Der jährliche Food for Climate Report von FoodLabs und Dealroom.co hat über 1200 VC-finanzierte, klimabezogene Food-Startups in 40 Segmenten analysiert und den Zustand des nachhaltigen Food- und Ag-Tech-Ökosystems in Europa ermittelt.
Die Ergebnisse des Food for Climate Report zeigen, dass europäische Startups aus dem Bereich Climate Food-Tech im Jahr 2023 mehr als 2 Milliarden Dollar einsammeln konnten und damit erstmals die USA übertreffen. Startups im Bereich alternative Proteine nahmen 365 Millionen Dollar ein, wobei sich die Finanzierung von Unternehmen, die auf Fermentation basieren, im Vergleich zu 2020 verzwölffacht hat, auf insgesamt 76 Millionen Dollar. Im laufenden Jahr 2024 haben Fermentations-Startups bereits 12 Mio. USD aufgebracht, womit sie das drittgrößte Finanzierungssegment sind und pflanzliche alternative Proteine übertreffen. In diesem Jahr ist auch ein Anstieg der auf Myzel basierenden alternativen Proteine zu verzeichnen.
Alternative Kakao-Startups sammelten 2023 69 Millionen Dollar ein, mehr als das Doppelte der Summe von 2022. Nachhaltige Verpackungen und Biomaterialien verzeichneten ebenfalls ein erhebliches Wachstum und sicherten sich mehr als 100 Millionen Dollar; allein Biomaterialien verzeichneten ein Wachstum von 238 % im Vergleich zum Vorjahr.
„Wir glauben, dass die aufkommende Bioökonomie und wissenschaftliche Durchbrüche das Potenzial haben, einige der größten Lebensmittel- und Klimaprobleme zu lösen“, sagte Patrick Noller, General Partner bei FoodLabs. „Viele Unternehmen leisten Pionierarbeit bei der Entwicklung effizienter, kostengünstiger und umweltfreundlicher Proteine und alternativer Inhaltsstoffe durch Präzisionsfermentation, Biomassefermentation, Molecular Farming und Zellkultur.“

Neuartige Ag-tech Lösungen
Nachhaltige Agri-Tech-Startups sicherten sich im Jahr 2023 circa eine Milliarde Dollar, während Startups im Bereich der regenerativen Landwirtschaft 581 Millionen Dollar einnahmen. Innerhalb dieses Segments wurden Bio-Dünger am meisten finanziert, vor allem durch eine Finanzierungsrunde in Höhe von 325 Millionen Dollar durch den Hersteller von erneuerbaren Düngemitteln Atlas Agro.
Betrachtet man die klimabezogenen Food-Tech-Startups als Ganzes, so war Frankreich trotz eines Rückgangs der Finanzierungen um 29 % führend auf dem europäischen Markt. Belgien, Island und die Schweiz verzeichneten alle ein beeindruckendes Wachstum; es wird jedoch erwartet, dass die Finanzierung in diesem Jahr wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückgeht, was vor allem auf einen Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten zurückzuführen ist.
„Angesichts der steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln und der zunehmenden Bedrohung durch extreme Wetterereignisse werden neuartige agrotechnische Lösungen entwickelt, um die Landwirtschaft im Hinblick auf die Klimaresistenz zu optimieren und unser Agrarsystem zukunftssicher zu machen“, so Noller. „Zu diesen Lösungen gehören regenerative Verfahren, klimaresistente Pflanzen, mikrobielle Lösungen und Techniken zur Beseitigung von Kohlendioxid, z. B. durch verbesserte Gesteinsverwitterung. Wir freuen uns auch über die wachsende Zahl von Lösungen für Wassermanagement und Bewässerung.“
Mehr zum Bericht: foodlabs.de/foodforclimate2024