Interviews

easyVEGAN: „Küchenchefs sollen nicht mehr Herzrasen bekommen, wenn ein Veganer Essen bestellt.“

Auch in der Gemeinschaftsverpflegung spielt das Thema Veganismus eine immer größere Rolle. Leider fehlt es den Betreibern oftmals ans Wissen oder Kreativität um auch den Kunden ohne Fleischeslust etwas Leckeres zu servieren. Diese Problematik hat auch das Start-up „easyVEGAN“ entdeckt und bietet hierfür teilfertige, tiefgekühlte Linsenprodukte für eine einfache und schnelle Küche an. Wir wollten mehr zu diesem Konzept erfahren und haben die Gründer Cassandra Winter und Martin Jager zu ihrer Idee und dem Unternehmen interviewt.

Wie ist Ihre Geschäftsidee entstanden?
Cassandra Winter: Aus einem veganen Selbstversuch heraus, haben wir uns vor über vier Jahren entschieden, uns künftig rein pflanzlich zu ernähren. Da es außer Haus kaum Angebote gab, und ich Burger liebe, habe ich angefangen vegane Burgerpaddies zu entwickeln. Nach über einem Jahr bin ich dann bei Linsen als perfekte Hauptzutat gelandet. Meine Burger kamen im Freundeskreis (vorrangig Fleischtiger) so gut an, dass ich mich entschloss, mich mit einem rein veganen Foodtrailer selbstständig zu machen. Seitdem toure ich mit dem „Vleischpflanzerl“ durch ganz Österreich und Bayern. Der Erfolg gibt mir recht. Doch die Leute wollen meine Burger auch abseits meines Foodtrailers genießen. So entschlossen sich mein Freund Martin und ich, Lebensmittelproduzenten zu werden und easyVEGAN zu gründen.

Wie sieht die aktuelle Produktpalette aus?
Martin Jager: Wir bieten derzeit Bällchen, Taler, Sticks und Laibchen auf Linsenbasis an. Mit diesen vier Grundformen lassen sich unzählige Gerichte zaubern. Denn auch Veganer wollen Abwechslung am Teller. Wir haben uns bewusst entschieden, unsere Produkte als teilfertige Tiefkühlware anzubieten. Zum einem garantiert die Tiefkühlkette den höchsten Standard für die Qualitätssicherung bis zum Kunden. Zum anderen reduzieren wir durch die Möglichkeit flexibel und bedarfsgerecht zuzubereiten unnötigen Verderb in den Küchen. Das schont Geldbeutel und Umwelt.

Sie sind ein b2b-Unternehmen, wer sind Ihre Abnehmer?
Martin Jager: Generell alle Gastronomen. Wir haben aber derzeit unseren Fokus auf die Gemeinschaftsverpflegung. Wir glauben, dass hier der größte Leidensdruck herrscht. Zum einen steigen die Anforderungen der Gäste, insbesondere durch spezielle Ernährungsweisen wie vegan, laktosefrei, glutenfrei aber auch durch Religionsbekenntnisse, wie halál und koscher. Andererseits bleiben die personellen und zeitlichen Ressourcen aber gleich oder werden weniger. Mit easyVEGAN bieten wir hierfür Lösungen an. Schnelles & gutes Essen ohne Kompromisse.

In welche Länder liefern Sie?
Martin Jager: Unser Kernmarkt ist derzeit Österreich. In den nächsten Schritten planen wir die Expansion nach Deutschland, Schweiz und Italien.

Welche Neuigkeiten sind in diesem Jahr noch zu erwarten?
Cassandra Winter: Wir bereiten gerade die Listung im österreichischen Gastrogroßhandel vor. Damit sind wir landesweit einfach und günstig beziehbar. Wir haben zwar ein ganzes Feuerwerk an Produktinnovationen in der Schublade, werden dieses aber Schritt für Schritt auf dem Markt bringen. Wir wollen unsere Kunden einladen, sich mit veganen Gerichten auseinanderzusetzen und sie nicht mit einem riesigen Produktportfolio überfordern. Step by step wollen wir gemeinsam den veganen Menüplan wachsen lassen.

Wo können Interessenten Sie treffen?
Martin Jager: Jederzeit bei unserem veganen Foodtrailer, dem Vleischpflanzerl. Wo dieser herum tourt, sieht man auf der gleichnamigen Facebookseite. Durch den WOW-Effekt beim Genießen unserer Burger, wurden uns schon viele Türen zu Unternehmen geöffnet. Da wir derzeit nur im Direktvertrieb arbeiten, sind dort unsere Kapazitäten gebunden. Mit dem Einstieg in den Gastrogroßhandel wird man uns aber öfters sehen und kosten können. Wo genau, werden wir laufend über unsere Social-media-Kanäle bekannt geben.

Wo möchten sie in fünf Jahren stehen?
Cassandra Winter: Wir wollen der Vertrauenspartner der Gastronomie sein, wenn es um vegane Ernährung geht. Küchenchefs sollen nicht mehr Herzrasen bekommen, wenn ein Veganer Essen bestellt. Sondern er sich freuen und entspannt schmackhafte und gesunde Gerichte kredenzen.

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