Während es mittlerweile recht einfach ist, vegane Lebensmittel und Kleidung zu kaufen, ist es eine Herausforderung, vegan-freundliche Medikamente zu finden.
Das American Journal of Lifestyle Medicine hat einen neuen Artikel veröffentlicht, der sich mit dem Bedarf an tierfreien Medikamenten auf der Grundlage ethischer, diätetischer und religiöser Präferenzen befasst. Der Hintergrund: Viele Patienten wünschen sich aus einer Vielzahl von Gründen Medikamente ohne tierische Inhaltsstoffe.
Ziel dieser umfassenden qualitativen Übersichtsarbeit ist es, die aktuelle Literatur zum Thema tierversuchsfreie Medikamente zu bewerten und die Rolle zu ermitteln, die die wichtigsten Interessengruppen spielen können, um den Bedürfnissen dieser Patienten gerecht zu werden. Dazu wurde eine umfassende Literaturrecherche in PubMed und Google Scholar von Anfang an bis Juni 2022 durchgeführt, um die wichtigsten Artikel zum Thema tierfreie Inhaltsstoffe und Medikamente zu ermitteln.
Im Ergebnis zeigt sich, dass der Bedarf an Medikamenten ohne tierische Inhaltsstoffe nicht nur Veganer und Vegetarier, sondern auch Menschen mit Ernährungseinschränkungen aufgrund anderer Überzeugungen betrifft. Die Untersuchung hat außerdem ergeben, dass 3 von 4 häufig verschriebenen Medikamenten tierische Inhaltsstoffe enthalten, für die häufigsten tierischen Inhaltsstoffe gibt es jedoch tierfreie Alternativen. Die unabhängige Zertifizierung der Tierfreiheit durch Dritte verschafft den Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil und den Verbrauchern eine bessere Transparenz, die ihnen hilft, fundierte Gesundheitsentscheidungen zu treffen.
Das Interesse an tierversuchsfreien Medikamenten nimmt zu und mehrere Organisationen und Interessengruppen setzen sich bereits für einen leichteren Zugang zu diesen Medikamenten ein. Es sind jedoch mehr behördliche Anleitungen oder Kontrollen erforderlich. Für die fast 25 % tierfreien Medikamente, die auf dem Markt erhältlich sind, würden unabhängige Zertifizierungszeichen eine fundierte Entscheidungsfindung der Verbraucher erleichtern.
Zum Artikel im Journal geht es hier.
