
Am 31. Januar 2020 startete vly mit seinen innovativen pflanzlichen Milchalternativen in Deutschland in 25 Supermärkten sowie bei vlyfoods.com. Heute sind die auf hochwertigem Erbsenprotein basierenden Produkte des FoodTech Startups bereits in über 6.000 Supermärkten erhältlich. Nicolas Hartmann, Mitgründer und Geschäftsführer von vly, spricht im Interview mit uns über die Herausforderungen, Entwicklungen und die Zukunft des Unternehmens.
Rückblickend betrachtet, was waren eure wichtigsten Erfolgsfaktoren in diesem besonderen Jahr?
Das Produkt! Wir haben davor bereits sehr lange an dem Produkt geforscht und dann sehr viel Aufmerksamkeit der sensorischen Optimierung gewidmet. Heute sehen wir, dass Konsumenten uns super Feedback geben – zum Beispiel über 1.300 Bewertungen bei Trustpilot mit 4.8 aus 5 Sternen.

Ihr verkauft ja auch online. Funktioniert das wirklich bei einem Produkt wie Milch?
Anfangs waren wir auch sehr skeptisch: Milch online verkaufen… das „Bring-Model“ kennen wir theoretisch schon seit eh und je mit dem Milchmann von früher. Daher wollten wir es ausprobieren. Als dann die Corona Pandemie anfing hatten wir Glück, dass wir unseren Kunden sofort auch den Versand anbieten konnten. Jetzt haben wir im ersten Jahr die halbe Million Umsatzmarke erreicht und wollten das „Direct-To-Consumer“, also das Geschäft mit dem direkten Draht zum Kunden, weiter ausbauen.
Jeder spricht heutzutage von customer centricity, also Kundenähe, etc. Was bedeutet das für dich?
Es bedeutet, dass der Input des Konsumenten den Entscheidungsprozess antreibt. Beispielweise haben wir eine Tester:innen-Community aus über 2.000 Kunden und Kundinnen, mit welchen wir zusammen unsere Produkte weiterentwickeln. Sie geben uns Feedback, wir verbessern und sie geben uns wieder Feedback. Das spiegelt sich auch in unseren Verpackungen wieder. Zunächst gibt es eine Beta Version im Online Shop (siehe den Schokodrink aktuell), dann die Version v1.0 für den Supermarkt Launch. Bei der Barista und Ungesüssten arbeiten wir aktuell an der Variante v2.1.

Was differenziert Eure Milchalternative von der Konkurrenz?
Unser Ziel war es immer, die leckerste Milchalternative, die bessere Nährwerte als Kuhmilch hat, zu schaffen. Über 400 Varianten später sind wir heute stolz auf unsere Varianten. Wir finden, dass Sie 1A Nährwerte bei einem sehr neutralen Geschmack kombinieren.
Was macht Eure Milchalternative geschmacklich neutraler als andere Alternativen aus Erbsenprotein?
Wir sind sehr stolz auf unser Forschung & Entwicklung. Erbsenproteine schmecken oft sehr bohnig oder bitter und wir haben sehr viel daran gearbeitet, diese ungewünschten Aromenstoffe zu reduzieren. Für unsere Technologie haben wir dieses Jahr sogar ein Patent eingereicht.
Und wie läuft das Geschäft mit eurem innovativen Produkt?
Erst diesen Monat haben wir den eine millionsten Liter in nur 10 Monaten auf dem Markt verkauft. Das macht uns mächtig stolz. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass das erst der Anfang ist. Denn pflanzliche Milchalternative machen immer noch nur einen Bruchteil von Kuhmilch aus.
Was kommt als nächstes?
Wir wollen eine globale Marke die für „Health without Compromises“ steht sein. Das heißt wir werden alle Milchprodukte revolutionieren sowie in weitere Länder expandieren. Die nächsten Produkte sind Proteindrinks, Joghurts und ein Quark.
Herr Hartmann, vielen Dank für das Gespräch!