Gelatex Technologies, ein Materialtechnologieunternehmen, das industrielles Tissue-Engineering und Zellkulturen ermöglicht, hat von der estnischen Agentur für Wirtschaft und Innovation einen Zuschuss in Höhe von 760.000 Euro erhalten, um essbare Mikroträger und Mikroträger-Produktionstechnologien für die industrielle zelluläre Landwirtschaft und kultiviertes Fleisch zu entwickeln.
Mikroträger sind eine entscheidende Komponente bei der Herstellung von kultiviertem Fleisch, einem Verfahren, bei dem tierische Zellen in Bioreaktoren gezüchtet werden, um Tierfleisch zu erzeugen, ohne dass Tiere geschlachtet werden müssen. Die derzeit hauptsächlich in der Pharmaindustrie verwendeten Mikroträger sind jedoch synthetisch und ungenießbar und daher für die Produktion von kultiviertem Fleisch nicht geeignet. Der Markt steht auch vor einigen anderen Herausforderungen, darunter hohe Kosten, schlechte Skalierbarkeit und niedrige Zellanlagerungs- und Proliferationsraten.
Die nanofaserigen Gerüste und Mikroträger von Gelatex bieten eine Lösung für diese Herausforderungen, da sie die Kosten laut Unternehmen um 90 % senken und die Migration und Adhäsion der Zellen verbessern können. Die Mikroträger von Gelatex sind hochporös, essbar (GRAS-Inhaltsstoffe) und tierversuchsfrei, was sie ideal für hybrides oder vollständig zellkultiviertes Fleisch macht. Sie sind auch hinsichtlich Zelladhäsion, -proliferation und -stabilität validiert und eignen sich für Muskel-, Binde- und Fettgewebe. Nicht abbaubare Versionen eignen sich für zelluläre Landwirtschaft in suspendierten Bioreaktoren. Verschiedene Zelllinien, darunter Schweine-, Geflügel-, Rinder-, Fisch-, Weichtier- und andere Zelllinien, wurden bereits erfolgreich in den Gelatex-Mikroträgern und -Gerüsten kultiviert.
Darüber hinaus schafft die patentierte Halospinning-Technologie von Gelatex eine 3D-Struktur, die die natürliche extrazelluläre Matrix (ECM) besser imitiert als alternative Lösungen, was zu einer Zelladhäsionsrate von durchschnittlich mehr als 80 % führt und die Gesamtproduktionskosten senkt.
„Mit diesem Zuschuss wollen wir unsere Mikrocarrier-Rezepturen fertigstellen und die Produktionstechnologien optimieren“, sagte Märt-Erik Martens, CEO von Gelatex Technologies. „Wir freuen uns sehr über diesen Zuschuss der Estnischen Agentur für Wirtschaft und Innovation, mit dem wir unsere Arbeit an der Entwicklung hocheffizienter Mikroträger und Mikroträger-Produktionstechnologien für die industrielle zelluläre Landwirtschaft und kultiviertes Fleisch vorantreiben können. Unsere nanofaserigen Scaffolds und Mikroträger bieten bessere Zellmigrations- und Adhäsionseigenschaften für Unternehmen in den Bereichen Fleischkulturen, Wundversorgung und Arzneimittelentwicklung und machen industrielles Tissue Engineering und Zellkulturen zur Realität.“
Gelatex Technologies hat bereits Unterstützung von namhaften Investoren wie Techstars, Change Ventures, Crosslight Partners, Lifely VC, Climate Capital, Juha Rantala und Christian Stiebner erhalten. Das Unternehmen bemüht sich auch um zusätzliche Mittel, um von der Pilot- und F&E-Phase in die kommerzielle Phase überzugehen und eine ISO-zertifizierte Produktionsanlage zu errichten.
Gelatex Technologies ist ein erfahrenes Materialtechnologieunternehmen aus Estland und der Erfinder einer kosteneffizienten Technologie zur Herstellung von Nanofasern namens Halospinning. Ihre skalierbare Plattformtechnologie ermöglicht die Implementierung von Nanofasern in Anwendungen, die bisher nicht zugänglich waren, wie Gerüste für zellgezüchtetes Fleisch, Materialien zur Narbenreduzierung bei der Wundversorgung, biobasierte Filtermaterialien und vieles mehr. Gelatex wurde 2016 gegründet und hat 2,5 Mio. € an verwässernden und nicht verwässernden Finanzierungen erhalten.
Weitere Informationen unter www.gelatex.com.
