Die britische Food Standards Agency (FSA) hat acht Unternehmen für die Teilnahme an einem zweijährigen Regulierungsprogramm ausgewählt, das sich auf die Bewertung der Sicherheit von Produkten aus Zellkulturen (CCP) konzentriert. Die Initiative wird vom Engineering Biology Sandbox Fund des Ministeriums für Wissenschaft, Innovation und Technologie finanziert und sieht die Zusammenarbeit mit akademischen Einrichtungen und Vertretern der Industrie vor.
Das Programm soll wissenschaftliche Erkenntnisse über die Produktion und Sicherheit von zellkultivierten Produkten sammeln, die in den von der FSA und der Food Standards Scotland (FSS) überwachten Rechtsrahmen einfließen werden. Die gesammelten Daten sollen eine effizientere Bewertung von Anträgen auf zellkultivierte Produkte ermöglichen. Im Rahmen der Initiative hat sich die FSA verpflichtet, während des zweijährigen Zeitraums vollständige Sicherheitsbewertungen von zwei zellkultivierten Produkten durchzuführen.
Der Wissenschaftsminister Lord Vallance erklärt: „Durch die Unterstützung der sicheren Entwicklung von Zellkulturprodukten geben wir Unternehmen das Vertrauen, innovativ zu sein und beschleunigen die Position des Vereinigten Königreichs als globaler Vorreiter in der nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Diese Arbeit wird nicht nur dazu beitragen, neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen, sondern auch das Vertrauen der Verbraucher stärken, unseren Plan für den Wandel unterstützen und neue wirtschaftliche Möglichkeiten im ganzen Land schaffen.“

Beteiligung und Zusammenarbeit der Industrie
Die beteiligten Unternehmen, darunter Hoxton Farms (Vereinigtes Königreich), BlueNalu (USA), Mosa Meat (Niederlande), Gourmey (Frankreich), Roslin Technologies (Vereinigtes Königreich), Uncommon Bio (Vereinigtes Königreich), Vital Meat (Frankreich) und Vow (Australien), wurden ausgewählt, da sie eine Reihe unterschiedlicher Technologien und Verfahren nutzen, die bei der Produktion von CCP zum Einsatz kommen.
Neben der Zusammenarbeit mit diesen Unternehmen wird das Programm auch mit dem Cellular Agriculture Manufacturing Hub (CARMA) an der University of Bath, dem National Alternative Protein Innovation Centre (NAPIC) und dem Bezos Centre for Sustainable Protein zusammenarbeiten. Die Alternative Proteins Association (APA) und das Good Food Institute Europe (GFI) werden ebenfalls als Vertreter der Industrie teilnehmen.
Professor Robin May, leitender wissenschaftlicher Berater bei der FSA, bemerkte: „Sichere Innovationen stehen im Mittelpunkt dieses Programms. Indem wir der Verbrauchersicherheit Priorität einräumen und sicherstellen, dass neue Lebensmittel wie kultiviertes Fleisch sicher sind, können wir das Wachstum in innovativen Sektoren unterstützen. Unser Ziel ist es, den Verbrauchern letztlich eine größere Auswahl an neuen Lebensmitteln zu bieten und dabei die höchsten Sicherheitsstandards einzuhalten.“

Die Rolle von Mosa Meat im Programm
Unter den ausgewählten Teilnehmern wird Mosa Meat sein Fachwissen in der Produktion von kultiviertem Rindfleisch einbringen. Das in den Niederlanden ansässige Unternehmen brachte 2013 den ersten kultivierten Rindfleischburger auf den Markt und sammelte kürzlich 3,8 Millionen Euro durch Crowdfunding ein (über 250 % über dem angestrebten Ziel). Es hat auch Zulassungsanträge für kultiviertes Rindfleischfett in der EU gestellt. Mosa Meat sieht seine Teilnahme an der Initiative der FSA als einen Schritt zur Förderung der Regulierung von kultiviertem Fleisch und des Markteintritts im Vereinigten Königreich.
Dr. Mark Post, Chief Scientific Officer von Mosa Meat, sagt dazu: „Wir fühlen uns geehrt, zu den wenigen zu gehören, die an diesem von der Regierung finanzierten Kooperationsprogramm teilnehmen, und freuen uns, das Wissen unserer über 70 Wissenschaftler in einen gemeinsamen Lernprozess einzubringen, der der Food Standards Agency und anderen Unternehmen für kultiviertes Fleisch und Meeresfrüchte zugutekommt.“
Weitere Informationen: food.gov.uk