Eine neue britische Studie hat die Umweltauswirkungen von fleischreicher, fleischarmer, vegetarischer und veganer Ernährung untersucht und gezeigt, dass der Verzicht auf tierische Produkte erhebliche Vorteile für den Planeten haben kann.
Die neue umfangreiche Studie untersuchte die realen Essgewohnheiten von 55.000 Menschen, wobei die Ernährungsdaten aus umfangreichen Krebs- und Ernährungsstudien stammten, die über zwei Jahrzehnte hinweg Informationen über dieselben Personen im Vereinigten Königreich gesammelt hatten.
Im Ergebnis zeigte sich, dass eine fleischarme Ernährung die Hälfte der Emissionen und des Flächenverbrauchs im Vergleich zu einer fleischreichen Ernährung verursacht. Die Studie der Universität Oxford ergab außerdem, dass die Umweltauswirkungen einer rein pflanzlichen Ernährung nur 30 Prozent der Auswirkungen einer fleischreichen Ernährung betragen.
Es wurde auch nachgewiesen, dass eine pflanzliche Ernährung den Wasserverbrauch um 54 % und die Methanproduktion um ganze 93 % reduziert. Insgesamt kam die Studie zu dem Schluss, dass die Verringerung der Emissionen, wenn alle Menschen im Vereinigten Königreich weniger Fleisch essen würden, dem Wegfall von acht Millionen Autos entsprechen würde.
Darüber hinaus ergab die Studie, dass die Umweltauswirkungen eines Lebensmittels in erster Linie von seiner Art abhängen und nicht davon, wo oder wie es produziert wurde. So hat beispielsweise biologisch und lokal erzeugtes Fleisch wahrscheinlich immer noch größere Auswirkungen als importiertes Getreide.
Vertreter der britischen Fleischindustrie haben sich bereits skeptisch zu den Ergebnissen geäußert und argumentiert, dass der produzierte Kohlenstoff der Fleischwirtschaft in den landwirtschaftlichen Flächen gebunden wird. Der Autor der Studie, Professor Peter Scarborough von der Universität Oxford, erklärte jedoch, dass dieser Effekt nachweislich sehr gering sei und dass die Wiederbegrünung ehemaliger landwirtschaftlicher Nutzflächen eine viel positivere Wirkung habe.
Die neue Studie stützt die Ergebnisse früherer Studien der Universität Oxford, die 2019 zu dem Ergebnis kamen, dass der Verzicht auf tierische Produkte den CO2-Fußabdruck einer Person um 73 % verringern kann. Eine andere Studie aus dem darauffolgenden Jahr kam zu dem Ergebnis, dass die Emissionen der Lebensmittelindustrie es unmöglich machen würden, die globale Erwärmung auf 1,5 oder sogar 2 °C zu begrenzen, wenn nichts geändert wird.
„Unsere Ernährungsgewohnheiten haben einen großen Einfluss auf unseren Planeten. Eine Reduzierung des Fleisch- und Milchprodukteanteils in der Ernährung kann einen großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck haben“, erklärte Professor Scarborough gegenüber The Guardian.
Mehr Details zur Studie unter www.nature.com.