Gastbeitrag

Gastbeitrag: Die Notwendigkeit effizienter und nachhaltiger Produktionsmethoden in der Herstellung pflanzlicher Lebensmittel

Felix Ockert ist Account Manager für New Food bei Siemens und verantwortlich für den deutschen Markt. Mit 10 Jahren Erfahrung im Maschinenbau für die Lebensmittelproduktion und als studierter Lebensmitteltechnologe sowie gelernter Brauer bringt er umfangreiches Branchenwissen mit.

In seiner Rolle bei Siemens berät und unterstützt Felix Kunden aus der Lebensmittelindustrie dabei, ihre Produktionsanlagen und -prozesse durch den Einsatz moderner Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen zu optimieren. Sein tiefes Verständnis der Branchenanforderungen und seine langjährige Erfahrung helfen ihm dabei, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, um die Produktivität, Qualität und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion zu verbessern.

In diesem Gastbeitrag erörtert Felix Ockert die Bedeutung eines digitalen Prozesszwillings in Lebensmittelprozessen, mit dem Ziel, die Effizienz sowie Produktqualität zu optimieren.

Die Notwendigkeit effizienter und nachhaltiger Produktionsmethoden in der Herstellung pflanzlicher Lebensmittel

In der heutigen Lebensmittelindustrie ist die Umsetzung nachhaltiger und effizienter Produktionsmethoden entscheidend, insbesondere angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach pflanzlichen Produkten und alternativen Proteinen. Diese Nachfrage wird durch ein zunehmendes Umweltbewusstsein und eine Präferenz für gesündere Lebensmitteloptionen angetrieben. In diesem Zusammenhang spielen digitale Zwillinge der Produktion eine entscheidende Rolle bei der Optimierung von Produktionsprozessen. Durch den Einsatz dieser Technologie können Unternehmen ihre Prozesse durch präzise Simulationen und Analysen verbessern, was zu reduzierten Erprobungsphasen, verringertem Risiko bei der Hochskalierung im kommerziellen Maßstab, minimiertem Ressourcenverbrauch, geringere Ausfallzeiten sowie geringeren Umweltauswirkungen in der Produktion führt. Solche technologischen Fortschritte tragen nicht nur zu einer nachhaltigeren Produktion bei, sondern erhöhen auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

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© Siemens

Implementierung und Integration von digitalen Prozesszwillingen

Die Implementierung digitaler Zwillinge in bestehende Unternehmensstrukturen beinhaltet mehrere Schritte, die mit einer detaillierten Analyse der vorhandenen Prozesse beginnen. Hierbei ist eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen besonders wichtig, um eine Lösung zu konzipieren, die den spezifischen Anforderungen und Zielen Rechnung trägt. Die Bereitstellung von End-to-End-Unterstützung und -Optimierung, einschließlich der Integration der Software in die IT-Systeme des Unternehmens, sind entscheidend für den Aufbau von nachhaltiger Wertschöpfung. Diese tiefe Integration ermöglicht eine nahtlose Datenkommunikation, die für schnelle Anpassungen an Marktveränderungen von entscheidender Bedeutung ist. Durch einen Ansatz fortgeschrittener Simulation und Analyse fördern digitale Zwillinge die kontinuierliche Prozessverbesserung, was zu erheblichen Kosteneinsparungen und Leistungssteigerungen führt.

Unternehmen profitieren von einer ganzheitlichen Herangehensweise, die von der Analyse bestehender Prozesse bis hin zur Integration und Optimierung reicht. So können sie ihre Produktionseffizienz steigern, die Nachhaltigkeit verbessern und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt stärken.

Fermentationsprozess
© Siemens

Siemens Software unterstützt kritische Verfahren

Die Software gPROMS wurde entwickelt für die Bewältigung von Komplexität und die Steigerung der Effizienz in der Lebensmittelherstellung. Sie unterstützt kritische Verfahren wie Fermentation in Bioreaktoren, Membranfiltration, Lyophilisation und Chromatographie, die für die Aufrechterhaltung von Nachhaltigkeit und Produktqualität entscheidend sind. Durch die genaue Modellierung dieser Prozesse ermöglicht es eine tiefgreifende Analyse und Optimierung, die weit über traditionelle Methoden hinausgeht. Dies erweist sich besonders bei der Skalierung von Labormethoden im Bereich der Fermentation oder Zellkultivierung zu industriellen Prozessen als vorteilhaft, in denen die Technologie dazu beiträgt, Engpässe zu identifizieren und zu überwinden, die Energieeffizienz zu verbessern und die Gesamtkosten zu senken. In der Praxis haben Prozessmodellierungssoftware beispielsweise zur Verbesserung von Sprühtrocknern in der Lebensmittelindustrie beigetragen, was die Produktionsdurchlaufzeiten verkürzt und den Energieverbrauch reduziert hat. Weitere Anwendungsbeispiele sind die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs im Bereich der Umkehrosmose sowie die Verbesserung der Produktqualität nach der Ultrahocherhitzung. Weitere Einsatzgebiete sind die Zellkultivierung sowie die Fermentation.

Mehr erfahren: Siemens – Alternative Proteine 

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