Nachdem Aktivisten der Tierschutzorganisation PETA Asia vor einiger Zeit Filmaufnahmen veröffentlichten, auf denen die Verletzung von Ziegen auf Kaschmirfarmen und Schlachthöfen in der Mongolei und in China zu sehen sind, reagiert das Unternehmen H&M und verbannt alle Textilien aus konventionellem Kaschmir aus dem Sortiment.
Filmaufnahmen zeigen brutalen Umgang mit Ziegen
Das Material von PETA Asia zeigt, wie Arbeiter die Tiere auf den Boden pressen, während ihnen unter schmerzerfüllten Lauten und mit verdrehten Beinen ihr Fell mit scharfen Metallkämmen ausgebürstet werden. Darüber hinaus sind auch Hammerschläge auf den Kopf und das Durchtrennen der Kehle einiger Tiere zu sehen. Die Mongolei und China gelten als die Länder, die für 90 Prozent der globalen Kaschmirproduktion verantwortlich sind.
Unternehmen sucht nach ökologisch vertretbaren und tierleidfreien Alternativen
Nach Veröffentlichung des Filmmaterials hat H&M nun angekündigt, dass es aufgrund der „ökologischen und tierschutzrechtlichen Herausforderungen in der Kaschmirproduktion“ ab Ende 2020 keine Bestellungen für den Stoff mehr in Auftrag geben wird. Auf der Website des Textilunternehmens ist zu lesen, dass es eine Wiedereinführung des Stoffes in Betracht zöge, falls die Kaschmirbranche in Zukunft ihre Nachhaltigkeitskriterien erfülle.
In der Zwischenzeit würde es neben seinem Engagement in der Verbesserung der Textilindustrie weiterhin nach alternativen Stoffen suchen, die ein vergleichbares Tragegefühl und einen ähnlichen Wert für die Kunden, jedoch mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck haben.
PETA ruft weitere Unternehmen zu Ende von Kashmirkleidung auf
In einem vorangegangenen Austausch zwischen PETA und dem Textilunternehmen ASOS wurde bereits über die Produktionsbedingungen von Kaschmir diskutiert, wonach Unternehmen seine Aufträge für Kaschmir stoppte. Nach Zusenden des PETA-Filmmaterials hat ASOS nun auch die verbleibende Kaschmirbekleidung von seiner Website genommen.
Nachdem ASOS und H&M, dem global zweitgrößten Bekleidungsunternehmen, mit diesem Beispiel vorangegangen sind, fordert PETA Direktorin Elisa Allen alle Textilunternehmen dazu auf, es ihnen gleichzutun und bittet Konsumenten darum, keine unter Tierleid gefertigten Produkte zu kaufen.