitragen.

Das niederländische Startup-Unternehmen Geneus Biotech hat es sich zur Aufgabe gemacht, intensive Tierhaltung, Abfall und Umweltverschmutzung in der Lieferkette der Mode- und Luxusbranche durch Furoid®, eine einzigartige stammzellenbasierte Technologie, und Liquid Series™, ein innovatives Keratin-Upcycling, zu reduzieren.

Tierische Fasern spielen in der Lieferkette laut Unternehmen eine wichtige Rolle und müssen mit einem hohen Maß an Respekt behandelt werden und sie müssen einen gesunden und robusten Lebenszyklus haben. Dies gilt für die Art und Weise, wie die Fasern beschafft, in der Produktion verwendet und recycelt werden, um den Wert zu maximieren.

Ausgangspunkt für die Gründer von Geneus Biotech im Jahr 2017 war ein IP für die Züchtung von menschlichem Haar (Hairoid®) auf der Grundlage von Stammzellen und Bioprinting, das sowohl für medizinische als auch für kosmetische Behandlungen eingesetzt werden kann. Es war jedoch auch klar, dass sich die patentierte Technologie für die Züchtung von Tierfasern wie Fell und Wolle im Labor eignen würde.

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Tatsächlich sind die FUROID®-Produkte nach Angaben des Unternehmens molekular identisch mit Tierpelz oder -wolle, fühlen sich genauso an und verhalten sich genauso, bieten aber viele weitere Vorteile. Es ist 100 % tierfreundlich, extrem haltbar und hypoallergen. Dieses hoch innovative Biomaterial wird durch dreidimensionales Bioprinting hergestellt. Bei der neuen FUROID®-Methode werden Zellen mit Wachstumsfaktoren und Biomaterialien kombiniert, um Endprodukte herzustellen, die die Eigenschaften von natürlichem Gewebe imitieren sollen. Die ersten stammzellbasierten Konzepte sollen ab dem 2. Quartal 2024 verfügbar sein.

Im Jahr 2022 erhielt das Konsortium, das hinter dem FUROID®-Projekt steht, einen Zuschuss von 4 Millionen Euro von der Europäischen Kommission im Rahmen der Horizon Pathfinder Challenge. Das Projekt wurde als exzellenter Vorschlag bewertet, der zu dem Ziel beiträgt, keine Tiere mehr für die Produktion von Pelzen, Wolle und Haaren zu verwenden. Der Zuschuss der EU war eine enorme Bestätigung für die Wissenschaft hinter dem FUROID®-Projekt. Und die Unterstützung hat es möglich gemacht, ein Labor in Maastricht einzurichten, um die Technologie weiterzuentwickeln und die Möglichkeit zu schaffen, die Produktion zu kommerziellen Zwecken zu erweitern.

wollpullover auf tisch
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Im Einklang mit der Vision einer besseren Zukunft hat Geneus Biotech im Rahmen des Liquid Series™-Programms auch eine eigene Technologie für das Upcycling von Wollabfällen aus der Lieferkette des Mode- und Luxussektors entwickelt. Durch Aufspaltung der Wollabfälle in ihre zelluläre Keratin-Grundform ist es möglich, neue Materialien wie Garne und Fasern herzustellen. Auf diese Weise können Abfälle und Reste wiederverwertet werden, indem man ihnen neue Eigenschaften verleiht und so einen neuen Wert in der Produktion schafft. Geneus Biotech arbeitet mit mehreren innovativen Marken zusammen, um im ersten Quartal 2023 erste Konzepte vorzustellen.

Die Gründerin und Präsidentin von Geneus Biotech, Maria Zarkurnaeva, erklärt: “Unsere Mission ist es, den Sektor der Luxuswolle und Pelze durch die Bereitstellung innovativer und wünschenswerter Lösungen zu verändern. Indem wir die Verwendung von Tieren in der Pelz- und Wollproduktion reduzieren, leisten wir einen sinnvollen Beitrag zur Mode- und Luxusbranche, der sich auf alle Stufen der Wertschöpfungskette positiv auswirken wird. Wir glauben, dass es möglich ist, unsere hochmoderne Furoid®- und Liquid Series™-Wissenschaft mit der wertvollen Kultur der Handwerkskunst und Qualität zu verbinden. Wir bauen unser Geschäft auf, indem wir das Beste aus der Vergangenheit auswählen und es auf die Zukunft ausrichten, um es wieder relevant und schön zu machen.”

Für weitere Informationen besuchen Sie www.geneusbiotech.com.

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