Fleisch- und Fischalternativen

Fleisch auf pflanzlicher Basis und die Debatte über ultra-verarbeitete Lebensmittel: Wie geht es weiter?

Die Debatte rund um ultra-verarbeitete Lebensmittel wird vom New Food Hub von ProVeg International aufgegriffen. Das Ziel hierbei ist die Aufklärung der Verbraucher in Bezug auf pflanzliche Lebensmittel.

Was ist ein ultra-verarbeitetes Lebensmittel (UPF)? Viele Verbraucher assoziieren UPFs mit ungesunder und falscher Ernährung. Sie denken bei UPFs an „Lebensmittel, die Ihre Großmutter nicht gegessen hätte“, „in Plastik verpackte Lebensmittel“ oder auch „Lebensmittel mit Zutaten, die Sie nicht aussprechen können.“

Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Bedeutung eines UPF umstritten ist und nur wenig verstanden wird.

Fleisch auf pflanzlicher Basis ist jedoch fest in die Kategorie der ultra-verarbeiteten Lebensmittel eingeordnet worden. In einer Umfrage der British Nutrition Foundation wurde Fleisch auf pflanzlicher Basis am zweithäufigsten mit UPF in Verbindung gebracht. Damit verbunden sind viele der negativen Konnotationen, die mit dieser Kategorie verbunden sind.

Um die Komplexität der UPF-Debatte zu entwirren, unterhält sich der New Food Hub von ProVeg International in einem Video mit der Lebensmittelsystemforscherin Jenny Chapman, Autorin des Berichts „Processing the discourse over plant-based meat:  Understanding nuance in the ‚ultra-processed food‘ debate to build acceptance and trust in plant-based meat.“

pflanzlicher burger im Papier
© ProVeg

Der historische Kontext für die Entwicklung der UPF-Kategorie

Jenny Chapman liefert einen wertvollen sozialen und historischen Kontext für die Entwicklung der UPF-Kategorie. Sie erinnert daran, dass der UPF-Rahmen als soziopolitischer Rahmen und nicht als rein ernährungswissenschaftlicher Rahmen entwickelt wurde. Carlos Monteiro, der den Rahmen entwickelte, betrachtete den spezifischen Kontext des Jahres 2009 in Brasilien, wo es ihm nicht nur um Gesundheit und Ernährung ging, sondern auch um den Wandel der Gesellschaft und der Esskultur.

Laut Chapman ist „der Rahmen ein wirklich guter Weg, um Lebensmittel zu identifizieren, die in Fabriken von Großunternehmen hergestellt werden“. Die UPF-Kategorie wurde jedoch nicht entwickelt, um Lebensmittel ausschließlich auf der Grundlage von Gesundheitsergebnissen zu identifizieren (daher werden Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Zucker, Salz und gesättigten Fettsäuren zusammen mit Vollkornbrot und Säuglingsnahrung in Gruppen zusammengefasst). Es ist also nicht wirklich fair, eine Klassifizierung für etwas zu kritisieren, für das sie nie gedacht war.

Der Bericht enthält fünf Empfehlungen für Interessenvertreter und Einflussnehmer aus dem gesamten Lebensmittelsystem und bietet eine Reihe konkreter Maßnahmen, um das Vertrauen der Verbraucher in pflanzliches Fleisch und dessen Akzeptanz zu verbessern.

Das vollständige Interview und der Bericht sind auf der Website des New Food Hub verfügbar.

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