Interviews

MyEy: „Wir haben den Fokus auf Qualitätssicherung und Produktentwicklung“

Wer sich vegan ernährt oder vegane Produkte produziert, musste bisher auf den Einsatz von Eiern verzichten. Zwar gibt es einige Ersatzstoffe, deren Nutzung jedoch nicht in allen Bereichen zufriedenstellend waren – bisher! Denn mit MyEy gibt es einen Ei-Ersatz, der dem tierischen Ei in Sachen Farbe, Geschmack und Eigenschaften in nichts nachsteht. Wir haben mit Chris Geiser – Konditor- & Bäckermeister und Erfinder von MyEy – über das „Pflanzen-Ei“ gesprochen.

Was ist der Grund, dass es MyEy gibt?
Auf dem Weltmarkt gab es bereits viele pflanzliche Produkte, wie Pflanzen-Fleisch, Pflanzen-Wurst, Pflanzen-Käse und Pflanzen-Milch, aber es fehlte ein pflanzliches Ei, denn Bananen-, Apfelmus u.d.g sind für Menschen, die noch Tier-Eier konsumieren kein Ersatz. Immer mehr Eltern wollen ihren Kindern keine Tier-Eier mehr verabreichen, Spitzensportler schätzen die Kraft der Pflanzenpower, ältere Menschen meiden Cholesterin oder tierisches Fett. Tierische Eier zählen neben Fisch nämlich zu den Hochrisikofaktoren, daher hat auch die Industrie interesse an pflanzlichen Alternativen, um so die Produkte sicherer und umweltschonender zu produzieren. Auf verschiedenen Messen hatte ich schon lange mit den Vorläufern von MyEy® gearbeitet. Aber es war die Notwendigkeit, dass nicht nur ich, sondern alle Menschen über ein echtes Pflanzen-Ei verfügen können. Es war sozusagen der Missing-Link der veganen Produktentwicklung.

Wie ist die aktuelle Situation bei Ihnen im Unternehmen? 
Die Nachfrage nach veganen Produkten und Ei-Ersatz nimmt stetig zu. Es gibt zwischenzeitlich eine Reihe von Produkten, auf deren Verpackung das Wort “Ei-Ersatz” steht. Von einem echten Ei-Ersatzprodukt ist allerdings zu erwarten, dass dieses die gesamte Bandbreite an Funktionalität bieten kann – also nicht nur Binden, sondern auch Farbe, Geschmack und natürlich die typische volle Aufschlagfähigkeit. Somit ist MyEy für viele immer noch die einzige Lösung. Zudem bietet das MyEy auch alle drei Sorten an: VollEy, EyWeiß und EyGelb – eben ein echtes pflanzliches Ei. MyEy ist in den meisten europäischen Ländern erhältlich. Made in Austria but exports up to Australia. 

Welche Vertriebskanäle nutzen Sie derzeit für die Vermarktung? 
Nahezu alle namhaften Veganversender führen MyEy unter ihren Top-Brands und beliefern sowohl vegane Webshops, als auch den Fachhandel rasch und mit guter Beratung. Wir haben den Fokus in QS und Produktentwicklung und unsere Partner eine gute Logistik. Weiterverarbeiter werden von uns direkt beliefert und schätzen, dass mit der MyEy Zauberformel ‚1+5 = Ey‘ (1 Gewichtsanteil MyEy + 5 Gewichtsanteile Wasser) das vegane Ei auch wirklich frisch zubereitet werden kann. 

Wie entwickelt sich der Markt für vegane Ei-Alternativen?
Wir sind seit Jahren auf den größten Bio-Messen vertreten und kochen live – unter anderem  MyEy Eyerspeise, MyEy Eyerbiskuit und luftige Schaummassen. Heuer waren wir auch erstmalig auf der iba – der weltgrößten Messe für Backwaren – und waren vom internationalen Zuspruch überwältigt. Es öffnen sich viele Länder, in denen Teile der Bevölkerung traditionell keine Tier-Eier essen. Da kommt so ein veganes Ei wie gerufen. 

Welche Herausforderungen gab es bei der Einführung des Produktes für Sie zu meistern?
“Chris, wie machst Du das”? fragte mich immer wieder das Publikum. So war mir bei der Entwicklung meiner Erfindung wichtig: sojafrei und glutenfrei, volle Funktionalität und dennoch Bio-zertifiziert. Das in allen drei Sorten. A star is born – a vegan egg star.

Vegetarier, Veganer & Flexitarier – Wie schätzen Sie die Zielgruppen und deren Entwicklung in den nächsten Jahren ein?
Wir beobachten eine starke Zunahme von Anfragen und Informationsbedürfnis weltweit in unserer Korrespondenz. Es wird in den nächsten Jahren sicherlich eine stärkere Zunahme an Ei-Ersatz-Konsum geben. 

Gibt es aktuell neue Entwicklungen die Sie für 2019 geplant haben?
Im Moment möchten wir die gute Qualität unserer MyEy Produkte aufrechterhalten und auch bei steigender Nachfrage immer auf dem hohen Niveau bleiben bei einem annehmbaren Preis. 

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in 5 Jahren?
Weiterhin gut positioniert mit stetigem Wachstum, denn solange noch Millionen Hühnereier konsumiert werden, gibt es noch eine Menge zu tun. Mittelfristig wird eine Tierproduktsteuer kommen müssen, damit sich die Kostenwahrheit für Umweltressourcen im Preis niederschlägt – da ist auch Verantwortung in der Politik gefordert. Natürlich hat auch MyEy, wie andere Unternehmen, ein Interesse daran zu wachsen. Eine ständige Marktbeobachtung und gezielte Reaktion darauf soll MyEy auf Erfolgskurs halten. 

Woraus besteht MyEy?
MyEy besteht aus einer Mischung aus pflanzlichen Proteinen (Erbse, Kartoffel, etc.), Gewürzen und Mineralsalzen. Natürlich findet man die genauen Zutaten am Produkt und auf der Homepage www.myey.info. Es werden weder chemische Emulgatoren, noch Farbstoffe eingesetzt, denn die wären auch verboten – alle Produkte von MyEy sind seit Beginn Bio-zertifiziert.

Und einfach Ei weglassen?
Dann lasse mal bei einem Spiegelei das Ei weg (lacht)! Eine Banane ist ebensowenig ein Ersatz für ein Ei, wie eine Karotte kein Ersatz für eine Grillwurst ist. Und wäre ein Apfelmus tatsächlich ein Ei-Ersatz, gäbe es dann noch Millionen von Hühnern in Käfigen? Abhilfe schafft nur ein Produkt, das die ganze Bandbreite an Funktionalität abdeckt. MyEy® das echte Pflanzenei ist ein universeller Küchen- und Backstubenhelfer für Form, Farbe und Geschmack und vereint in sich das gesamte Spektrum an Back- und Kocheigenschaften. Von Schaummassen, Backen, Binden, Lockern bis zu richtigen veganen Eierspeisen und Spiegelei.

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