Kultiviertes Fleisch / Laborfleisch / In-vitro-Fleisch

Schweizer Startup Mirai Foods entwickelt kultiviertes Rinderfiletsteak

MIRAI FOODS Beef Fillet Steak
© Mirai Foods

Mirai Foods nutzt die „Fibrationstechnologie“ für die Herstellung von dicken, zellgezüchteten Steaks. Dabei verzichtet das Unternehmen auf den Einsatz von Gentechnik.

Die Produktentwicklung stellt nach Angaben des Unternehmens einen neuen Meilenstein für die Branche dar. „Ein Filetsteak war bislang die ultimative Herausforderung: Es besteht aus verschiedenen Zelltypen, die – wenn sie richtig kombiniert werden – eine komplexe Fleischstruktur ergeben“, sagt Christoph Mayr, CEO und Mitgründer von Mirai Foods. „Dieser Strukturierungsprozess ist technologisch anspruchsvoll und macht die Herstellung von Steaks extrem schwierig. Deshalb macht Mirai Foods mit dem ersten kultivierten Rinderfiletsteak einen wichtigen technologischen Schritt in Richtung nachhaltiges Fleisch.“

Mirai Foods Gründer
Die Gründer Suman Das (links) und Christoph Mayr (rechts) © Mirai Foods

Auch die Aktionärsstruktur spiegelt das Wachstum des Unternehmens wider: Neben mehreren anderen Investoren ist nun auch der Schweizer Lebensmittel- und Fleischproduzent Angst AG eingestiegen, der in Mirai einen zukünftigen Lieferanten für sein vielfältiges Fleischsortiment sieht. In einer Seed-Runde haben internationale Investoren bereits fast 5 Millionen USD in Mirai Foods investiert (u.a. FRIBA Investment, Skyviews Life Science, Ulf Claesson, PINC, Team Global).

Bioreaktor und Fibrationstechnologie

Das erste kultivierte zarte Steak stammt aus dem von Mirai Foods selbst entwickelten Bioreaktor „The Rocket“; er verkörpert die Fibrationstechnologie, für die Mirai Foods bereits drei Patente angemeldet hat. Es werden lange, voll ausgereifte Muskelfasern gezüchtet, die dann durch Enzyme verbunden und mit gezüchtetem Fettgewebe ergänzt werden. Nach fünf bis zehn Tagen im Bioreaktor ist ein Filetstück fertig, aus dem Steaks in nahezu beliebiger Dicke geschnitten werden können.

Mirai Foods Rocket
© Mirai Foods

Während Konkurrenten nur Hackfleisch oder sehr dünne Scheiben herstellen können, gelingt es Mirai Foods nach eigenen Angaben, echte Steaks mit einer Dicke von eineinhalb Zentimetern und deutlich natürlicher nachzubilden. Die dafür entwickelte „Fibration Technology“ ermöglicht dem Unternehmen nach nicht nur einen besseren Nährwert und Geschmack, sondern schafft auch erhebliche Kostenvorteile in der Produktion.

„Wir haben drei internationale Patente für diese Schlüsseltechnologie angemeldet“, sagt Suman Das, CSO und Mitgründer von Mirai Foods. „Wir können eine echte Alternative zu konventionellem Fleisch bieten: Mit unserer Technologie kann man ein echtes Steak zubereiten und essen – und weiß, dass kein Tier dafür sterben musste und das Klima nicht geschädigt wird. Die Ernährung ist ein großer Hebel für mehr Klima- und Tierschutz: Die Nachfrage nach Fleisch wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln, die konventionelle Fleischproduktion kann diese Nachfrage gar nicht decken, schon gar nicht auf nachhaltige Weise.“

Weitere Informationen unter: miraifoods.com

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