Interviews

Viridi Foods: „Der große Trend nach Bioprodukten und veganer Ernährung macht sich auch bei uns deutlich bemerkbar“

Das im Jahr 2016 gegründete Unternehmen Viridi Foods produziert und handelt mit pflanzlichen Rohstoffen aus eigener Produktion (100% Made in Germany) mit EU-Bio Siegel. Viridi bietet neben einer eigenen Palette an Mehl-, Protein- und Stärkelösungen auch Lohndienstleistungen im Bereich Mahl- und Feinmahltechnik an. Dabei verwendet das Unternehmen ein eigenes, einzigartiges Produktionsverfahren ohne den Einsatz von Chemie, um bei allen veganen Rohstoffen einen möglichst hohen Qualitätsstandards zu garantieren. Wir sprachen mit Robert Spiegel, Geschäftsführer der Viridi Foods GmbH, über die Entwicklungen im Unternehmen und die derzeitigen Trendbewegungen am Markt.

Welche Rohstoffe und Zutaten bietet Viridi Herstellern veganer Produkte?

Wir bieten pflanzliche Proteine und Stärken von Erbse, Ackerbohne, Kichererbse und Hanf an. Sämtliche dieser Rohstoffe sind entbittert, d.h die Bitterstoffe beispielweise der Erbse sind nicht mehr prominent vorhanden. Dadurch entsteht ein weitaus milderes Geschmacksmuster als bei normalem Protein von Hülsenfrüchten. Weiterhin entwickeln wir aktuell ein Clean-Taste Erbsenprotein als Milchersatz, dieses wird dann vollkommen geschmacksneutral sein. Neue Rohstoffe wie Quinoa werden wir zukünftig ebenfalls anbieten können.

Alle unsere Produkte gibt es auch als Bio-Ware aus den Herkunftsländern Deutschland, Frankreich, Litauen, Italien sowie Schweden. Noch dieses Jahr werden wir mit weiteren bayerischen Bauern Bio-Erbsen anbauen, um regionale Produkte gewährleisten zu können.

Welche Dienstleistungen bietet Viridi an?

Wir bieten die Produktion von Rohstoffen auf Kundenwunsch, beispielsweise heimische Erbsen zu Erbsenprotein zu verarbeiten. Zusätzlich offerieren wir auch Lohnvermahlung. Die Lohnbearbeitung und Mikronisierung ist vor allem für Käse- oder Milchersatzprodukte interessant, da wir mit kleineren Korngrößen einen wesentlich feineren Geschmack ermöglichen können. Diese Prozesse sind allesamt sehr ressourceneffizient und damit auch nachhaltig.

Welche Branchen bedient ihr?

Wir bedienen Hersteller von Fleischersatz, Texturaten, Milch- und Käseersatz, Sportgetränken, Aufstrichen, Suppen, Soßen, Dressings, glutenfreien Backwaren, veganem Tierfutter und veganer Eiscreme.

Wie hat sich die Nachfrage die letzten 12 Monate entwickelt?

Die Nachfrage hat sich sehr gut entwickelt, der große Trend nach Bioprodukten und veganer Ernährung macht sich auch bei uns deutlich bemerkbar.

viridi foods logo
© Viridi Foods GmbH

Welche Produkte werden besonders stark nachgefragt, welche eher nicht?

Eine sehr starke Nachfrage besteht für Texturate für den Fleischersatz und nach Kichererbsen-Protein, letzteres bedingt durch den steigenden Trend von Kichererbsen-Produkten sowie ihrem milden Geschmack. Nichts aus unserer Produktpalette befindet sich im Abwärtstrend. Das liegt vor allem an der global schwindenden Nachfrage für chemisch/synthetisch hergestellte Produkte. Des Weiteren spielt auch die Regionalität der Produkte eine große Rolle, der Anbau innerhalb der EU setzt sich immer mehr gegen Importe aus Fernost oder Übersee durch, auch bedingt durch eine wesentlich bessere Klimabilanz.

Ist Viridi auch im Ausland unterwegs?

Ja, wir bedienen aktuell eine weltweite Nachfrage.

Wohin geht der vegane Trend in den nächsten drei Jahren?

Der Trend geht zu Regionalität und Rückverfolgbarkeit bis zum Bio-Bauern in der Region. Der Endverbraucher, den wir als Vorlieferant der Lebensmittelindustrie bedienen, möchte wissen woher der Rohstoff für sein pflanzliches Steak, sein pflanzliches Getränk oder den Brotaufstrich kommt. Vorzugsweise sollten die Lebensmittel dabei einen regionalen Ursprung haben. Dieser Trend wird sich auch in Zukunft weiter ausbreiten.

Noch eine private Frage: Welche Produkte bietet ihr für veganes Tierfutter
und für welche Tiere ist das geeignet?

Alle Proteine und Stärken werden auch als veganes Tierfutter verkauft. Gut geeignet ist dabei Ackerbohne und Kichererbse, noch besser sind Quinoa und Hanf. Die normale Erbse ist für Hunde und Katzen eher weniger geeignet.

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