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BZL: Produktion und Pro-Kopf-Verbrauch von Milch, Käse und Butter nehmen ab

milcherzeugnisse
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Das Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hat vorläufige Zahlen veröffentlicht, nach denen die hergestellte Menge an Konsummilch im Jahr 2022 um mehr als sechs Prozent auf rund 4,2 Millionen Tonnen gesunken ist. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch erreichte demnach mit 46, 1 Kilogramm ein erneutes Rekordtief (- 900 Gramm). Zudem ging der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse um 760 Gramm und von Butter um 770 Gramm zurück. Gestiegene Preise für Milch und Milchprodukte sowie der zunehmende Absatz an pflanzlichen Milchalternativen könnten zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Das in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelte BZL weist in seiner Versorgungsbilanz Milch für das Jahr 2022 insbesondere bei der Herstellung von Vollmilch einen starken Rückgang von 8,8 Prozent auf rund 2,3 Millionen Tonnen aus. Auch die meisten anderen Frischmilcherzeugnisse verzeichneten einen Rückgang in der Produktion.

Der Selbstversorgungsgrad mit Konsummilch lag 2022 bei nahezu 108 Prozent (-5,4 Prozentpunkte).

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760 Gramm weniger Käse pro Person

Die Herstellungsmenge von Käse sank von 2,67 Millionen Tonnen im Jahr 2021 auf 2,64 Millionen Tonnen (-1 Prozent) und zeigte damit erstmals seit dem Jahr 2017 einen Rückgang. Auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse sank von 25,3 Kilogramm im Jahr 2021 auf 24,6 Kilogramm in 2022.

Butterkonsum um knapp 13 Prozent gesunken

Die Herstellungsmenge von „Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen“ sank um 0,1 Prozent auf 465.000 Tonnen. Bei Butter sank die hergestellte Menge im Jahr 2022 um ein Prozent; die stärkste Reduktion gab es bei Süßrahmbutter mit einem Minus von knapp 22 Prozent.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen sank um 12,6 Prozent auf knapp 5,3 Kilogramm. Durch den geringeren Verbrauch stieg der Selbstversorgungsgrad für Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen auf 105 Prozent.

Herstellung von Eiweißerzeugnissen stieg

Im Gegensatz zu den meisten Molkereierzeugnissen verzeichnete die Herstellung von Eiweißerzeugnissen aus Milch und Molke ein Plus von rund zehn Prozent. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg 2022 um knapp 4 Prozent auf 610 Gramm. Eiweißerzeugnisse finden unter anderem Verwendung in Sportlernahrung, Schmelzkäsezubereitungen oder Backmischungen.

kuh im stall
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1.900 Milchviehbetriebe weniger als im Vorjahr

Die Zahl milchkuhhaltender Betriebe sank von 54.800 auf 52.900. Mit insgesamt 23.000 Tieren weniger hielt damit jeder Milchviehbetrieb durchschnittlich 72 Tiere. Die durchschnittliche jährliche Milchleistung pro Kuh stieg erneut von 8.481 Kilogramm auf 8.499 Kilogramm.

Auch der Fleischkonsum ist rückläufig

Dder langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr setzte sich auch 2022 fort: Mit 52 Kilogramm pro Person sank der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Vergleich zu 2021 um rund 4,2 Kilogramm und ist so niedrig wie noch nie seit Beginn der Verzehrsberechnung im Jahr 1989.

So aßen die Menschen rund 2,8 Kilogramm weniger Schweinefleisch, 900 Gramm weniger Rind- und Kalbsfleisch sowie 400 Gramm weniger Geflügelfleisch. Möglicher Grund für einen sinkenden Fleischverzehr könnte die anhaltende Tendenz zu einer pflanzenbasierten Ernährung sein.

Weitere Informationen zum Thema unter www.ble.de.

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