Interviews

Provamel: „Kein anderer Mitbewerber hat ein solches Bio-Portfolio wie wir“

Der Lebensmittelhersteller Provamel produziert seit seiner Gründung im Jahr 1983 ausschließlich zu 100% pflanzliche Bio-Produkte. Die Marke gehört seit 2016 dem bekannten Lebensmittelkonzern Danone, der Provamel damals zusammen mit der pflanzlichen Marke Alpro übernahm. Wir sprachen mit Anja Grunefeld, Marketing Managerin bei Alpro und Sprecherin für Provamel, über das Unternehmen, das Produktportfolio und die zukünftigen Entwicklungen der Märkte.

Wie groß ist das aktuelle Portfolio?

Provamel ist als Bio-Pionier 1983 mit einem Sojadrink an den Start gegangen. Inzwischen bieten wir elf unterschiedliche Sojadrink Variationen an: pur, mit Calcium oder Omega3, und auch fruchtige und schokoladige – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Noch größer ist unsere Auswahl pflanzlicher Drinks ohne Soja. Hier haben unsere Kunden derzeit die Wahl zwischen 13 verschiedenen Produkten auf Basis von Mandeln, Cashewkernen, Hafer, Reis und Kokos – ganz pur, oder harmonisch aufeinander abgestimmt, wie unser aktueller Biofach-Messeliebling, der Provamel Bio Hafer-Mandeldrink. Neben den Drinks gibt es verschiedene pflanzliche Joghurtalternativen von pur bis fruchtig, eine Quarkalternative, feine Soja-Desserts sowie pflanzliche Kochcrèmes auf Basis von Soja und Reis.

 Warum diese große Vielfalt an Angeboten? 

Mehr und mehr Menschen entscheiden sich seit Jahren aus ganz unterschiedlichen Gründen für eine pflanzenbetonte Ernährung. Neben zahlreichen Produkten auf Sojabasis bietet die Natur viele mehr: Ob Mandel, Reis, Hafer oder Kokos – für manche Menschen ist das eine Frage des Geschmacks. Für andere gibt es kein Entweder-oder. Es ist die pure Vielfalt und die daraus entstehenden kreativen Möglichkeiten in der Küche, die überzeugen. Wir sind 1983 angetreten, um mithilfe einer nährstoffreichen Milchalternative die Ressourcen der Erde zu schonen. Je mehr Alternativen wir bieten, desto mehr Menschen können wir erreichen und den Traum unseres Gründers Philippe Vandemoortele wahr werden lassen.

 Wie grenzen Sie sich von den zahlreichen anderen Mitbewerbern ab?

Zum einen durch unsere Vielfalt. Kein anderer Mitbewerber hat ein solches Bio-Portfolio wie wir. Zum anderen ist es unsere langjährige Erfahrung, die es uns ermöglicht, Rezepturen, Verpackungsdesigns und auch ganz allgemein Produktionsprozesse stetig dem aktuellsten Stand von Forschung und Entwicklung anzupassen. All unsere Produkte sind biologisch, so pur wie möglich und dabei absolut harmonisch im Geschmack. Obendrein ist unser Produktionsprozess bereits seit 2010 CO2-neutral – auch das macht uns einzigartig.

 Welche Neuheiten sind jüngst dazugekommen oder werden in Kürze gelauncht?

In diesem Jahr wird der Bio Haferdrink Ohne Zucker die Familie jener Drinks erweitern, deren Nährwertangaben 0 Prozent Kohlenhydrate ausweisen dürfen. Viel mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten, außer: Es wird ein extrem spannendes Jahr für und mit Provamel.

 Hat sich die Übernahme durch Danone als große Chance erwiesen?

Absolut. Die Übernahme durch Danone gibt uns die Chance, pflanzlichen Bio-Produkten eine größere Präsenz und einen größeren Stellenwert zu geben und diese noch mehr Menschen zugänglich zu machen als bisher. An unseren Werten und den Provamel Produkten hingegen hat und wird sich nichts ändern. Sie sind weiterhin biologisch, 100% pflanzlich und gentechnikfrei. Auch unsere Zutaten werden weiterhin nach unserer Philosophie eingekauft.

Welche Vertriebskanäle gibt es aktuell, welche sollen eventuell hinzukommen?

Aktuell sind wir im Biofachhandel vertreten sowie in den Filialen der Drogeriemarktkette dm. Wir planen, den Vertrieb künftig weiter auszuweiten, um mehr Menschen mit unseren Produkten zu erreichen und die steigende Nachfrage nach hochwertigen und geschmacklich überzeugenden pflanzlichen Produkten in Bioqualität zu bedienen.

 Wie wird sich der Markt für pflanzliche Milchalternativen entwickeln?

Die Diskussionen um die Ernährung der Zukunft reißen nicht ab und es erscheinen mehr und mehr Studien, die zu belegen scheinen, dass eine pflanzenbetonte Ernährung weltweite Probleme wie Hunger, massive Umweltschäden und nicht zuletzt Tierleid verhindern kann. Einer der jüngsten Belege ist das Whitepaper „Alternative Proteins“ der Oxford Martin School, erstellt im Auftrag des

Weltwirtschaftsforums. Nachdem vegane bzw. pflanzenbetonte Ernährung lange Jahre gesellschaftlich diskutiert und mehr und mehr zum Trend wurde, ist das Thema inzwischen politisch. Von daher gehen wir optimistisch davon aus, dass der positive Trend der letzten Jahre nicht nur anhält, sondern möglicherweise noch einmal deutlich stärker wird und sich von der Nische zum Mainstream entwickelt.

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