Veganismus und Clean Eating bestimmen die Online-Diskussion und vereinen über 50 Prozent aller Hashtags zum Thema Ernährung.
Mit über 570 Millionen Nennungen auf Instagram, TikTok und YouTube zeigt sich eindrucksvoll: Ernährung ist ein dominierendes Thema im digitalen Alltag. Ob #Vegan, #LowCarb oder #Carnivore – die Vielfalt der diskutierten Ansätze ist groß.
Eine aktuelle Auswertung des Nahrungsergänzungsmittelherstellers Lebenskraftpur zeigt auf, welche Ernährungsformen, Diäten und medikamentös gestützten Ernährungstherapien besonders häufig online thematisiert werden. Analysiert wurden die meistgenutzten Hashtags zu 52 verschiedenen Ernährungsformen auf Instagram und TikTok sowie die Anzahl der YouTube-Suchergebnisse je Schlagwort in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen klar, welche Trends die meiste digitale Aufmerksamkeit erhalten.
Vegan & Clean Eating beherrschen die digitale Ernährungskommunikation
Mit zusammen über 309 Millionen Nennungen entfällt mehr als die Hälfte aller analysierten Beiträge auf zwei Ernährungsformen: Veganismus und Clean Eating. Besonders Hashtags und Suchbegriffe rund um das Thema Veganismus sind plattformübergreifend mit über 195 Millionen Erwähnungen auf Instagram, TikTok und YouTube mit Abstand der meistgenutzte Begriff unter allen untersuchten Ernährungsthemen. Clean Eating folgt mit über 113 Millionen Erwähnungen – und zeigt ebenfalls, wie stark der Wunsch nach einer natürlichen, unverarbeiteten Ernährung digital ist.
Auffällig ist: Obwohl es statistisch deutlich mehr Vegetarier als Veganer gibt, wird „vegan“ online mehr als viermal so häufig genannt wie „vegetarisch“. Mit rund 40 Millionen Nennungen liegt die vegetarische Ernährung zwar auf Platz fünf der meistdiskutierten Ernährungsformen, erreicht aber bei weitem nicht die Sichtbarkeit des terminologisch verwandten Veganismus.

Extreme Trends sorgen für Aufmerksamkeit
Ähnlich hohe Reichweiten erzielen auch Ernährungstrends mit klaren Ausschlussprinzipien wie glutenfrei (ca. 47 Millionen Erwähnungen), ketogen (ca. 45,5 Millionen Erwähnungen), Low Carb (ca. 32,3 Millionen Erwähnungen) oder Paleo (ca. 17 Millionen Erwähnungen). Sie alle sind geprägt durch bewusste Restriktionen – etwa beim Verzicht auf Zucker, Gluten oder bestimmte Makronährstoffe. In sozialen Netzwerken sorgen solche klar abgegrenzten und oft radikalen Ansätze regelmäßig für hohe Aufmerksamkeit. Laktosefreie Ernährung (ca. 15,8 Millionen Erwähnungen), Kalorienmanagement-Diäten (ca. 10,4 Millionen Erwähnungen) und Rohkost (ca. 9 Millionen Erwähnungen) gehören ebenfalls zu den zehn meistdiskutierten Ansätzen und weisen ähnliche strukturelle Merkmale auf.
Auch strengere Diätformen erzielen große Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Dazu zählen Konzepte wie die Whole30-Diät (ca. 4,5 Millionen Erwähnungen) – ein 30-tägiges Programm, das vollständig auf Zucker, Alkohol, Getreide, Hülsenfrüchte, Milchprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel verzichtet – sowie die Dukan-Diät (ca. 1,4 Millionen Erwähnungen), ein phasenbasiertes Ernährungskonzept, das zunächst auf reinen Eiweißverzehr setzt. Beide Ansätze sind im Alltag weniger verbreitet, erreichen online jedoch eine relevante Zielgruppe und vergleichsweise hohe Sichtbarkeit im Netz.
Wie soziale Medien das Ernährungsbewusstsein stärken können
Ernährungsexperte Fabian Fallenbüchel, Gründer und Geschäftsführer von Lebenskraftpur, ordnet die Ergebnisse ein: „Es ist erfreulich zu sehen, welchen Stellenwert das Thema Ernährung in den sozialen Medien hat. Das zeigt ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und bietet großes Potenzial für Aufklärung. Erfahrungen zeigen jedoch: Gerade bei stark trendbasierten oder extremen Ernährungsformen kursieren online viele Meinungen, während fundiertes Wissen oft zu kurz kommt. Das kann im Alltag gravierende Folgen haben – von Fehlinterpretationen, über Mangelerscheinungen bis hin zu unnötigen Einschränkungen.“
Er ergänzt: „Einige der radikaleren Ernährungstrends werden online zwar gefeiert, sind aus ernährungswissenschaftlicher Sicht jedoch mit gesundheitlichen Risiken verbunden – etwa durch potenzielle Nährstoffmängel, Verdauungsprobleme oder langfristige Belastungen für den Stoffwechsel. Dass extreme Ernährungsweisen in sozialen Netzwerken besonders viel Aufmerksamkeit erhalten, zeigt sich auch daran, dass über Veganismus weitaus häufiger diskutiert wird als über den in der Realität deutlich weiter verbreiteten Vegetarismus. Umso wichtiger ist es, sich bei der eigenen Ernährung nicht von Einzelmeinungen oder Trends leiten zu lassen. Was dem Körper guttut, hängt immer vom persönlichen Lebensstil, der gesundheitlichen Ausgangslage und den eigenen Zielen ab. Am Ende ist nicht die Ernährungsform die beste, die am meisten Aufsehen erregt, sondern die, die individuell verträglich ist, den Körper bedarfsgerecht mit allen Nährstoffen versorgt und damit sowohl kurzfristig das Wohlbefinden steigert als auch langfristig die Gesundheit und Vitalität erhält.“
Weitere Informationen: lebenskraftpur.de