Politik & Gesellschaft

Veganz verfasst offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister

© Veganz Group AG

Mit einem offenen Brief hat sich die Veganz Group AG an den Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, gewendet. Hintergrund ist die durch Veganz angestrebte Förderung des Baus einer zweiten Produktionsstätte in Berlin, der nicht stattgegeben werden kann. Begründung: pflanzliche Alternativen zu tierischen Erzeugnissen seien rechtlich nicht förderfähig. Nun fordert Veganz, den Ausnahmetatbestand geltend zu machen.

„Wirtschaftswachstum und Klimaschutz lassen sich nur durch konsequentes und kongruentes Verhalten erreichen. Veganz stellt mit dem Bau der 7.500 m2 umfassenden zweiten Produktionsstätte auch eine zukunftsfähige Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland sicher, die gleichermaßen soziale Ziele verwirklicht, in dem sie Arbeitsplätze schafft und darüber hinaus durch pflanzliche Lebensmittel einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emmissionen und damit zum Klimaschutz leistet“, kritisiert Veganz CEO und Vorstandsvorsitzender Jan Bredack das Bundeswirtschaftsministerium.

Laut BMEL-Ernährungsreport 2021 sind vegane, vegetarische und flexitarische Ernährungsweisen in der breiten Bevölkerung angekommen, was sich insbesondere am wachsenden Bewusstsein und folglich am entsprechenden Kaufverhalten der Kunden zeigt. Die vegane Industrie ist nach Nielsen Zahlen mit einem Umsatz von 817 Millionen Euro 2020 allein in Deutschland und einem Wachstum von 93 Prozent im Vergleich zum Vorjahr die am schnellsten wachsende und damit ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.

Die Veganz Group AG möchte dieser Nachfrage gerecht werden und plant bereits den Bau einer innovativen und nachhaltigen Manufaktur am Rande Berlins – der dann größten rein pflanzlichen Produktionsstätte Europas. Dort sollen weitere vegane Käse-, Fisch- und Fleischalternativen entwickelt und produziert werden. Hierfür möchte das Unternehmen eine staatliche Förderung beantragen, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie jedoch nicht stattgegeben werden kann. Als Begründung heißt es, für Verarbeitung und Vermarktung von Milch oder Milcherzeugnisse imitierende oder substituierende Erzeugnisse sind Förderungen ausgeschlossen.

© Veganz Group AG

Dem widerspricht das Unternehmen nun in einem offenen Brief an Bundesminister Altmaier. Veganz sieht evidenzbasiertes und wirtschaftliches Handeln als strategische Handlungsfelder des Unternehmens, vor allem hinsichtlich der Unterstützung in der Umsetzung der Klimaziele 2030 hin zu einer nachhaltigen Welt. Diese könne man nur erreichen, wenn gerade klimaschonende Unternehmen, wie Veganz gefördert würden. Dafür sprechen auch die Zahlen: In Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Schweizer Institut Eaternity lässt Veganz schon länger den Produktlebenszyklus der Veganz-Produkte berechnen.

„Anhand dieser Berechnungen wissen wir, dass wir mit unserer zweiten Produktionsanlage in den nächsten fünf Jahren bis zu 17,26 Millionen Tonnen CO2 einsparen können – im Vergleich zu den Produkten tierischer Landwirtschaft. Dieser enorme Hebel für den Umwelt- und Klimaschutz wird uns gerade verwehrt. Anhängige Investitionen, wie eine energieeffiziente Produktion nach neuesten Standards und der Aufbau eines neuen regionalen Landwirtschaftsbetriebs für die Rohstoffproduktion entfallen damit ebenso“, so Bredack weiter.

Deshalb fordert Veganz Bundeswirtschaftsminister Altmaier auf, den Ausnahmetatbestand für die Förderung geltend zu machen, die Novellierung des Förderausschlusses im Rahmen des neuen Koordinierungsrahmens umzusetzen und den Weg freizumachen für weitere Investitionen im Bereich nachhaltiger Lebensmittel sowie weitere Barrieren zu beseitigen, die einem freien Wettbewerb zwischen Herstellern konventioneller Produkte und veganer Produkte im Wege stehen.

Aktuell unterstützen bereits 1094 Unterzeichner und Unterzeichnerinnen diese Forderung. Weitere Informationen zum Thema und den offenen Brief finden Sie hier.

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