Was CEOs bewegt

CEO-Statements: Ei ohne Huhn – kurzlebiger Ernährungstrend oder zukunftsfähige Alternative?

CEO-Statementreihe: Was aufregt, bewegt, motiviert (Teil 8)

In den letzten Jahren wurden im Bereich der Ei-Alternativen bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Was einst als Nischenprodukt begann, hat sich zu einem dynamischen Marktsegment entwickelt, das sowohl durch technologische Innovationen als auch durch eine wachsende Verbrauchernachfrage angetrieben wird. Die stetig wachsende Zahl veganer und flexitarischer Konsumenten sowie die zunehmende Sensibilisierung für Tierwohl und Nachhaltigkeit treiben diese Entwicklung weiter voran und steigern das Bewusstsein und die Akzeptanz für vegane Ei-Alternativen.

Ei-Alternativprodukte werden in Geschmack, Textur und Anwendung herkömmlichen Hühnereiern nachempfunden. Sie bestehen oft aus Zutaten wie Soja, Kichererbsen, Leinsamen oder speziellen Stärkemischungen und bieten eine cholesterinfreie und allergenarme Option für Konsumenten. Umwelttechnisch bieten vegane Ei-Alternativen bedeutende Vorteile: Sie reduzieren die Treibhausgasemissionen, den Wasserverbrauch und den Landbedarf im Vergleich zur konventionellen Eiproduktion erheblich.

Die Prognosen für den Markt für Ei-Alternativen sind äußerst positiv. Analysten erwarten in den kommenden Jahren ein signifikantes Wachstum, unterstützt durch Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie durch die Erweiterung der Produktpalette. Dennoch gibt es auch Herausforderungen, wie die Notwendigkeit, Geschmack und Textur weiter zu optimieren und gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise zu gewährleisten. Trotz dieser Hürden bieten sich enorme Chancen, insbesondere im B2B-Bereich, wo Lebensmittelproduzenten und Gastronomen zunehmend auf nachhaltige und ethische Zutaten setzen. Langfristig könnte die Einführung neuer Technologien, wie zellbasierte Eier, die Branche revolutionieren und zusätzliche Marktanteile erobern.

Im 8. Teil unserer Reihe „CEO-Statements: Was aufregt, bewegt, motiviert“, in der wir regelmäßig CEOs zu aktuellen Themen befragen, sprachen wir mit Chris Geiser, dem Erfinder und Patentinhaber von MyEy, mit Thomas Starz, dem Geschäftsführer der deutschen PLANT B GmbH, sowie mit Yi-Ting Wang, der Geschäftsführerin der Vonher GmbH und Gründerin der Marke NOT EGG.

Das „Ei des Columbus 3.0“ wird die Welt verändern!

myey gründer
© MyEy

MyEy ist ein österreichisches Unternehmen und mit seinen drei bio- und veganzertifizierten Ei-Ersatzprodukten „VollEy“, „EyWeiß“ und „EyGelb“ der Marktführer. Erfinder des Ei-Ersatzprodukts „MyEy“, was das Unternehmen selbst als „Das Ei des Columbus 2.0“ bezeichnet, ist Konditormeister Mst. Chris Geiser, LL.M. MSc. Der seit 1999 tätige Produktentwickler für biovegane Lebensmittel und Unternehmensjurist wurde für seine nachhaltigen Innovationen mehrfach ausgezeichnet und hat vom österreichischen Patentamt für diese technologische Errungenschaft das Patent erhalten. Als Patentinhaber und Plant-Based-Food-Experte ist er regelmäßig Speaker für nachhaltige Entwicklung im Food-Bereich und macht sich vor allem auch aus ökologisch-sozialen Gründen für die Förderung der pflanzenbasierten Ernährungsweise und mehr Transparenz in der Lebensmittelindustrie stark. Das Unternehmen MyEy exportiert seine vegan- und biozertifizierten Ei-Ersatzprodukte heute sogar bis nach Asien.

