Highperformer auf Instagram ist die von Jan Bredack gegründete vegane Brand Veganz mit Sitz in Berlin. „Verfolger“ dm.BIO liegt hinsichtlich User Reaktionen deutlicher hinter Veganz, als es die Followerzahlen in Aussicht stellen. Eine überraschend höhere User Resonanz als Rügenwalder generiert die Marke Wiesenhof. Beide spielen ihre Fußball-Bundesliga-Sponsorings unterschiedlich stark auf Instagram. Mit vielen Gewinnspielen gelingt der Marke Gutfried trotz schwacher Followeranzahl (7700) der Sprung auf Rang 5 im User Resonanz Ranking – und verdrängt damit Garden Gourmet aus der Top 5 „Reaktionen“.
Auf Facebook bleibt die Content-Küche meistens kalt
Viele Marken meiden diese Plattform. Zudem sind die Kommentarspalten geprägt von gespaltenen Meinungen. Hate Speech und unappetitliche Kritik sind leider keine Seltenheit. Rügenwalder Mühle und Veganz servieren dennoch weiter auf dem Storyteller. Dennoch sollte diese Plattform nicht vorschnell ad acta gelegt werden, bietet doch jede Kommunikationsbühne Reichweitenpotenziale, wenn denn Community und Zielgruppen gerechter snackable Content serviert wird.
Adrienne Becker sagt dazu: „Der Verzicht auf Facebook ist verständlich. Hier ist die Zielgruppe einfach nicht unterwegs. FB entwickelt sich mehr und mehr zur 40+ Plattform und die ältere Zielgruppe gehört einfach nicht zur Kernzielgruppe. Das zeigen mitunter auch die negativen Kommentare.“
Viele Marken haben sich von Facebook distanziert, andere kommunizieren dort nur sehr unregelmäßig. So schafft Garden Gourmet mit lediglich 6 Postings in 12 Monaten bereits den Sprung in die Top 5 der User Reaktionen. Unter anderem, weil die Wettbewerber-Accounts von Valess und Wiesenhof gänzlich inaktiv sind. Wiesenhof postete zuletzt im Mai 2021 und hat mittlerweile alles gelöscht, Valess im Juli des gleichen Jahres und dmBio verzichtet gar – anders als auf Instagram – auf einen eigenständigen Account der Bio-Produkte.
Fleischersatzprodukte auf TikTok: Deutscher Content nur auf Schmalkost-Level
Nur drei Marken generieren Aufrufzahlen im siebenstelligen Bereich. Neben diesen drei Marken liefert nur noch Gutfried ebenfalls TikTok Content, erreicht dabei Aufrufzahlen von 668.000 Aufrufen. Da Green Cuisine auch hier globalen Content (englischsprachig) liefert, lautet das Fazit: deutschsprachiger Content gleicht einer Diät.
YouTube: Nur Wiesenhof bespielt die Plattform, wenn auch nur bedingt resonanzstark
Nur Wiesenhof generiert zumindest bedingt relevante Resonanz. So schafft Garden Gourmet etwa mit nur knapp 600 Aufrufen gar den Sprung in die Top 3. Valess und Gutfried sind gänzlich inaktiv, Veganz postete nur einen einzigen Beitrag. Green Cuisine sowie dmBio haben derzeit keinen Account auf YouTube angelegt. Einzig Werder Bremens Hauptsponsor Wiesenhof liefert mit seinen „Werder-Expertentipps“ zu den Bundesliga-Spieltagen, beispielsweise mit Nationalspieler Niclas Füllkrug.
webnetz Fazit
Insgesamt bleiben die Storyteller der Fleischersatzproduktmarken auf den Social Media Plattformen noch viel zu oft leer. Und wenn Content serviert wird, dann allerdings nur selten appetitanregend.
Auf Facebook bleibt die Kommunikationsküche weitestgehend geschlossen, zudem driftet die Kommunikation in den Comments oft ins Geschmacklose ab. Instagram ist der aktuell am stärksten frequentierte Kanal, allerdings servieren dort nur Veganz und dm.Bio anregenden Appetizer Content.
Auf den Bewegtbildplattformen herrscht wenig Bewegung. YouTube wird lediglich – wenn auch wenig resonanzstark – von Wiesenhof bedient. Auf TikTok macht Green Cuisine mit englischsprachigem Content vor, wie groß der Appetit auf Community gerechten Content ist, während deutschsprachige Beiträge nur von Rügenwalder Mühle millionenfache Aufrufe auslösen.
„Dass viele Veggie Brands ausgerechnet TikTok so schwach oder gar nicht bespielen, obwohl hier die jungen Leute mit hohem Zielgruppenfit anzutreffen sind, ist ein großes Versäumnis. Aber Achtung: Da auch auf TikTok eine ausgeprägte Diskussionsfreude herrscht, gilt es auch hier ein gutes Community Management zu betreiben.“ – Kommunikationsexpertin Adrienne Becker, Head of Social Media webnetz
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