Food & Beverage

Gesundheitsgefahr durch Wildfleisch

Gesundheitsgefahr durch Wildfleisch: Spätestens, wenn im Herbst die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, haben deftige Gerichte Hochsaison. In der von Oktober bis Januar andauernden Hauptjagdzeit wird Wildfleisch als besonders naturnah und gesund angepriesen – zu Unrecht, denn Wildfleisch ist häufig stark belastet. Warum auch unabhängige Institute immer wieder vor dem Verzehr von Wildfleisch warnen und welche gesunden tierfreundlichen Alternativen das Wohlfühllevel zu Beginn der Herbstmonate wirklich steigern können, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Felicitas Kitali von PETA.

„Noch immer werden Wildgerichte als ,Natur pur´ beworben, statt Konsumenten über die potenziellen Risiken aufzuklären. Denn Vorsicht: Häufig sind Wildfleischprodukte mit Blei und anderen gesundheitsgefährdenden Stoffen belastet“, so Felicitas Kitali. „Wir empfehlen Verbrauchern, diesen Herbst und Winter auf eine herzhafte vegane Küche zu setzen und sich mit einer großen Auswahl an rein pflanzlichem Seelenfutter zu verwöhnen.“

Die Gefahren von Wildfleisch:

Zersplittertes Blei im Fleisch: Messungen im Rahmen des Lebensmittelmonitorings des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) haben in den vergangenen Jahren immer wieder sehr hohe Werte für Blei/Bleirückstände in Wildschwein-, Reh- und Hasenfleisch ergeben [1]. Auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) gab in einer Stellungnahme bekannt, dass Wildfleisch zu den am höchsten mit Blei belasteten Lebensmitteln gehört [2]. Der Grund: Die bei der Jagd verwendeten Bleikugeln zersplittern häufig im Tier – dabei verteilen sich Fragmente und winzige Bleisplitter. Eine oft empfohlene „Entfernung des Fleisches um den Wundkanal“ reicht meist nicht aus. Auch in vom Schusskanal weiter entfernten Fleischstücken sind höhere Bleigehalte nachweisbar [3].

Gefährliche Belastung: Verbraucher haben kaum Möglichkeiten, über Behörden an Informationen zur Gesetzeslage und Messergebnisse hinsichtlich der radioaktiven Belastung von Wildfleisch zu gelangen. Immer wieder zeigen Messungen eine Radioaktivität weit über dem für Fleisch festgesetzten Grenzwert. Grund hierfür ist die noch immer andauernde Belastung des Waldökosystems durch das radioaktive Cäsium-137 der Tschernobylkatastrophe von 1986. Laut BfR enthalten Fleisch und Innereien von Wildtieren außerdem vergleichsweise hohe Konzentrationen von Dauergiften wie Dioxinen und polychlorierten Biphenylen (PCB).

Keime durch Belastung: Wissenschaftliche Studien belegen, dass der bei der Jagd entstehende Stress zu einer erhöhen Keimbildung in Tierkörpern führt. Eine Verzögerung bei der Entfernung der Eingeweide lässt den Keimgehalt darüber hinaus drastisch ansteigen. Dies ist insbesondere bei der Nachsuche angeschossener Tiere und beim sogenannten Streckelegen der Fall, bei dem das Wild in einer vermeintlichen Zeremonie nebeneinander aufgereiht wird.

Mangelhafte Kontrollen: In Deutschland ist es nicht verpflichtend, getötete Wildtiere amtlich durch einen Tierarzt untersuchen zu lassen. Jeder Jäger entscheidet selbst, ob er ein Tier für eine „amtliche Fleischuntersuchung“ anmeldet. Einzige Ausnahme bildet die vorgeschriebene Untersuchung auf die Fadenwürmer Trichine bei Wildschweinen.

Trugschluss „regional“: Viele Verbraucher glauben, beim Kauf von Wildfleisch ein Produkt aus der Region zu beziehen. Deutschland gehört mit Tausenden Tonnen jährlich jedoch zu den weltweit größten Abnehmern neuseeländischer Hirsche – auf Verpackungen und Speisekarten in deutschen Restaurants ist die Herkunft häufig nicht sofort ersichtlich.

Leckere Tipps für eine rein pflanzliche Herbst- und Winterküche:

Herzhaft und wärmend: Deftige Suppen, Eintöpfe, Flammkuchen, Aufläufe sowie Kürbis-, Kohl- und Kartoffelgerichte gelingen auch vegan, wärmen und liefern mit frischem Gemüse und Hülsenfrüchten wertvolle Mikronährstoffe und Proteine.

Cremig und gesund: Nussmus zu gedünstetem Gemüse oder zusammen mit Gemüsebrühe eingekocht liefert nicht nur viele Mineralstoffe und gesunde Fette – hieraus lassen sich auch wunderbar cremige Saucen zaubern, die wahres Seelenfutter sind.

Gemüse einmal anders: Gemüse schmeckt nicht nur gekocht. Gerade Kürbis, Wurzelgemüse und Kohl, die jetzt Saison haben und regional erhältlich sind, schmecken wunderbar aus dem Ofen. Die dabei entstehenden Röstaromen sind genau das richtige für kalte Abende. Aus Grünkohl, Wirsing und Co. lassen sich so zudem im Handumdrehen gesunde Chips zubereiten.

Rauchiger Geschmack: Kross gebratene Räuchertofuwürfel, geräucherter Tempeh (fermentierte ganze Sojabohnen) oder Seitan (Weizeneiweiß) sowie Gewürze wie Rauchsalz, geräuchertes Paprikapulver und flüssiger Rauch sorgen für Würze in jedem Gericht. Auch klein gewürfeltes und kross angebratenes Vollkornbrot verleiht Wintersalaten das herzhafte Etwas.

„Klassiker“ rein pflanzlich: Ob Rollbraten, Gulasch, Käsespätzle, Rouladen oder Gänsebraten – die vegane Küche macht auch vor tierfreundlichen Klassikern nicht Halt. Dazu eignen sich klassische Beilagen wie Kartoffelknödel, Rotkraut, Rotwein- oder Holundersauce oder Preiselbeeren, Pilzsojarahmsauce und eifreie Spätzle.

Süßes zum Nachtisch: Frisch gebackenes Obst-Crumble, ein warmes Preiselbeer-Birnen-Dessert oder eine Dark Mousse au Chocolate sorgen für einen süßen Abschluss des veganen Herbstmenüs.

Die rein pflanzliche Küche lässt keine Wünsche offen: Ob schnell und einfach zubereitet oder für anspruchsvolle Köche – hier gibt es zahlreiche Rezeptideen und Tipps.

PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, gegessen zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.

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