Interviews

Vincent Vegan: „Produkte machen, die geil aussehen und geil schmecken!“

Alles begann mit einem Food Truck und der Idee, leckeres veganes Essen anzubieten. Aus dieser Idee sind nicht nur Food Trucks entstanden, die mittlerweile deutschlandweit unterwegs sind, sondern auch ein eigenes Schnellrestaurant namens Vincent Vegan. Und mehr sollen folgen, wie uns Christian Kuper (Gründer & CEO) im persönlichen Interview verriet, und erklärt dabei auch gleich noch den Marketing-Erfolg seines Geschäftsmodells.

Wie ist die derzeitige Situation, nach dem großen Schritt aus dem Food Truck, rein ins stationäre Geschäft?
„Aus dem Food Truck“ kann man gar nicht sagen, da wir immer noch mobil unterwegs sind und die Saison praktisch gerade richtig begonnen hat. Es sind immerhin zwei Vincent-Trucks, die aktuell fahren und die ein oder andere Veranstaltung anfahren werden. Nichtsdestotrotz war der Schritt, vom Food Truck ins stationäre Geschäft, ein evolutionärer für uns. Regelmäßig offen zu haben in einem Standort mitten in der City Hamburgs ist eine andere Nummer, als das doch eher saisonale und unvorhersehbare, wenngleich nicht minder freudige, Food Truck-Business. Wir wissen wo wir herkommen, wir wissen aber auch wo wir hin wollen.

Was war die größte Überraschung beim Umstieg von Food Truck zum stationären Geschäft?
Die größte Überraschung für uns war – auch wenn sich das komisch anhört – dass wir viel mehr gelernt haben in der Zeit auf den Trucks, als wir angenommen haben. Wir wussten im Shop relativ schnell und genau, wie wir das Projekt angehen und umsetzen möchten. Wir konnten vom Start weg gezielt unsere schönen, aber auch unsere unschönen Truck-Erfahrungen einbringen.

Vielleicht keine Überraschung, aber ein sehr freudiger Umstand war es außerdem für uns, dass wir den Vincent-Spirit von den Trucks erfolgreich in unseren ersten Shop überführen konnten. Jeden Tag unser Essen zu präsentieren. Jeden Tag Feedback zu bekommen. Jeden Tag den rein-pflanzlichen Lebensstil zu repräsentieren – das war und ist schon ziemlich groß.

Welche Herausforderungen gab es zu meistern?
Vorab war es eine Herausforderung die 85 Prozent der Leute, die den Weg in die Europa Passage als nicht richtig eingestuft haben, vom Gegenteil zu überzeugen. Wenn ich aber recht bedenke, dass vor der Gründung von Vincent Vegan 98 Prozent der Leute kopfschüttelnd den Raum verlassen haben, ist die Quote gar nicht so schlecht. (lacht)

Sicher war es ebenso herausfordernd einen täglichen und smoothen Betrieb von Beginn an sicherzustellen. Unsere Ansprüche, verbunden mit unserer Liebe zum Detail, sind unseres Erachtens sehr ehrenwert und löblich, machen es aber für das Team im Ablauf sicher nicht immer einfach. Gott sei Dank haben wir ein wunderbares Team formen können. Davon lebt Vincent Vegan – An sämtlichen Fronten.

Welche neuen Entwicklungen sind im Unternehmen für 2018 geplant?
Wir haben immer mal wieder Erweiterungen und Veränderungen auf der Karte. Der Fokus ist und bleibt aber gerichtet auf rein-pflanzliches Fast Food. Das können wir. Das wollen wir. Das lieben wir.

In 2018 werden wir – Stand jetzt – zwei weitere Locations eröffnen. Unser erster Shop in Berlin-Friedrichshain eröffnet im Oktober 2018 seine Tore und der zweite für Hamburg-Ottensen soll im August loslegen.

Die Expansion von Vincent Vegan soll in den nächsten fünf Jahren 30 neue Locations umfassen. Wie sieht der Expansionsplan hierfür aus? 
Es gibt einen grundsätzlichen Plan. Es gibt auch Städte, die wir bereits für uns auserkoren haben. Die Auswahl und Bewertung dieser Standorte ist jedoch genauso umfassend wie herausfordernd. Ganz grundsätzlich können wir verraten, dass wir uns nicht nur auf Shopping-Center fokussieren und auch nicht nur in Hamburg und Berlin aktiv werden. Flughäfen, Bahnhöfe, Inner-City-Lagen, all das ist mittlerweile für eine sehr gut aufgestellte vegane Gastronomie denkbar. Und ja, wir denken das wir sehr gut aufgestellt sind. (lacht)

Eine Frage zu eurem Marketing-Erfolg. Welche Kanäle nutzt ihr wie und welche Kampagnen/Aktivitäten sind für eure Expansion geplant?
Unser Marketing sind unsere Produkte. Damit fangen alle Werbemaßnahmen im Shop und am Food Truck an. Authentische Social Media-Aktivitäten bei denen wir uns selbst nicht so ernst nehmen runden das Ganze ab. Kurzum: alle Marketingaktivitäten werden derzeit Inhouse und von uns selbst initiiert.

Zusätzlich nutzen wir vermehrt unsere eigenen Gäste als Marketingverstärker, die über Social Media ihre Erfahrungen und sogar Bilder streuen. Alles was wir dafür tun müssen? Produkte machen, die geil aussehen und geil schmecken. Ich sage dazu: check!

Unser zukünftiges Marketing ist geprägt von folgenden Begriffen: Transparenz. Authentizität. Qualität. Das Marketingvehikel ist dabei sicher wichtig, aber erst im zweiten Schritt zu betrachten.

Vegetarier, Veganer & Flexitarier, wie schätzt ihr diese Zielgruppen und deren Entwicklung in den nächsten Jahren ein? 
Ich bin überzeugt davon das die Nachfrage nach pflanzlichen Produkten weiterhin steigen wird. Ich spreche da sicher aus einer Hoffnung heraus, da ich selbst vegan lebe. Gleichzeitig sind alle Zeichen die wir täglich erfahren so zu deuten. Nüchtern betrachtet,wird sich in den nächsten Jahren sehr viel tun und es werden spannende Herausforderungen auf uns zukommen. Wie verhalten sich die richtig großen Player auf dem Markt? Wie beurteilt man die Entwicklung rund um künstlich erzeugtes Laborfleisch? Man könnte die Frageliste weiter ergänzen…

Wir als First-Mover in Deutschland wollen das Momentum nutzen und schnell und expansiv die Nische ausfüllen. Dabei achten wir erstmal nur auf uns. Auf unser Team. Auf unsere Produkte. Auf ein gesundes Wachstum. Alles Weitere nehmen wir dann aus einer starken Position heraus genau so wie es kommt.

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