Neue Daten einer aktuellen Marktstudie deuten darauf hin, dass der Trend zu pflanzlichen Lebensmitteln und das Interesse daran auf dem tschechischen und slowakischen Markt deutlich ansteigt. Die Studie wurde von der Botschaft der Niederlande in Warschau in Auftrag gegeben und von der Non-Profit-Organisation Czech vegan society durchgeführt.
„Wir sehen einen deutlichen Trend in der gesamten Region hin zu pflanzlichen Produkte als Alternative zu konventionellen Fleisch- und Milchprodukten. Zum Beispiel sind sowohl Prag als auch Warschau laut einem Ranking von Happy Cow an der Spitze der vegan-freundlichsten Städte der Welt“, stellt Carolien Spaans, Landwirtschaftsberaterin an der Warschauer Botschaft der Niederlande, fest.
Pflanzliche Produkte finden sich immer häufiger in den Regalen der Geschäfte
Einzelhandelsketten reagieren dem Bericht zufolge auf die gestiegene Nachfrage zum einen mit der Einführung von pflanzlichen Lebensmitteln verschiedener Marken, als auch mit der Entwicklung eigener pflanzlicher Eigenmarken-Produktlinien. „In den letzten 4 bis 5 Jahren hat es buchstäblich einen Boom von pflanzlichen Produkten gegeben. Der Veganismus oder auch der Flexitarismus ist Dank der Innovationen der Lebensmittelindustrie viel einfacher und zugänglicher geworden“, sagt Martin Ranninger, Präsident der Czech vegan society.
Kaufland beispielsweise bietet Vegetariern und Veganern seit 2016 seine Eigenmarke K-take it veggie an. Die Kette ist auch im Angebot von pflanzlichen Produkten anderer Marken aktiv. So brachte sie im Juni 2020 einige vegane Fertiggerichte der Marke „Lunter“ auf den Markt, die später durch eine vegane Variante von Mayonnaise und Remoulade ergänzt wurden. Der Umsatz mit pflanzlichen Produkten steigt nach Angaben der Unternehmensvertreter jedes Jahr um einige Prozente, was aber auch mit der Vergrößerung des Angebots zusammenhängt.

„Für niederländische Unternehmen ist dies jedoch weitgehend unbekannt. Mit dieser Marktstudie wollen wir die Möglichkeiten und Verbrauchertrends aufzeigen und niederländische Unternehmen dazu bewegen, ihre Chancen in dieser Region zu erkunden“, führt Carolien Spaans aus.
Die Zukunft wird pflanzenbasiert sein
Auch wenn es im Moment noch nicht so aussieht, da der Fleischkonsums in der Region ebenfalls zunimmt, geht der Bericht davon aus, dass die Zukunft deutlich pflanzlicher geprägt sein wird. Anzeichen dafür sind beispielsweise die Aktivitäten multinationaler Großunternehmen, die ihre pflanzliche Produktpalette ausbauen und das Marketing in diesem Bereich intensivieren, sowie auch die Neuausrichtung einiger lokaler Produzenten, die traditionell hauptsächlich tierische Rohstoffe verarbeiteten.
Ein Beispiel für die unternehmerischen Entwicklungen im Bereich pflanzliche Alternativprodukte ist die polnische Molkereimarke Jogurty Magda. Das ehemals auf klassische Milchprodukte spezialisierte Unternehmen hat sich aufgrund der steigenden Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen zu einer vollständig veganen Marke entwickelt.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter www.agroberichtenbuitenland.nl.