Der Anteil der globalen Bevölkerung, welcher eine vegane oder vegetarische Ernährungsweise bevorzugt, steigt seit einiger Zeit deutlich an. Vor allem junge Verbraucher konsumieren sehr viel bewusster und nachhaltiger und verzichten immer öfter auf Fleischprodukte. Diese Entwicklung wird auch von der Fleischindustrie Großbritanniens mit Sorge beobachtet. Hier startete man nun eine breit angelegte Initiative, um den sterbenden Fleischmarkt zu retten. In Kooperation mit dem Meat Advisory Panel (MAP), einer „Experten“-Gruppe von Ärzten, Chirurgen und Ernährungswissenschaftlern, wird nun daran gearbeitet, Fleisch als Teil einer gesunden Ernährung darzustellen.
Insgesamt sollen circa zwei Millionen Pfund ausgegeben werden, um Rind-, Lamm- und Schweinefleisch zu fördern. Dabei trägt der Meat Advisory Panel durch seine öffentlichkeitswirksame Beratungstätigkeit wesentlich zu der Initiative bei. Der Ausschuss besteht aus einer Gruppe von Ärzten, Chirurgen und Ernährungswissenschaftlern, die unabhängig und objektiv über rotes Fleisch und seine Rolle als Teil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung informieren sollen. Laut ihnen besteht keine Verbindung zwischen rotem oder verarbeiteten Fleisch und einem erhöhten Krebsrisiko. Verschiedene Organisationen, die in diesem Themengebiet bereits Studien durchgeführt haben, sprechen allerdings dagegen.
„Verarbeitetes Fleisch verursacht Krebs und rotes Fleisch wahrscheinlich auch“ – so die Weltgesundheitsorganisation. Auch der Weltkrebsforschungsfonds informiert: „…Fleisch zu essen oder eine Diät mit viel rotem Fleisch ist eine Ursache für Darmkrebs“. Trotz dieser wissenschaftlich eindeutigen Befunde, verweigern sich die industrienahen, britischen Experten dieser Einsicht und versuchen ihrerseits ein anderes Bild zu zeichnen. Ob und inwiefern eine solche Initiative mittlerweile noch erfolgreich sein kann, ist unsicher.
Weitere Informationen zu einer Studie des Weltkrebsforschungsfonds finden Sie in diesem Artikel.