Das in Tokio ansässige Lebensmitteltechnologie-Startup Kinish Inc. hat sich in einer Seed-Finanzierungsrunde 800.000 US-Dollar (120 Millionen Yen) gesichert, um seine Technologie für reisbasierte Milchalternativen voranzutreiben. Die Finanzierung wurde von Genesia Ventures, Lifetime Ventures, Full Commit Partners und Mitsubishi UFJ Capital geleitet.
Kinish arbeitet an der Entwicklung einer reisbasierten Kaseinquelle, dem Schlüsselprotein in der Milch, unter Verwendung der molekularen Landwirtschaft. Das Ziel des Unternehmens ist es, pflanzliche Milchalternativen zu schaffen, die in Geschmack und Textur herkömmlichen Milchprodukten sehr ähnlich sind und gleichzeitig die mit der Viehzucht verbundenen Umweltprobleme anzugehen.
Der CEO Hiroya Hashizume erklärt, dass die Mission des Unternehmens sowohl auf Nachhaltigkeit als auch auf Genuss ausgerichtet ist. „Wir glauben, dass ‚kleine Momente der Begeisterung‘ für das menschliche Leben unerlässlich sind, und köstliches Essen spielt dabei eine Schlüsselrolle. Angesichts der drängenden Umweltprobleme befürchten wir jedoch, dass die Möglichkeiten, die Freude am Essen zu genießen, immer schneller abnehmen werden“, so Hashizume.
Bewältigung von Herausforderungen in den Bereichen Umwelt und Landwirtschaft
Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach Milchalternativen positioniert Kinish sein reisbasiertes Kasein als eine Möglichkeit, sowohl ökologische als auch landwirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.
Takashi Sogabe, ein Mitarbeiter von Genesia Ventures, merkt an: „Die moderne Milchwirtschaft ist stark von großen Mengen an Wasser und Land abhängig, die aufgrund von Umweltveränderungen zunehmend unter Druck geraten werden. Andererseits haben die bestehenden alternativen Milchprodukte keine ausreichende Verbesserung in Geschmack und Textur gezeigt. Kinish verfügt über die grundlegende Technologie, um eine kostengünstige alternative Milch bereitzustellen, die die Funktionalität von Milch originalgetreu reproduziert.“
Neben der Entwicklung von Kasein produzierendem Reis arbeitet Kinish an der Verfeinerung seiner Anbaumethoden. Das Unternehmen arbeitet mit der Shizuoka University zusammen, um Indoor-Anbaumethoden zu erforschen, die die Reisproduktion effizienter machen könnten. Dazu gehört der Anbau einer speziellen Zwerg-Reissorte, die nur 20 cm hoch wird und sich besser für kontrollierte Umgebungen eignen könnte. Durch die Umstellung auf Pflanzenfabrikmodelle will Kinish die mit dem Klimawandel verbundenen landwirtschaftlichen Risiken reduzieren.
Vermarktungsstrategie
Im Rahmen seiner Vermarktungsstrategie bereitet Kinish die Einführung eines Eiscremeprodukts in Japan und den USA vor. Im Gegensatz zu seinen zukünftigen kaseinbasierten Milchalternativen wird dieses erste Produkt aus Reis ohne Zusatz von Milchproteinen hergestellt. Das Unternehmen sieht darin eine Möglichkeit, den Verbrauchern das Potenzial von Reis als Milchalternative näherzubringen, während es seine Technologie des Molecular Farming weiterentwickelt.
Koichi Hatano, General Manager der Investment Division 3 von Mitsubishi UFJ Capital, erklärt: „Viele Start-ups im Bereich Lebensmitteltechnologie arbeiten daran, die Herausforderungen der Lebensmittelproduktion zu bewältigen, aber Kinish sticht durch seine einzigartige Technologie und seinen starken Marketingansatz hervor.“
Die Forschungsbemühungen des Unternehmens haben in der Branche Aufmerksamkeit erregt. Kinish wurde auf dem Japan Summit 2024 mit dem Startup Award ausgezeichnet und war das erste japanische Unternehmen, das für das in den USA ansässige Accelerator-Programm Union Kitchen ausgewählt wurde.
Mit Blick auf die Zukunft bekräftigte Hashizume, dass es das Ziel von Kinish sei, Alternativen zu schaffen, die weder beim Geschmack noch bei der Nachhaltigkeit Kompromisse eingehen: „Kinish arbeitet an der Entwicklung eines beispiellosen Milchalternativprodukts, indem es das Potenzial von Reis und unserer einzigartigen Technologie maximiert. Wir werden unsere Forschung und Entwicklung in Japan und den Vereinigten Staaten weiter beschleunigen und uns für eine köstliche und nachhaltige Zukunft einsetzen.“
Weitere Informationen: kini-sh.com
