Fermentation

21st.BIO entwickelt neue Methode zur skalierbaren, tierversuchsfreien Herstellung von essenziellen Milchproteinen

21st.BIO hat ein neues Entwicklungsprogramm vorgestellt, das sich auf die Herstellung von bovinem Alpha-Lactalbumin (α-Lac) mithilfe der Präzisionsfermentationstechnologie konzentriert. Das Unternehmen, ein führender Anbieter im Bereich der industriellen Fermentation, hat sich die exklusiven Lizenzrechte für einen hochproduktiven Mikroorganismusstamm gesichert, der von Novonesis, einem Unternehmen für Biosolutions, entwickelt wurde.

Das Potenzial von α-Lac erschließen

Alpha-Lactalbumin ist ein Milchprotein, das für seinen Nährwert bekannt ist. Es ist besonders reich an essenziellen Aminosäuren und leicht verdaulich, was es für Produkte wie Säuglingsnahrung und funktionelle Lebensmittel wertvoll macht. Die Gewinnung von α-Lac aus Kuhmilch ist jedoch traditionell kostspielig und ineffizient. Für die Herstellung von nur einem Kilogramm gereinigtem α-Lac werden etwa 1.000 Liter Milch benötigt.

„Alpha-Lactalbumin ist unglaublich wertvoll, aber die derzeitige Versorgung aus Kuhmilch ist begrenzt. Die Gewinnung in großem Maßstab ist schwierig und kostspielig, weshalb es vor allem für den Markt für hochwertige Säuglingsnahrung reserviert ist. Durch Präzisionsfermentation wollen wir die Produktion effizienter und nachhaltiger gestalten und gleichzeitig die Verfügbarkeit erhöhen“, sagt Thomas Schmidt, CEO von 21st.BIO.

© 21st. Bio
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Optimierung der Fermentation für die industrielle Produktion

21st.BIO arbeitet daran, den Novonesis-Stamm für die großtechnische Fermentation zu optimieren, wodurch α-Lac erschwinglicher und leichter zugänglich werden soll. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Skalierung von Produktionsprozessen, die α-Lac in hoher Reinheit liefern können, eine wichtige Voraussetzung für Anwendungen in der Säuglingsernährung.

Thomas Batchelor, Senior Vice President of Advanced Health and Protein Solutions bei Novonesis, kommentiert: „Wir sind stolz darauf, dass unser Stamm in diesem Programm eingesetzt wird, um die Herausforderungen im Bereich Lebensmittel und Ernährung anzugehen. Die Partnerschaft mit 21st.BIO steht im Einklang mit unseren Zielen, die Proteininnovation durch Präzisionsfermentation voranzutreiben.“

Das Programm wird Unternehmen aus verschiedenen Branchen, darunter Lebensmittel, Getränke und Foodtech-Startups, durch Zugang zu mikrobiellen Stämmen, Unterstützung bei der Entwicklung von Fermentationsprozessen, Hilfe bei der Skalierung und Beratung in regulatorischen Fragen unterstützen. Der Ansatz von 21st.BIO soll Partnern helfen, α-lac in großem Maßstab zu produzieren und dabei viele der traditionellen Einschränkungen der milchbasierten Produktion zu überwinden.

© 21st. Bio
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Bewältigung der Herausforderungen bei der Milchversorgung

Die neue Initiative von 21st.BIO ist auch eine Antwort auf die weltweit wachsende Besorgnis über die Nachhaltigkeit der traditionellen Milchwirtschaft. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Milchproteinen und des Drucks durch eine alternde Milchbauernbevölkerung und Umweltbelange wird die Präzisionsfermentation als ergänzende Lösung angesehen, die diese Herausforderungen mildern könnte.

Alpha-Lactalbumin findet auch außerhalb des Bereichs der Säuglingsernährung zunehmend Beachtung. Aufgrund seiner Verdaulichkeit und seines Aminosäureprofils wird es zunehmend in funktionellen Lebensmitteln, in der klinischen Ernährung und in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet. Die Umstellung auf die Herstellung von α-Lac durch Fermentation könnte einen breiteren Zugang zu diesem wichtigen Protein ermöglichen, insbesondere in Regionen, in denen die Milchproduktion mit Herausforderungen konfrontiert ist.

21st.BIO erweitert auch seinen Tätigkeitsbereich im Bereich der Fermentation. Anfang dieses Jahres entwickelte das Unternehmen einen Stamm von Aspergillus oryzae, der so verändert wurde, dass er keine Mykotoxine mehr produziert, wodurch die Sicherheit und Effizienz der Fermentationsprozesse weiter verbessert werden.

Schmidt erklärt: „Wir steuern auf eine Proteinversorgungslücke zu. Die Branche hat erkannt, dass traditionelle Methoden allein den zukünftigen Bedarf möglicherweise nicht decken können. Präzisionsfermentation kann die Belastung der natürlichen Ressourcen verringern, die Auswirkungen auf die Umwelt minimieren und eine widerstandsfähigere Lieferkette schaffen.“

Weitere Informationen: 21st.bio

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