
Das deutsche Foodtech-Startup Alife Foods gab vor kurzem bekannt, dass es in Zusammenarbeit mit der Fuchs Group und dem US-amerikanischen Unternehmen LabFarmFoods ein kultiviertes Schnitzel entwickelt.
Das neue zellkultivierte Schnitzel enthält nur vier Zutaten: gezüchtetes Rindfleisch, Weizeneiweiß, Panade (Weizenmehl gemischt mit Pflanzenöl) und Methylcellulose. Die Rinderzellen werden in einem Zellkulturmedium auf pflanzlicher Basis gezüchtet, wodurch die ethischen Bedenken und hohen Preise, die mit tierischen Seren verbunden sind, vermieden werden.
Die sensorischen Tests laufen seit Ende 2021, und ein fertiger Prototyp des Schnitzels soll noch in diesem Jahr den Investoren vorgestellt werden. Alife hofft, das Produkt etwa 2025 auf den Markt bringen zu können.

Alternative Proteine sind bereits politische Agenda in Deutschland
Im November 2021 verpflichtete sich die neue deutsche Regierungskoalition zur Förderung von Produkten aus alternativem Protein und brachte dieses Thema damit das erste Mal verbindlich in die politische Agenda.
In einem 2020 veröffentlichten Papier wurde dargelegt, wie Deutschland nach einer Reihe von Skandalen im Zusammenhang mit den Zuständen in Schlachthöfen zu einem Vorreiter bei kultiviertem Fleisch werden könnte. Erst vor wenigen Wochen erklärte die deutsche Bundesgesundheitsministerin, dass eine drastische Reduzierung des Fleischkonsums aus Gründen der Gesundheit, der Umwelt und des Tierschutzes notwendig sei – eine Ansicht, die von Alife Foods geteilt wird.
„Wir glauben, dass der Verzehr von Fleisch ein feierlicher Teil unserer vielen verschiedenen Kulturen ist, aber die Art und Weise, wie wir konventionelles Fleisch erzeugen, ist von Natur aus nicht nachhaltig“, schreibt das Unternehmen auf seiner Website. „Wir glauben, dass es in unserer menschlichen Natur liegt, unsere Welt proaktiv mit Technologie zu verändern und zu gestalten. Wir glauben an eine Zukunft, in der wir den Genuss von Fleisch ohne das Leiden von Tieren und die katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt genießen können.“
Weitere Informationen auf www.alifefoods.de.