Foodservice & Verpflegung

Von Falmouth bis Graz: Universitäten in ganz Europa setzen verstärkt auf pflanzliche Ernährung

Laut ProVeg International spiegelt der Trend zur pflanzlichen Ernährung die wachsende Anerkennung des kulturellen Einflusses der Universitäten und ihrer zentralen Rolle bei der Gestaltung ethischer Perspektiven und nachhaltiger Praktiken in der Gesellschaft wider.

ProVeg zufolge steht allem voran das Vereinigte Königreich an der Spitze der von Studenten geführten Bewegung für nachhaltige Lebensmittel. In diesem Monat stimmten die Studentenvertretungen der Universitäten Falmouth und Exeter für die Umstellung auf ein zu 100 % pflanzliches Menü und schlossen sich damit einer Liste von Universitäten wie Warwick, Stirling, Cambridge, Birmingham, Kent, London Metropolitan und der University College London an.

Außerhalb des Vereinigten Königreichs hat sich die Universität Graz in Österreich bereits für eine pflanzliche Verpflegung entschieden. In den Niederlanden haben Studenten an mehreren Universitäten eine Kampagne gestartet, um ihre Universitäten dazu zu bewegen, auf eine vollständig pflanzliche Verpflegung umzustellen. Zweihundert holländische Akademiker unterzeichneten einen offenen Brief zur Unterstützung dieses Vorhabens, der inzwischen über 1 200 Unterschriften von Akademikern, Politikern, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Fachleuten des Gesundheitswesens erhalten hat.

BibCafé an der Universität Konstanz © Universität Konstanz/Philipp Uricher

Lucia Hortelano, ProVeg International EU Senior Policy Manager, sagte dazu: „Es ist ermutigend zu sehen, dass sich die akademischen Zentren Europas klimafreundliche Lebensmittel auf die Fahnen geschrieben haben. Es gibt sicherlich eine wachsende Dynamik, aber es ist wichtig, dass andere Universitäten diesem Beispiel folgen.“

„Wir müssen diesen Schwung nutzen, denn für einige Studenten ist es nicht nur eine Frage, ob die Schule vollständig pflanzliche Menüs einführt – manchmal geht es darum, ob die Kantine überhaupt pflanzliche Optionen anbietet“, so Hortelano weiter.

Pflanzliche Angebote in Italien

Die MenoPerPiù-Kampagne von Essere Animali veröffentlichte kürzlich einen Bericht über pflanzliche Angebote an italienischen Universitäten. Von 58 analysierten Speiseplänen erfüllten nur 12 Kantinen die Kriterien für ein vielfältiges und nachhaltiges Angebot vollständig. Der Bericht ergab außerdem, dass nur 20 % der untersuchten Universitäten 1-2 Mal pro Woche pflanzliche Optionen für Hauptgerichte anbieten.

Trotz der besorgniserregenden Zahlen von MenoPerPiù hat eine Studie von ProVeg International und Smart Protein aus dem Jahr 2023 mit dem Titel „Evolving appetites: an in-depth look at European attitudes towards plant-based eating“ herausgefunden, dass 59 % der Italiener bereits aktiv ihren Fleischkonsum reduzieren und dabei Gesundheit, Tierschutz und Umweltbedenken als Hauptmotivationen angeben.

© engel.ac – stock.adobe.com

„Die Untersuchung der Statistiken aus Italien macht deutlich, dass trotz des uneinheitlichen Angebots auf den Speisekarten eine große Nachfrage nach pflanzlichen Lebensmitteln besteht. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir aus den jüngsten Erfolgen Kapital schlagen und das wachsende Bewusstsein und die Bereitschaft für klimafreundliche Lebensmittel in ganz Europa nutzen“, so Hortelano. „Dazu ist es notwendig, das Bewusstsein für die Auswirkungen der Tierhaltung zu schärfen und sicherzustellen, dass das Kantinenangebot mit den Werten der Studierenden übereinstimmt. Es ist unerlässlich, Schülerkampagnen und Initiativen wie das ProVeg-Schultellerprogramm zu unterstützen. Durch die Bereitstellung von Ressourcen, Unterstützung und Anleitung befähigt das ProVeg-Schulteller-Programm die Schulen, pflanzliche Mahlzeiten effektiv einzuführen.“

„Universitäten üben einen beträchtlichen kulturellen Einfluss aus und spielen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung von ethischen Perspektiven und nachhaltigen Praktiken in der Gesellschaft. Als Zentren des Wissens und der Innovation sind sie maßgeblich an der Ausbildung künftiger Führungskräfte beteiligt und treiben die Forschung zu drängenden globalen Problemen wie der Klimakrise voran. Durch die Umstellung auf rein pflanzliche Menüs können die Universitäten mit gutem Beispiel vorangehen und ein echtes Engagement für die Bewältigung der Klima- und Umweltprobleme zeigen“, sagte Hortelano.

Weitere Informationen unter: proveg.org

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