Proteine

GFI: Fleisch auf pflanzlicher Basis wird billiger als herkömmliches Fleisch werden

In einem neuen Bericht des Good Food Institute wird prognostiziert, dass Fleisch auf pflanzlicher Basis bald günstiger sein wird als das von Tieren. Als starkes Argument für diese Entwicklung wird angeführt, dass es von Natur aus effizienter sei, Fleisch direkt aus Pflanzen herzustellen, anstatt die Agrarprodukte an Tiere zu verfüttern, damit diese später zur Ernährung dienen.

Ein derzeitiges Problem sind laut Bericht die hohen Kosten für pflanzliches Fleisch, da einige Alternativprodukte im Vergleich zu ihren tierischen Äquivalenten immer noch sehr teuer sind. Eine Ende letzen Jahres durchgeführte Studie legt nahe, dass auf herkömmliches Fleisch, aufgrund der damit verbundenen Auswirkungen auf das Gesundheitssystem, tatsächlich zusätzliche Steuern erhoben werden sollte.

Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass die Entwicklung pflanzlicher Produkte derzeit noch in den Kinderschuhen steckt und mit der Zeit unweigerlich kostengünstiger werden wird. Die Autorin des Good Food Institute-Berichts, Liz Specht, benennt einige entscheidende Faktoren, die zur gegenwärtigen Diskrepanz bei den Kosten für tierisches und pflanzliches Fleisch beitragen:

Gewinnmargen

Specht merkt an, dass neue vegane Fleischproduzenten auf einem freien Markt agieren und daher zwangsläufig darauf abzielen werden, ihren Gewinn zu maximieren. Kalkuliert werden die Preise für die Produkte letztlich an der Zahlungsbereitschaft der Verbraucher selbst. „Aktuelle Anbieter wie Beyond Meat und Impossible Foods produzieren derzeit so viel wie möglich und können die Nachfrage immer noch nicht decken. Es gibt keinen Grund für sie, weniger zu verlangen, als die Verbraucher zu diesem Zeitpunkt zu zahlen bereit sind.“

Rohstoffbeschaffung

Laut Specht sind die pflanzlichen Hersteller derzeit noch nicht groß genug, um die Rohstoffbeschaffung zu optimieren. „Selbst mit dem deutlichen Wachstum der letzten Zeit ist die gesamte pflanzliche Fleischindustrie im Vergleich zur industrialisierten Tierhaltung immer noch in einem äußerst kleinen Maßstab tätig.“ Dieser Größenmangel bedeutet, dass Unternehmen derzeit weniger in der Lage sind, günstige Rohstoffpreise auszuhandeln. So z.B. auch Impossible Foods, dass derzeit seine Sojaproteine als Nebenprodukt der Sojaölindustrie erwirbt. „Es gibt enorme Effizienz- und Funktionsgewinne, wenn Unternehmen eine Größe erreichen, bei der die Rohstoffbeschaffung aus Kostensicht optimiert werden kann.“

F & E-Kosten

Da sich der ganze Sektor insgesamt noch in der Entwicklung befindet, werden die führenden pflanzlichen Fleischunternehmen derzeit vorwiegend von Risikokapitalgebern finanziert und müssen erhebliche Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen amortisieren.

Nutzung von Skaleneffekten

Große Unternehmen wie Tyson, JBS und Nestlé werden aufgrund der steigenden Einführung neuer pflanzlicher Produkte die Massenproduktion in diesem Sektor vorantreiben und sich weniger auf neue Technologien konzentrieren. „Dies wird zusammen mit einem stärkeren Wettbewerb auf dem Markt auch die Preise erheblich senken“, heisst es im Bericht.

Zusammenfassung

Laut Bericht wird es unvermeidlich sein, dass pflanzliches Fleisch irgendwann preislich mit dem tierischen Fleisch konkurrieren kann und es wird weiter prognostiziert, dass der Wendepunkt schon sehr bald erreicht werden könnte, da die neuen Produktionskapazitäten bei bestehenden Unternehmen in letzter Zeit stark ausgebaut wurden. Specht gelangt zu dem Schluss, dass die Branche „eine neue Ära der Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit einleiten wird, von der sowohl Verbraucher als auch Erzeuger profitieren werden“, sobald das Pflanzenfleisch eine ausreichende Marktdurchdringung erreicht.

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