Wenig Wachstum bei Fleischverzicht: Die Mehrheit der Menschen in Deutschland legt Wert auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung: Neun von zehn (92 Prozent) finden nach eigener Aussage gesundes Essen wichtig oder sehr wichtig. Gut drei Viertel (77 Prozent) räumen der Nachhaltigkeit von Lebensmitteln einen großen Stellenwert ein. Am wichtigsten ist den Befragten jedoch der Genuss. Fast alle Menschen in Deutschland (99 Prozent) sagen: Hauptsache es schmeckt. Das zeigt die neue Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland!“, die die Techniker Krankenkasse (TK) auf Basis einer repräsentativen Forsa-Umfrage erstellt und am 29. November in Berlin vorgestellt hat.
Trotz des immer stärkeren Bewusstseins der Bevölkerung für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit sind die Fleischesserinnen und -esser laut Studie nach wie vor in der Überzahl. Der Anteil der Menschen, die regelmäßig Fleisch essen, ging seit der letzten TK-Ernährungsstudie im Jahr 2017 nur leicht von 84 Prozent auf 78 Prozent zurück. Auch vergrößerte sich der Anteil der Befragten, der sich überwiegend pflanzlich ernährt, im Vergleich zur Vorgängerstudie nur leicht – von 13 auf 17 Prozent. Zwei Prozent ernähren sich nach eigenen Angaben komplett vegetarisch und nur ein Prozent isst gar keine tierischen Produkte, lebt also vegan. (Anmerkung der Redaktion: Andere Studien sehen den Anteil der vegan lebenden Menschen höher, siehe hier und hier sowie hier)
Norddeutschland:
In Norddeutschland essen mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Befragten regelmäßig Fleisch und Fisch. Insgesamt geben 19 Prozent an, sich überwiegend vegetarisch zu ernähren und möglichst wenig Fleisch zu essen. Vier Prozent verzichten sogar komplett auf Fleisch. Interessant: Auch wenn der Großteil der Norddeutschen noch regelmäßig Fleisch isst, so greift rund ein Drittel (32 Prozent) der Befragten trotzdem täglich oder mehrmals in der Woche zu vegetarischen bzw. veganen Gerichten.
Professorin Ulrike Arens-Azevêdo, Mitglied des wissenschaftlichen Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und ehemalige Präsidentin der DGE: „Angesichts der immer knapper werdenden Ressourcen unserer Erde geht es beim Thema Ernährung nicht mehr nur um die Gesundheit des Menschen, sondern auch um die Gesundheit unseres Planeten. Eine überwiegend pflanzliche Ernährung ist gesünder und belastet das Klima weniger als eine fleischbasierte Ernährung. Das berücksichtigen wir auch bei unseren Empfehlungen