Investments & Finance

Zur Mühlen Gruppe investiert erstmals in Food-Start-Up für Alternative Proteine

Die zur Mühlen Gruppe beteiligt sich an dem Berliner Fermentations-Start-Up Nosh.

Die zur Mühlen Gruppe (ZMG) mit Sitz in Böklund tritt erstmals als Investor für ein Food-Start-Up im Veggie-Segment auf. Der Produzent von Wurstwaren sowie veganen und vegetarischen Alternativen beteiligt sich am Berliner Start-Up Nosh und investiert damit in die Zukunft des Unternehmens.

„Die Investition in das Berliner Start-Up Nosh passt perfekt in unsere alternative Protein-Strategie“

Mit den Marken „Gutfried“, „Vevia 4 You“ und „Es schmeckt“ setzt die zur Mühlen Gruppe seit Jahren parallel zum traditionellen Geschäft auf die Entwicklung von vegetarischen und veganen Fleisch-, Fisch- und Wurstalternativen. Diese Aktivitäten werden im Zukunftsfeld der Herstellung alternativer Proteine mittels Fermentation nun weiter gestärkt. „Die Investition in das Berliner Start-Up Nosh passt perfekt in unsere alternative Protein-Strategie“, sagt ZMG-Geschäftsführer Axel Knau.

Max Tönnies erklärte gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“, dass der Konzern den Umsatz im Bereich alternativer Proteine bis 2026 von derzeit 60 auf 125 Millionen Euro mehr als verdoppeln möchte.

Beginn der Produktion im Großmaßstab noch dieses Jahr

Der Beginn der Produktion im Großmaßstab ist noch 2024 vorgesehen – und zwar in einer ehemaligen Brauerei. Die Palette der Produkte, in denen Proteine von Nosh verarbeitet werden können, reichen von Fleisch- und Fischalternativen über Soßen, Pesto, Süßwaren und Eis bis hin zu Tiernahrung. „Als kleines Start-Up werden wir die Welt nicht allein verändern können. Wir brauchen starke Partner, die unser Produkt erfolgreich und dauerhaft am Markt platzieren. Die zur Mühlen Gruppe ist mit ihrer Vertriebsstärke und der jahrzehntelangen Erfahrung als Lebensmittelhersteller ein solcher Partner“, betont Tim Fronzek, Mitgründer und CEO von Nosh.

Tim Fronzek und sein Team haben sich auf einen natürlich vorkommenden Pilz spezialisiert, der bereits seit Jahrhunderten in der japanischen Küche zur Fermentierung eingesetzt wird. Der Koji Pilz (Aspergillus orizae) ist als Nahrungsmittel von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zugelassen und wird gemeinhin auch als „Wunderpilz“ bezeichnet. Das Start-Up setzt auf die Kraft des Pilzes, um mithilfe eines eigens entwickelten Fermentations- und Nachbehandlungsverfahrens schmackhafte und nährstoffreiche Produkte mit einer kurzen Zutatenliste herzustellen.

Vegane koji-stripes von nosh und zur mühlen gruppe, tönnies
© Zur Mühlen Gruppe (ZMG)

„Mehr als nur Fleischalternativen“

Die zur Mühlen Gruppe verwendet den Pilz als Zutat für neue Artikel im Sortiment, die mehr sind als nur Fleischalternativen. Axel Knau ist überzeugt von der Innovation: „Zusammen mit Nosh haben wir das erste eiweißreiche Fleischanalogprodukt auf den Markt gebracht. Mit einer sehr kurzen Zutatenliste bietet es gleichzeitig Geschmack und Nährwert zu einem erschwinglichen Preis.“ Ein weiterer Vorteil: Der Koji-Pilz ist ein natürlicher Rohstoff, dessen Sporen schnell wachsen. Die daraus entstehenden Produkte sind geschmacksneutral, proteinreich und können zu nahrhaften und leckeren Endprodukten weiterverarbeitet werden.

Zudem erfordert ihre Herstellung weniger Ressourcen. Das in dem Fermentationsverfahren gewonnene Pilzmycel ist von der Konsistenz und Farbe eine ideale Proteinquelle, die unter anderem als hochwertige und zusatzstofffreie Fleischalternative genutzt werden kann. „Zusammen mit Nosh haben wir bereits das erste eiweißreiche Fleischanalogprodukt entwickelt: die Koji-Stripes. Das sind bissfeste Streifen, die auf Salate passen oder in der Pfanne gebraten werden können und deren Zutatenliste außer den Gewürzen und der Marinade genau eine weitere Zutat ausweist, den Koji-Pilz“, ergänzt Axel Knau.

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