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Bluu Biosciences sichert sich 7 Mio. Euro – Europas erstes Bio-Tech für zellbasierten Fisch startet durch

Das Berliner Bio-Tech Bluu Biosciences hat nur zehn Monate nach Gründung die Seed-Finanzierungsrunde mit 7 Mio. Euro abgeschlossen. Bluu Biosciences ist laut PM das erste Unternehmen Europas, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von zellbasiertem Fisch spezialisiert hat. Weltweit gibt es aktuell nur eine Handvoll weiterer Unternehmen, die in diesem Bereich aktiv sind.

An der Runde beteiligten sich international führende Food und Impact Investoren wie Manta Ray Ventures (UK), CPT Capital (UK), Lever VC (USA), Norrsken (SE) und Be8 (GER). Das frische Kapital fließt in die intensive biotechnologische Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Unternehmens sowie in die Produktentwicklung. Unterstützt wurde die Gründung von Bluu Biosciences durch den Berliner Company Builder EVIG, der sich darauf spezialisiert hat, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern Biotechnologie-Gründungen im Lebensmittelbereich zu fördern.

„Mit Manta Ray, CPT Capital, Lever und den weiteren Investoren haben wir Partner gewonnen, die davon überzeugt sind, dass tiefgreifende Innovationen für die Entwicklung eines nachhaltigeren Lebensmittelsystems entscheidend sind“, erklärt Dr. Sebastian Rakers, gemeinsam mit Simon Fabich Gründer und Geschäftsführer von Bluu Biosciences.

„Die Runde wurde innerhalb weniger Wochen geschlossen, was zeigt, wie überzeugend das Wissenschaftsteam und die wissenschaftliche Grundlage von Bluu ist. Wir sehen daran aber auch deutlich, wie stark das Interesse großer Investoren an Zukunftsthemen dieser Art ist“, ergänzt Fabich. Der Clean Meat-Bereich, in dem es bereits erste Zulassungen für zellbasierte Fleischprodukte in Singapur gibt, befeuert die Aussichten auf eine ähnlich positive Entwicklung bei Clean Fish-Produkten.

Die beiden Gründer Dr. Sebastian Rakers und Simon Fabich © Bluu Biosciences

Kultivierter Fisch – nachhaltige Proteinquelle für zukünftige Versorgungssicherheit

Zellbasierter Fisch oder kultivierter Fisch ist nachhaltiges, aus Fischzellen produziertes Fischfleisch, das im Bioreaktor gezüchtet wird. Es handelt sich um ein tierisches Produkt, das im Gegensatz zu wild gefangenem Fisch ohne Gefährdung des Tierwohls gewonnen wird. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gelten schon heute rund 90 Prozent aller essbaren Fischbestände als maximal befischt oder überfischt, während die Nachfrage mit der wachsenden Weltbevölkerung immer weiter steigt (Quelle: FAO, 2020). Immer mehr Menschen sind auf Fisch als primäre Proteinquelle angewiesen. Die Erzeugung von zellbasiertem Fisch ohne Belastung des Ökosystems und zu wettbewerbsfähigen Preisen kann künftig einen entscheidenden Beitrag zur globalen Versorgungssicherheit bei tierischem Protein leisten. „Zellbasierter Fisch hat das Potenzial, einen großen Teil der Menschheit zu ernähren. Unsere Aufgabe ist es, die Erkenntnisse aus der biotechnologischen Forschung zügig zu operationalisieren, um dieses Potenzial zu heben“, erklärt Rakers.

Weitere Vorteile des kultivierten Fisches sind der hohe Nährwert, die nicht vorhandene Schadstoffbelastung sowie die Verfügbarkeit – auch an Orten ohne Meereszugang – und die damit verbundenen, kurzen Lieferketten. Die Herstellung erfolgt ressourcenschonend und weist im Vergleich zur konventionellen Fischverarbeitenden Industrie einen deutlich geringeren CO2-Footprint, Wasser- und Energieeinsatz auf. Auch mit Blick auf die Milliarden Fische, die in der industriellen Fischzucht ihr Leben lassen, bietet zellbasierter Fisch eine nachhaltige Antwort.

© Bluu Biosciences

Forschung & Entwicklung auf höchstem Niveau

„Bluu Biosciences ist angetreten, schmackhafte und nährstoffoptimierte Fischprodukte aus Fischzellen herzustellen, die frei von Gentechnik, Antibiotika und Umweltgiften sind“, so Rakers. „Das bedeutet vor allem intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit, um die optimalen Fischzelllinien für die spätere Produktion zu entwickeln. Bluu ist in der vorteilhaften Position, dafür eigene Technologien und gentechnikfreie, immortalisierte Zelllinien verwenden zu können.“ Das Unternehmen kooperiert dabei eng mit der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie und Zelltechnik (EMB) in Lübeck und verfügt über eine hochmoderne F&E-Umgebung. Weitere Partnerschaften zur Nährmedien-Optimierung und Bioreaktorentwicklung sind in Planung.

 

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