Mst. Chris Geiser, LL.M. MSc., Erfinder und Patentinhaber von MyEy, sieht in alternativen Ei-Produkten die Zukunft und kommentiert: „Tierische Eier sind aufgrund der Energieverschwendung sowie aus ökologisch-sozialen Aspekten nicht mehr vertretbar. In Europa wird es aber noch einige Jahre dauern, bis der Marktanteil von veganen Eiern den von Hühnereiern übertrifft. Aus lebensmitteltechnologischer Sicht bedarf es einer Weiterentwicklung der Proteinstrukturen, vor allem um Kuchenteig nach der Erhitzung genügend Gerüststabilität zu bieten. Das hat einen großen Einfluss auf Geschmack und Textur.“

Planetary Health wird zum Standard

plant b gmbh geschäftsführer
© PLANT B

Das deutsche Start-up PLANT B hat sich auf vegane, 100 % natürliche und cholesterinfreie Ei-Alternativen spezialisiert. Die Hauptzutat des PLANT B Eggs sind regional angebaute weiße Lupinen. Als Leguminose versorgt sich die Lupine mit Stickstoff selbst und muss nicht synthetisch gedüngt werden. Die weiße Lupine wird in Europa angebaut und die Herstellung der pflanzlichen Ei-Alternativen findet in Nistertal im Westerwald statt. Dies führt zu weniger Transportkilometern und damit zu weniger CO2-Emissionen. Die innovativen veganen Ei-Alternativen sind gentechnikfrei und werden ohne Konservierungsstoffe, Zuckerzusätze, Gluten und Soja hergestellt. Zusätzlich sind die PLANT B Produkte durch die Eaternity AG klima- und umweltzertifiziert.

Thomas Starz, der Geschäftsführer von PLANT B, sieht ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten für die PLANT B Ei-Alternativen und sagt: „Die Planetary Health Diet rät zur ausgewogenen Ernährung mit 1/3 tierischen und 2/3 pflanzlichen Proteinen. Die großen Chancen für Ei-Alternativen sehen wir beim Kochen, Backen und Braten für Foodservice sowie Lebensmittelindustrie, gefolgt von B2C. Mit unserem PLANT B Egg-Produkt bieten wir gelingsichere, protein- und ballaststoffreiche sowie leckere Rezepturen. Wir unterstützen Clean Label, regenerative Landwirtschaft und produzieren umweltschonend – das ist die Zukunft.“

Pflanzliche Eier: Produktionskapazitäten noch weit entfernt

not egg gründerin
© Yi-Ting Wang

Die Vonher GmbH ist ein Hersteller von pflanzlich-vegane Lebensmittelalternativen sowie im Im- und Exportgeschäft tätig. Mit dem Ziel, innovative und gesunde Produkte zu entwickeln, will die Vonher GmbH künftig ausgewählte vegane Optionen für den Gastronomie- und Einzelhandelsmarkt anbieten. Mit der veganen Spiegelei-Alternative „NOT EGG“, die auch im Mittelpunkt des Internorga-Messeauftritts des Unternehmens in Hamburg stand, stellte Vonher erst vor kurzem seine erste Option für Restaurants und Hotels vor. Die Zusammensetzung von NOT EGG ist eine sorgfältige Auswahl natürlicher Inhaltsstoffe, die auf einer Mischung aus Sojaproteinisolat, Mungobohnenkerne, Kürbis, Karotte, Maniokmehl und Ingwer basieren. Zusätzlich verzichtet NOT EGG auf Konservierungsstoffe, Farbstoffe und Aromastoffe, sowie auf gentechnisch veränderte Zutaten.

Yi-Ting Wang, die Gründerin von NOT EGG, sagt: „Es ist unwahrscheinlich, dass pflanzliche Ei-Alternativen in absehbarer Zeit die Produktionskapazität von herkömmlichen Eiern übertreffen. Denn pflanzliche Alternativen erfordern spezielle Koch- und Produktionsmodelle. In puncto Aroma und Nährwert stehen sie herkömmlichen Eiern aber in nichts nach. Unser Ziel ist es, den Verbrauchern eine neue, nachhaltigere Ei-Alternative zu bieten, die zum Tierwohl beiträgt und dabei 70-80 % des Geschmacks sowie der Textur des Originals erreicht.“

vegency logo
© vegency

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Wir befragen regelmäßig CEOs und Meinungsführer, was sie aufregt, bewegt, motiviert. Die Umfrage erfolgt durch unseren Agenturpartner vegency.

vegency – Kompetenzmarke von united communications – bietet kreative Markenkommunikation und innovative Sales-Beratung – lokal und regional, national und international. vegency arbeitet für Unternehmen, Non-Profit- Organisationen und Start-ups, die vegetarische, pflanzenbasierte und vegane Produkte oder Dienstleistungen anbieten. vegency ist unabhängig, inhabergeführt und gut vernetzt.

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Weitere Informationen: vegency.de

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