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GFI Israel: Investitionen in israelische Unternehmen für alternative Proteine sind in den letzten zwei Jahren um das Achtfache gestiegen

©The Good Food Institute Israel

Laut einem neuen Bericht von GFI Israel sind die Gesamtinvestitionen in israelische Unternehmen, die alternative Proteine entwickeln und herstellen, zwischen 2018 und 2020 um das Achtfache gestiegen. Trotz der COVID-19-Krise sind die Investitionen von circa 14 Mio. $ im Jahr 2018 auf rund 114 Mio. $ im Jahr 2020 gestiegen. Die Summe aller Investitionen im Jahr 2020 war fast dreimal so hoch wie im Vorjahr, mit einem jährlichen Wachstum von 154% (YOY).

Im Jahr 2020 erreichten die globalen Investitionen in alternative Proteinunternehmen insgesamt rund 3,1 Mrd. $ und lagen damit dreimal höher als noch im Jahr 2019. Laut den Prognosen der Barclays Group wird der globale Marktwert von Fleischersatzprodukten allein bis 2030 voraussichtlich 140 Mrd. $ erreichen und 10 % des gesamten Fleischmarktes ausmachen.

Laut einem Bericht von GFI Israel, einer Organisation, deren Ziel es ist, Forschung und Innovation im Bereich alternativer Proteine zu beschleunigen, spielt Israel eine wesentliche Rolle in dieser globalen Bewegung und verzeichnete im Jahr 2020 mit Investitionen in Höhe von 114 Mio. $ rekordverdächtige Zahlen:

  • Im Bereich der pflanzlichen Proteine – israelische Start-ups in diesem Bereich, von denen sich viele bereits in der kommerziellen Phase befinden, waren die Hauptnutznießer im Jahr 2020, in dem sie rund 77 Mio. $ einnahmen. Die größte Finanzierungsrunde in diesem Bereich wurde von ELSE Nutrition durchgeführt, das pflanzliche Baby- und Kleinkindernahrung herstellt und etwa 30 Millionen Dollar an der kanadischen Börse einnahm.
  • Im Bereich der Fermentation – Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, haben ebenfalls einen beachtlichen Aufschwung über das Jahr 2020 gesehen, mit einer Gesamtsumme von etwa 21 Mio. $, die eingesammelt wurden. Die größte Finanzierungsrunde wurde von Remilk durchgeführt, wobei das Unternehmen 11,8 Mio. $ aufgebracht hat. Remilk produziert Milchproteine, ohne den Einsatz von Kühen, für die Herstellung von Käse und anderen Molkereiprodukten.
  • Im Bereich des kultivierten Fleisches – israelische Unternehmen in diesem Bereich haben im Jahr 2020 insgesamt 16 Millionen Dollar eingeworben. Prognosen zeigen, dass in diesem Bereich bereits in den nächsten Jahren ein Investitionsschub ansteht, wenn die führenden Unternehmen vom Entwicklungsstadium in das Wachstums- und Produktionsstadium übergehen. Beispiele dafür sind bereits Anfang 2021 zu sehen, als Future Meat Technologies eine Finanzierungsrunde in Höhe von 26 Mio. $ abschloss und MeaTech an der Nasdaq an die Börse ging und bei seinem IPO rund 22 Mio. $ einnahm.

    ©The Good Food Institute Israel

Der Bericht zeigt auch, dass sich der Mix aus Investitionen und Investoren seit 2018 verändert hat, was auf eine Trendwende bei den Investitionen in diesem Bereich hindeutet. Während im Jahr 2018 rund 69 % aller Investitionen von Risikokapitalfonds stammten, waren es im Jahr 2020 nur noch 38 % der Investitionen, während 47 % der Investitionen aus dem Aktienmarkt kamen. Darüber hinaus wurden 2018 nur 38 % der Investitionen in diesem Bereich von ausländischen Risikokapitalfonds und Investoren getätigt, während diese Zahl 2020 auf 59 % gestiegen ist, wobei israelische Investoren 41 % der Gesamtinvestitionen ausmachten.

Im Vergleich zu anderen Branchen wurde durch eine Investitionsanalyse der letzten drei Jahre festgestellt, dass der Bereich der alternativen Proteine ein massives Wachstum erfährt, mit einem durchschnittlichen jährlichen Investitionswachstum von bis zu 187% und einem großen Vorsprung vor anderen führenden High-Tech-Branchen in Israel. Zum Vergleich: An zweiter Stelle findet sich die Cyber-Industrie, Israels High-Tech-Wachstumsmotor, mit einem durchschnittlichen Investitionswachstum von 49% in den letzten drei Jahren. Allerdings ist die Gesamtinvestitionssumme im Vergleich zu anderen wachsenden Branchen immer noch relativ gering. Nach Daten von Startup Nation Central belief sich die Gesamtsumme der Kapitalinvestitionen im Bereich der digitalen Gesundheit in Israel [ZO1] auf 764 Millionen Dollar, während nur 114 Millionen Dollar davon im Bereich der alternativen Proteine getätigt wurden.

Der Einzelhandel hat ein zweistelliges Wachstum in jeder Kategorie in diesem Bereich gezeigt. Im Jahr 2020 wuchs der Umsatz mit pflanzlichen Produkten in Israel 13-mal stärker als der Umsatz mit tierischen Produkten. Den größten Zuwachs gab es bei Tofu (68%), Burgern und Hackfleisch (58%) und Milchalternativen (55%). Milch auf pflanzlicher Basis macht derzeit 13% des gesamten Milchmarktes in Israel aus.

©The Good Food Institute Israel

Israel ist seit 2015 ein Pionier auf dem Gebiet der alternativen Proteine, da in diesem Jahr mehrere Unternehmen für kultiviertes Fleisch im Land gegründet wurden. Seitdem hat der Bereich in Israel stetig an Dynamik gewonnen und wächst und gedeiht weiter, Hand in Hand mit einer regen unternehmerischen Tätigkeit, die auf soliden wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen basiert. Laut GFI gibt es 28 Labore in den führenden akademischen Forschungseinrichtungen Israels, die direkt an der Forschung im Bereich der alternativen Proteine beteiligt sind und weitere 300 Labore mit Forschungspotenzial, die mit der Branche in Verbindung stehen und in Zukunft dazu beitragen könnten.

Aviv Oren, Business Engagement Manager bei GFI Israel, kommentiert: „GFI Israel konzentriert sich darauf, alternative Protein-Innovationen in der „Startup Nation“ voranzutreiben. Israel ist als weltweit führend in der landwirtschaftlichen Forschung, im Tissue Engineering, in der Stammzellenforschung und im Ingenieurwesen anerkannt und hat sich somit als Drehscheibe für alternative Proteininnovationen und Unternehmen für kultiviertes Fleisch entwickelt. Israel steht auf Platz 2 in der Welt (nach den Vereinigten Staaten), was die Anzahl der Fermentationsunternehmen (10) und der Unternehmen für zelluläre Landwirtschaft (9) angeht. Da diese Branche noch in den Kinderschuhen steckt, erwarten wir in den kommenden Jahren mehr aufstrebende Startups und größere Investitionen, wenn die reifen Unternehmen sich vergrößern. Startups in Israel haben es nicht mehr so eilig, einen Exit zu finden und obwohl ihr Zielmarkt in den meisten Fällen in Übersee liegt, haben sie gelernt, effektiv zu skalieren und globale Marken aufzubauen. Aus diesem Grund sehen wir immer mehr internationale Tier-1-Investoren in Israel aktiv.“

Zum Download des Berichts besuchen Sie www.gfi.org.il.

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