International

Schouten bringt sein Produktionssystem „Tempeh Today“ nach Indien

Am 25. Februar 2021 wird Henk Schouten, CEO von Schouten Europe, in Bangalore, Indien, eine innovative Art der nachhaltigen und gesunden Lebensmittelproduktion vorstellen: Tempeh Today. Das proteinreiche Tempeh wird vor Ort in Hightech-Kleinfermentationsanlagen (SFUs) hergestellt. Diese niederländische Innovation leistet einen zukunftssicheren Beitrag zur Verringerung des Proteindefizits in der indischen Bevölkerung. Das Ziel von Tempeh Today ist es, in den nächsten fünf Jahren mindestens 100 SFUs in dieser schnell wachsenden Region zu implementieren.

Tempeh ist eine uralte pflanzliche Proteinquelle auf Sojabasis, die durch Fermentierung von Sojabohnen hergestellt wird. Der Prozess erfolgt durch den Einfluss eines Pilzes (Rhizopus oligosporus), der die Sojabohnen zu einem Ganzen bindet. Tempeh nimmt andere Aromen gut auf, was es zu einer hervorragenden Zutat für viele verschiedene Gerichte macht. Tempeh ist vollständig pflanzlich, enthält etwa 22 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm und ist reich an B-Vitaminen, Eisen, Mineralien und Ballaststoffen. Tempeh kann auch mit anderen Bohnensorten oder Kichererbsen zubereitet werden.

© Schouten

100 kleine Fermentationseinheiten im Jahr 2025

Das Konzept von Tempeh Today soll in den kommenden Jahren in ganz Indien ausgerollt werden. Schouten hofft, bis 2025 mindestens 100 SFUs in Betrieb zu haben. Die einzelnen SFUs werden von den Niederlanden aus überwacht, um eine standardisierte Produktion, gleichbleibende Qualität und Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Lokale Mitarbeiter in und um die SFUs sind für die operative Seite des Geschäfts verantwortlich. Die erste Small Fermentation Unit (SFU) in Indien ist nun Realität.

Henk Schouten erklärt, warum man sich für eine dezentrale Produktion mit zentraler Überwachung entschieden hat: „Es ist kostengünstiger, Tempeh in Indien dezentral zu produzieren, als es in einer großen Fabrik herzustellen. Das vereinfacht auch die lokale Beschaffung von Rohstoffen bei kleineren Bauern.“

Vertrieb

Von der Small Fermentation Unit wird das Tempeh lokal in einem Radius von etwas mehr als sechs Meilen verteilt. Jede SFU hat auch einen eigenen Gefrierschrank. Die dafür benötigte Energie wird von Solarzellen kommen. 60 % des Tempehs werden eingefroren und an einen zentralen Ort zur Lagerung und Verpackung für Supermärkte, die Gastronomie oder die Lebensmittelindustrie transportiert. Die restlichen 40 % des Tempehs werden in Mahlzeiten für Schulkinder verwendet. Um dieses innovative Konzept zum Erfolg zu führen, arbeitet Schouten mit verschiedenen niederländischen und indischen Parteien zusammen.

Niederländischer Fonds für gutes Wachstum

Um Tempeh Today zu finanzieren, ist Schouten eine Partnerschaft mit dem Dutch Good Growth Fund eingegangen, der Teil der Netherlands Enterprise Agency (RVO) ist, die dem Außenministerium untersteht. Für Tempeh Today hat Schouten eine eigene Gesellschaft unter dem Namen Community Food Systems & Services gegründet.

Die erste SFU wird in Bangalore, Indien, installiert © Schouten

Das globale Protein-Puzzle

„Dies sind die Niederlande in ihrer ‚Protein-Bestform'“, sagt Jeroen Willemsen, bekannt als der Proteinbeauftragte der Niederlande. Willemsen, der derzeit als Innovation Lead Protein Shift bei FoodvalleyNL arbeitet, erklärt: „Vor dreißig Jahren setzten niederländische Wissenschaftler die Notwendigkeit eines nachhaltigeren Proteinsystems auf die Agenda, damit 10 Milliarden Menschen bis 2050 Zugang zu ausreichendem und qualitativ hochwertigem Protein haben können. Unsere Forschungseinrichtungen und Unternehmen haben immer wieder gezeigt, wie innovative Produktionstechniken eine Schlüsselrolle bei der Beschleunigung dieses ‚Proteinübergangs‘ spielen. Tempeh Today veranschaulicht, wie intelligente niederländische Innovationen auch außerhalb der Grenzen unseres kleinen Landes eine große Wirkung erzielen können.“

Wirkung in Indien

Mit Tempeh Today bietet Schouten 800 indischen Arbeitern eine Beschäftigung für die nächsten Jahre. Das bedeutet, dass sie einen fairen Lohn erhalten und in der Lage sind, ihren Familien eine bessere Zukunft zu bieten. Zusätzlich können 2.000 lokale Sojabohnenbauern ein Einkommen erhalten, indem sie Sojabohnen an die lokale SFU liefern. Die Bauern werden geschult, um den Flächenertrag und die Qualität der Sojabohnen so hoch wie möglich zu halten und nachhaltig zu produzieren.

Tempeh Today hofft, schließlich insgesamt 10.000 Tonnen Tempeh pro Jahr zu produzieren, um der indischen Ernährung einen gesunden und nachhaltigen Proteinschub zu geben.

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